Kapitel 9

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-Tom-

Als die Bediensteten damit anfingen, nach dem Frühstück den Tisch aufzuräumen, fiel mir Sally ein. Ich musste unbedingt mit ihr reden. Ich hatte sie gestern so unfreundlich abserviert und das nach alldem, was sie für mich gemacht hatte!

Das war absolut nicht fair und das schlechte Gewissen plagte mich.

„Willst du mit in mein Zimmer?", fragte Grayson mich plötzlich, als wir die Halle betraten. „Wir können ja irgendwas machen, oder vielleicht willst du ja über was reden. Muss ja nicht nur ich derjenige sein, der sich ausheult. Natürlich können wir auch den Schlaf von letzter Nacht nachholen..."

Er schaute mich abwartend an.

„Klingt gut!", grinste ich. „Ich muss nur gerade noch was erledigen, warte bitte kurz hier auf mich!"
Damit ließ ich einen verwirrten Grayson in der Halle zurück und ging zur Küche.

Dort allerdings herrschte reges Treiben und ich zog mich erstmal in die Sitzecke zurück, bis sich alles beruhigte, die Angestellten weg waren und Sally mich erstmals bemerkte.

„Was willst du hier?", fragte sie mich barsch und schockierte mich.
War sie sauer auf mich? Nach meiner Nummer gestern wäre es verständlich.

„Ich wollte mich entschuldigen.", gab ich vorsichtig von mir.

„Wofür?", fragte sie ruhiger.

„Dafür, dass ich gestern so unfair zu dir war. Du hast so viel für mich gemacht und ich lasse dich hier so blöd zurück, tut mir leid.", erklärte ich schnell und schaute beschämt auf meine Hände.

„Ich bin dir nicht böse. Deine Situation ist schwer, ich wäre durchgedreht schon lange." Ich war froh, dass sie nicht sauer auf mich, aber irgendetwas bedrückte sie. Sally war irgendwie abweisend, schlecht gelaunt und irgendwie gereizt. „Was ist los?", fragte ich sie, um Licht in die Angelegenheit zu bringen und ihr vielleicht zu helfen, wenn ich konnte.
Sally stöhnte laut, schmiss das Handtuch auf die Arbeitsfläche, ließ sich auf einen Stuhl mir gegenüber fallen und vergrub das Gesicht in ihren Händen.

„Ich bin gekündigt", sagte sie leise.                                                       „Bitte was?!", setzte ich mich ungläubig auf. „Ja, mein letzter Tag heute..."

„Warum das denn?" Ich konnte es nicht fassen. Wie kann man bitteschön so blöd sein und eine Köchin wie Sally feuern?! Entsetzt musste ich beobachten, wie die sonst so fröhliche Sally völlig niedergeschlagen den Kopf hob und mir traurig entgegensah.

„Es hat bei irgendeinem Essen etwas nicht gepasst, ich hab nicht verstanden. Aber ist auch egal. Das bringt nichts mehr, morgen sitze ich auf der Straße!"

Ich wurde wütend. „Das werden wir noch sehen..."

Entschlossen stand ich auf und verließ die Küche.                                                                                                   „Na endlich!", wurde ich in der Halle von einem ungeduldigen Grayson erwartet.

„Gray Bear, wo ist dein Vater?", fragte ich voller Tatendrang, ohne auf seinen Kommentar einzugehen. Grayson war von meinem Verhalten so verwirrt, dass er sofort antwortete. „In seinem Arbeitszimmer..." Ohne noch etwas zu sagen machte ich mich auf den Weg. Dank Graysons ach so liebevollen Führung wusste ich noch, wo es war.                                                                     Als ich im Begriff war durch die Tür zu stürmen, kapierte Grayson anscheinend was ich vorhatte und packte schnell meinen Arm.

„Spinnst du? Da kannst du jetzt nicht einfach reinrennen!", zischte er mir warnend zu.

„Ich muss aber!", zischte ich genauso leise und machte mich los. Um Grayson etwas zu beruhigen klopfte ich vor meinem Eintreten noch kurz, aber wartete auf keine Antwort, bevor ich die Tür aufriss, eintrat und erstmal am liebsten im Boden versinken wollte.

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