Au clair de la lune

„Menschen, die man liebt kennt man eben sehr gut"

„Schade, dass du schon wieder weg bist!" verabschiede ich Robert, der jetzt direkt schon wieder nach Berlin fliegt. „Ja, aber wir sehen uns ja in 2 Wochen." Robert umarmt mich zum Abschied. „Viel Spaß mit den neuen Tänzen, ruf an wenn du Hilfe brauchst." - „Ja, mache ich auf jeden Fall!" Robert und ich helfen uns öfter mit den Choreografien. „Liebe Grüße an Luca" - „Richte ich aus, liebe Grüße an Anastasia"
Ich gehe zum Promiflur, wo Moritz und Tijan mir feiernd entgegen kommen. „Christinaaa" ruft Moritz. „Halbfinalee!" - „Yeeeeaaah!!" ich springe mit den beiden mit Richtung Lucas Umkleide und stürme zu ihm rein. „Wuhuuu!" rufe ich als ich merke, dass er gerade telefoniert. „Oh, sorry" entschuldige ich mich. „Kein Problem" lacht Luca. „Komm her" fordert er mich auf. Ich setze mich neben ihn aufs Sofa. „Heeey" rufe ich in sein Handy. Lucas Eltern sind dran. „Hallo! Wow, was für eine Show!" - „Ja, es war echt super! Ich bin ganz schön stolz auf euren Sohn" sage ich lächelnd und streichle ihm durch die Haare. Wir lachen. „Du holst das immer aus mir raus! Und du machst diese mega Choreografien! Danke dir!" Mein Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von Lucas entfernt. Ich schaue auf Lucas Lippen und dann in seine Augen. Doch dann löse ich meinen Blick von ihm und schaue wieder auf das Handy. Ich muss tief einatmen. Sowohl während der Show als auch in solchen Situation ist, um ehrlich zu sein, mein Maximum an Kontrolle und Selbstbeherrschung gefordert. „Ihr wart wirklich super!! Wir wollten selber nochmal so jung sein und übers Parkett fliegen!" erzählt Lucas Mutter. „Tanzen hat keine Altersbeschränkung, fliegt übers Parkett!" protestiere ich. Lucas Mutter schaut ihren Mann an. „Jaaa, mal schauen..." Wir lachen. Luca nimmt sein Handy in die andere Hand und legt seinen Arm um mich. „Wollen wir.." flüstert er in mein Ohr und deutet auf sein Handy. Ich lächle ihm zu und nicke. „Mama, Papa, ich möchte euch was sagen." - „Was ist denn?" Luca zieht mich näher an sich. Er ist nervös. Ich lege meine Hand auf seine Schulter. „Christina und ich, wir" er lächelt mich an. „Wir sind zusammen." sagt er stolz. „Und ich bin überglücklich." - „Awww" sage ich leise und lege meinen Kopf auf seine Schulter. „Was, das ist ja jetzt unerwartet" sagt Lucas Vater. „Wow, wie toll, hab ich nicht gedacht" säuselt seine Mutter. „Warum seid ihr so komisch?" fragt Luca skeptisch. „Ach, wieso komisch? Wir, ähm, wir freuen uns einfach über diese unerwartete Nachricht." entgegnet Lucas Mutter. Luca hat Recht, seine Eltern verhalten sich wirklich etwas komisch... Ich setze mich auf und schaue Luca an. Er zuckt mit den Schultern und guckt genauso verwirrt wie ich. „Mama??" - „Na gut, Annina hat gesagt, wir sollen überrascht wirken." gibt sie schließlich zu und lächelt. „Deine Schwester?" frage ich Luca. Er nickt. „Hä, ihr haben wir aber gar nichts erzählt!" Luca ist genauso verwirrt wie ich. „Das musstest du auch gar nicht. Wir kennen dich doch! Und so glücklich wie mit Christina warst du schon lange nicht mehr. Und ihr glaubt doch nicht, dass mir deine Blicke entgehen, so hast du mich noch nie angeschaut" Lucas Eltern lachen, während Luca und ich noch eher perplex da sitzen. „Ach, jetzt schaut doch nicht so, ich kenne doch meinen Sohn" Ich schaue Luca an. „Aber wieso hast du nichts gesagt?" fragt Luca entgeistert. „Ich wollte dir doch keinen Druck machen! Wir wollten euch Zeit geben, ihr sollt selber entscheiden, wem ihr wann was sagt." - „Und ihr werdet ja wohl oft genug gefragt" fügt Lucas Vater hinzu. „Das stimmt" sage ich und verdrehe die Augen. Ich schüttle Lucas Schultern, der immer noch total entgeistert aussieht. „Hey, so ist das nunmal mit Müttern" lache ich. Luca schaut mich an. „Aber..." ich muss lachen. „Luca weiß gar nicht, was er sagen soll" sage ich lachend zu seiner Mutter. „Dann sage ich jetzt was" entgegnet sie. „Ich freue mich wirklich sehr für euch beide! Ihr seht immer so glücklich aus und das macht mich als Mutter sehr glücklich. Als ich dich kennengelernt habe, fand ich dich von Anfang an sehr sympathisch, du bist so offen und herzlich und du bringst unseren Luca an seine Grenzen und darüber hinaus aber auf so eine tolle Art, dass er wirklich viel für sich selber mitnimmt, glaube ich. Also Luca hat wirklich Glück gehabt" schwärmt Lucas Mutter. „Du hast aber auch großes Glück, Luca ist genauso herzlich, er ist ehrlich und wird dich auf Händen tragen!" preist Lucas Vater seinen Sohn an. „Ich weiß, das tut er schon" antworte ich und schaue Luca an. Luca hat sich mittlerweile eingekriegt und erwidert meinen Blick. „Ich lege meinen Kopf wieder auf seine Schulter und drücke ihn fest an mich. Luca hält mich fest in seinem Arm. „Ihr seid wirklich ein sehr schönes Paar, danke, dass ihr uns eingeweiht habt!" schwärmt Lucas Mutter weiter. „Ihr und ein paar wenige von Let's Dance seid aber die einzigen, nur damit ihr Bescheid wisst" sagt Luca. „Okay, aber Annina und David dürfen wir es doch sagen, oder?" fragt Lucas Vater. „Ja klar, auch wenn sie eh schon alles zu wissen scheint" lacht Luca. Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange. „Okay, wir lassen euch jetzt mal alleine, wir müssen auch mal langsam ins Bett. Feiert noch schön!" - „Danke für die lieben Worte" bedanke ich mich noch, bevor wir uns verabschieden und auflegen. Ich ziehe meine Schuhe aus, lege meine Beine mit aufs Sofa und meinen Kopf auf Lucas Brust. „Wow, was war das denn" Luca ist immer noch ein bisschen schockiert. „Menschen, die man liebt kennt man eben sehr gut." erkläre ich ihm. Luca streichelt mir über den Kopf und bleibt mit seiner Hand dort. Plötzlich klopft es an der Tür. Ich seufze und will mich aufsetzen. „Gerade nicht" ruft Luca durch die geschlossene Tür. Ich entspanne mich wieder und muss breit lächeln. „Siehst du" sage ich und genieße seine Nähe.