Teil 4

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„Erzherzogin Aleidis!", hörte man die Rufe des dickbäuchigen Mannes, welcher schnaufend im Thronsaal stehen blieb und versuchte zu Atem zu kommen. Die Frau auf dem Sitz ihres Mannes erhob sich und sah ihn angespannt an. „Was ist? Ist König Denzel eingetroffen oder sind unsere Gäste wieder hier? Oder gibt es Nachrichten von Christoph?", verlangte sie zu wissen und schritt auf ihn zu. Er holte tief Luft und schien förmlich zu zittern. „So-so in der Art. Christoph ist-Am besten sehen sie selbst.", er schluckte schwer und ging zurück zu den Toren der Burg. Aleidis folgte ihm ungeduldig und bemerkte die Nervosität ihrer Untergebenen. Ein Großteil von ihnen hatte sich versammelt. Sie kniff die Augen zusammen als die Sonne ihr entgegen schien und sah umher. Weshalb waren alle so aufgeregt. Ihr persönlicher Botschafter war stehen geblieben und deutete auf die Brücke. Dort lag ein Körper. Er ähnelte mehr einem Kartoffelsack!

Sie trat näher heran. Plötzlich wurde ihr schlecht. Sie starrte auf die Kleidung, auf den kahlen Hinterkopf. Sie eilte an die Mauer der Brücke und musste sich augenblicklich übergeben. Ihre Augen tränten und sie schluckte schwer, ehe sie sich an ihre Bediensteten wandte.

„Was hat das zu bedeuten? Wer hat diesen Kadaver hier hergebracht? Wieso hat niemand etwas gesehen oder denjenigen sofort zur Rechenschaft gezogen? Seid ihr alle vollkommen unfähig?!", schrie sie wütend und ballte die Fäuste.

„Wir haben niemand kommen sehen, Erzherzogin. Wir standen die ganze Zeit hier vor den Toren und-"
„So wie es aussieht habt ihr das nicht! Sonst hättet ihr ja jemanden sehen müssen, oder? Wer hatte die Aufgabe aufzupassen? Welche zwei Unfähigen waren das? Denn denen wird das selbe Schicksal wie Christoph ereilen, verstanden?!", unterbrach sie die Wache und ihr Gesicht strahlte vollkommene Wut aus, doch viel mehr hatte sie Angst. Das waren sicherlich diese Hinterwäldler. König Denzel hatte sie gewarnt.

Sie ging erneut auf den verblieben Körper zu.

All seine Gliedmaßen waren ihm abgetrennt worden. Man sah die Stummeln unter den Fetzen seiner Ärmel und Hosenbeine. Eine Blutspur zog sich über die Brücke. Als sie sich hinkniete, konnte sie lesen was in dem kahlen Schädel eingeritzt war.

Wieder wurde ihr schlecht. Eine der Wachen trat näher. „So ergeht es Spitzeln...", las er leise vor und umklammerte den Griff seines Schwertes. „Diese kranken Bastarde.", zischte Aleidis. Sie trat von der Leiche weg. „Schafft diesen Kadaver weg, sofort!"

Die Wache ergriff den Hemdkragen, ließ den Körper vor Schreck jedoch sofort wieder fallen als der Schädel sich mit einem schmatzenden ekelhaften Geräusch vom Rest des Körpers löste. Aleidis kreischte auf und ergab sich auf mitten der Steine, bespritzte ihr Kleid und ihre Schuhe. Der Schädel rollte in ihre Nähe. Die Ohren waren abgeschnitten. Die Augenhöhlen blutig und leer. Und als nun das Gesicht, oder das was davon übrig war, zu sehen war. Erkannte sie ebenfalls, dass der Unterkiefer ausgerenkt wurde und die Zunge fehlte.

Ihr Körper überkam ein Schauer. Ein neuer Schwall drang aus ihrem Mund. Sie bekam keine Luft mehr. Die Botschaft war angekommen. Mehr als deutlich. War das diese Leona gewesen? Oder ihr stummer Begleiter?

Energisch gab sie die Anweisung alles zu beseitigen und sofort die Wachen zu vermehren. Wutentbrannt schlug sie die Tore hinter sich zu. Sie musste sich waschen. Bald würde König Denzel eintreffen und das hoffentlich mit einer Lösung für dieses Problem!

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 30, 2020 ⏰

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