denise x kimmich

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Bereits seit einigen Jahren arbeite ich als Paketbotin bei der Deutschen Post in München. Die Folge ist, dass ich jede einzelne Ecke in München und im Umfeld kenne, jede außer das sogenannte Bonzenviertel der Landeshauptstadt, welches ich aber auch nicht unbedingt kennen muss. Dennoch musste ich die Tour von meinem Kollegen übernehmen. Als ich beim Lager ankam, belud ich meinen Sprinter und machte mich auf den Weg zur Creme de la Creme Münchens. Prunkvolle Häuser, teure Autos, und Menschen deren Klamotten mehr wert besitzen als all meine Wertgegenstände zusammen, aber dennoch waren die meisten wirklich freundlich und herzlich. Mir blieb nur noch ein Haus übrig, dessen Besitzer ein Paket erwartete, also stieg ich aus dem Auto, klemmte das Paket unter den Arm und drückte die Klingel auf der, der Name Kimmich geschrieben steht. Mir öffnete ein mitte 20 jähriger Mann die Tür, er hatte kurze straßenköterblonde Haare und ein wunderschönes Lächeln, was mich ungewollt in seinen Bann zog. Ich übergab ihm sein Paket, holte die Unterschrift ein und verabschiedete mich, ebenso wie er, wobei dieses Tschüss das einzige Wort war, dass er mir entgegen brachte. Auch Tage nach dieser Begegnung, spielten sich die Bilder vor meinem inneren Auge ab, wie dieser Joshua Kimmich mich ansah und dabei lächelte. Mein Kollege Florian kam nach der Arbeit zu mir und scherzte:

"Sag mal was hast du denn mit Joshua Kimmich gemacht? Seitdem du bei ihm warst, bestellt er sich jeden Tag was neues, wahrscheinlich in der Hoffnung dich wiederzusehen." 

»Sicher ist das wegen mir und nicht einfach Zufall.« sagte ich leicht genervt.

Am nächsten Tag drückte mir Flo einen weißen Brief in die Hand und zwinkerte mir zu, bevor er ganz schnell wider verschwand.

Vorsichtig versuchte ich ihn zu öffnen, ich zog das Papier heraus und begann den Text zu lesen.

Liebe Denise, seit unserer ersten Begegnung, als du mir mein Paket gebracht hast, kann ich an nichts anderes mehr denken als an dich, ich sehe dauerhaft dein wunderschönes Gesicht vor mir, mit deinem atemberaubenden Strahlen und diesen tiefblauen Augen. Ich habe sogar so viele Dinge bestellt, nur um dich zu sehen, doch du bist nie gekommen. Ich konnte nicht einschlafen, weil ich ständig darüber nachdachte wann ich dich endlich wiedersehen würde. Meine Teamkollegen und mein Trainer haben sich sogar schon Sorgen gemacht, da ich jedesmal so abwesend war. Auch wenn dieser Brief für dich wahrscheinlich recht überraschend kommt und du mich vielleicht auch schon lange vergessen hast, wollte ich dich fragen ob du nicht einmal mit mir ausgehen willst. Wenn ja, komm am Freitag um 8 Uhr ins Acquarello. Dein Joshua"

Ich konnte es gerade nicht wirklich fassen, dem Mann, an den ich ständig denken musste, ging es genauso wie mir. Ich grinste wie ein Honigkuchenpferd und merkte wie Florian mich von weiten beobachtete und zufrieden grinste. Ich schaute in seine Richtung und lächelte in an. Danach ging ich nach Hause und verarbeitete die ganze Geschichte und bereitete mich bereits seelisch auf mein Date vor. Nur einige Tage später war es endlich soweit, ich machte mich auf den Weg zum Italiener, den mir Joshua nannte. Ich betrat das Lokal und suchte nach ihm, bis ich ihn an einem Tisch entdeckte und auf ihn zu ging. Er schien mich nicht zu bemerken, stattdessen guckte er nervös geradeaus, was extrem süß aussah.

„Hey“, begrüßte ich ihn. 

»Hey, du bist wirklich gekommen« bemerkte er glücklich.

Wie ein Gentleman rückte er mir den Stuhl zurecht und setzte sich anschließend wieder auf seinen Platz. Die Unterhaltung war keinesfalls langweilig, ganz im Gegenteil, wir mussten uns ermahnen zwischendurch auch einmal durchzuatmen. Selten hatte ich so viel Spass an einem Abend, nicht einmal mit Flori, mit dem ich wirklich unglaublich gerne etwas unternehme. Aber bei Josh war es anders, es fühlte sich an, als sei er das, was mir in den letzten Jahren gefehlt hatte, er erfüllte mich. Ich konnte mir wirklich eine Zukunft mit ihm vorstellen und genau das bereitete mir unglaubliche Angst, bereits solche Gedanken beim ersten Date zu haben und doch war mir das irgendwo auch egal, weil ich einfach diesen Abend rundum genießen wollte. Joshua begleitete mich nach draußen und sagte, dass er mir noch etwas zeigen wolle, weshalb er meine Hand nahm und mich zu einem wunderschönen, mit Blumen geschmückten Pavillon führte. So standen wir nun Hand in Hand im Pavillion und schauten uns tief in die Augen, bis ich alles auf eine Karte setzte und ihn küsste...

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