Plo's Bros

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Neal

Ich hörte Schüsse. Das monotone marschieren von Kampfdroiden. Schreie.
Rote Plasmasalven die von den Zeltstangen abprallten.
Ich versuchte mich aufzuraffen, doch die Müdigkeit ließ mich nicht handeln.
Zu einem machtlosen Beobachter meines eigenen Lebens war ich geworden.

Ich hörte die alarmierten Stimmen meiner Brüder.
Eine Hand streichelte über meinen Kopf.
»Neal, schön da liegen bleiben!« hörte ich einen meiner Brüder sagen. Nachdem ich mit aller Mühe meine Augen erneut öffnete, konnte ich Lincoln anhand seiner Rüstung identifizieren.
Eine Hand am Abzug, die andere lag auf meinem nacktem Arm. Immer wieder huschte das Visier seines Helmes zu mir herum.
»Wie viele?« brachte ich krächzend, zwischen zwei Atemzügen hervor und versuchte meinen schmerzenden Hals zu ignorieren.
»Lass das Mal meine Sorge sein, Neal!« entgegnete mein Bruder. Kurz darauf schlug ein Schuss ins Dach des provisorischen Zeltes ein.
Die Situation ist wohl gerade ziemlich mies um zu reden.
Lincoln schoss um sich. Ich hörte die mechanischen Stimmen von Droiden.
Meine Muskeln spannten sich an. Der Soldat in mir wollte kämpfen. Sich selbst und seine Brüder verteidigen.
Doch ich konnte nicht.

Plötzlich trat ein Droide in mein Sichtfeld. Lincoln reagierte und zerschmetterte ihn, bevor er mich umbringen konnte.

»Wir brauchen dringend Verstärkung! Sie überrennen uns!« schrie einer meiner Brüder.
Lincoln stand beschützend vor der Trage auf der ich lag. Unermüdlich verschoss er Munition.
Ich versuchte erneut mich aufzuraffen und schaffte es halbwegs in eine sitzende Position.
Das was ich sah, ließ mein Herzschlag schneller werden. Die Droiden waren dabei, die Mauer die meine Brüder bildeten, zu durchstoßen. Die Droiden rückten immer weiter vor.

Ein unerträglich schriller Ton, hallte in meinen Ohren und vor meinen Augen tanzten Sterne.
Die markerschütternden Schreie meiner Brüder schallten zu mir herüber.
Auf einmal flogen ein paar Körper in weißer Rüstung durch die Luft. Lincoln lag unter mir auf dem Boden.
Ich versuchte die Sterne vor meinen Augen zu vertreiben. Fuhr mir mit der unverletzten Hand immer wieder über die Augen.

Keine Schüsse waren mehr zu hören. Nur noch gequältes Stöhnen meiner Brüder, durchbrach die beunruhigende Stille.

Das typische Surren eines Lichtschwerts drang urplötzlich an meine Ohren.
Instinktiv wich ich auf der Trage zurück und bevor ich es verhindern konnte, fiel ich auf den staubigen Boden.
Mir entwich jeglicher Sauerstoff aus meiner Lunge. Um Atem ringend stütze ich mich mit meinem funktionierenden Arm ab.
Das freigesetzte Adrenalin in meinem Körper, ließ mich den Schmerz ausblenden.

»Hallo, Süßer« säuselte eine weibliche Stimme gefährlich und ich schaute auf.
Vor mir stand niemand geringeres als Asajj Ventress. Höhnend schaute sie auf mich hinunter, dabei hielt sie ihre roten Lichtschwerter bedrohlich in ihren Händen. Sie schubste mit Hilfe der Macht, die schwebende Trage aus dem Weg. Ich rutschte mit meinem mir verbliebenem Bein bis zur Zeltmitte. An der Stange lehnend, die das Dach in der Mitte des Zeltes stützte, blieb ich kraftlos sitzen.
Sie lachte eisig und überbrückte auch die letzten von mir hart erkämpften fünf Schritte, die sie noch von mir trennten.
Vor mir ging sie in die Hocke und schaute mir überlegend grinsend ins Gesicht. Die Angst vor dem grausigen Tod, der mich nun wahrscheinlich erwartete, lähmte mich.
»Solch außergewöhnliche Augen. Du bist einzigartig. Das gefällt mir« meinte sie.
Sie schaltete eines ihrer Lichtschwerter ab und hängte es sich in aller Ruhe an den Gürtel.
Mit der nun frei gewordenen Hand umfasste sie mein Kinn.
»Wo ist der Jedi?« wollte sie von mir wissen und ich presste die Lippen zusammen.
Ich blickte ihr wie ein trotziges Kind entgegen.

Hoping tomorrow, tomorrow is better than todayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt