Seine Nummer speicherte ich für den Notfall ein, verließ am Nachmittag das Hotel und flog nach Florida für meine Arbeit. Sechs Wochen mit vielen Überstunden vergingen, flog wieder zurück nach Boston, noch am Flughafen fiel mir Chris ein.
>> I don't know how to start this conversation now, because I've already seen you naked. But, hi – it's the women you saved from the horrible date. <<
>> I'm sorry, I'm a super hero. I save people and especially women on a daily basis. Which one was you? ;) <<
>> Haha, really funny Chris. So you also have sex with everyone you rescue? :p <<
>> Touché. I'm really glad to hear from you, thought you would never call or write. <<
>>Work was crazy last weeks, and now I'm back in Boston to wait for my flight back home. <<
>> Got a place to stay? Maybe wanna go out? <<
>> Not yet, just waiting to find a hotel that isn't booked up... Let me find a place to stay first, then we can go out. <<
>> I could offer you my guestroom, if you'd be interested. And then we can stay here and just order food and drink? <<
>> Only your guestroom hm? I need to overthink that. :p <<
>> You've got 20 minutes, I'm already in the car to pick you up. <<
>> You're an idiot, thank you. <<
Grinsend packe ich mein Handy wieder weg und begebe mich nach draußen. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich über eine Nachricht von mir freut. Noch weniger, dass er mir anbietet, bei ihm zu übernachten. Hätte ich seine Nummer nicht eingespeichert, wäre er nur irgendein Mann gewesen. Irgendein recht bekannter, gut aussehender Mann.
„I'm here to pick up a beautiful young women.", ruft er mit heruntergelassenen Fenstern aus seinem Auto.
„Then you're wrong here, I'm not that young my dear.", grinse ich als ich einsteige.
„But you're still younger than me, miss Canada."
„Oh those 2 years difference, mister America.", lache ich und füge hinzu: „Yes, I did some research.".
Er lacht nur und fährt los. Sein Fahrstil ist etwas rasant, was auch irgendwann ein Blitzer bestätigte.
„Oh damn, not another one...", flucht er leise in seinen Bart hinein.
„... another one? So you aren't a good driver?", kichere ich.
„I'm driving like a champ, I've got those speeding tickets and speed camera to prove it."
„Impressive. So if I got none speeding tickets, I'm the bad driver?", frage ich immer noch kichernd.
„Maybe.", antwortet er lachend.
Er lenkt seinen Wagen in eine ruhige, sehr schöne Gegend. Die Häuser waren groß und bestimmt wunderschön gebaut und eingerichtet. Irgendwann möchte ich auch in so einer schönen Gegend wohnen. Irgendwann wenn ich mehr Zeit zu Hause verbringe als unterwegs. Irgendwann.
Er parkt in einer Einfahrt, schaltet sein Auto ab.
„This is my home, my house."
„Great, a house. It's big!", sage ich noch erstaunt. Es ist auch einfach ein großes, schönes Haus.
„Yeah, it's big like me.", antwortet er grinsend
„Great, so the propositions suit."
Chris lacht laut und klopft auf seine linke Brust als er aussteigt. Noch bevor ich die Beifahrertür öffnen konnte, riss er sie bereits auf.
„Didn't you had more luggage than your backpack?", fragt er als er nur meinen Rucksack an meinen Beinen sieht.
„No, I always travel with only my backpack so I don't have to lift heavy.", erkläre ich und steige aus. Er schließt die Tür und sagt nur ein kurzes „Clever.".
Mit einer Gelassenheit öffnet er seine Tür, lässt mich hinein und legt wieder vorsichtig seine Hand an meinen Rücken, schiebt mich somit leicht. Heimlich hoffte ich, dass sein Hund gleich auftaucht. Er läuft den Flur voraus, wartet im geschätzten Wohnzimmer auf mich. Auf Socken folge ich schnell. Er schlägt vor, mir eine kurze Tour zu geben, was ich gerne annehme.
Das geschätzte Wohnzimmer war nur der größere Eingangsbereich, gefolgt von einem riesigen Wohnzimmer mit einer Couch die größer als mein Jugendzimmer war. Die offene, moderne Küche schloss gleich daran. Durch einen kurzen, schmalen Flur gelang man in das gemütliche Bad mit einer Badewanne mit einer wunderbaren Aussicht. Kommt es komisch, wenn ich ihn frage, ob ich ein Bad nehmen kann? Es folgte noch sein Schlafzimmer und damit war das Erdgeschoss abgeschlossen.
„And where exactly is the guest room?", frage ich gespannt. Das gesamte Erdgeschoss war wunderschön eingerichtet, Sofa, Sessel und Bett sehen so bequem aus, dass ich kaum abwarten kann, mich darauf zu setzen.
„Don't judge too quickly, it's upstairs...", sagt er etwas beschämt.
„Then let's go upstairs?", frage ich verwirrt.
„As I said, don't judge...", flüstert er fast und läuft voraus. Wir gehen eine Treppe im Eingangsbereich hoch, bei jedem Schritt quietscht sie und war nicht gerade schön oder modern. Oben angekommen wurde es nicht besser. Es sah aus wie eine Baustelle, war unordentlich wie eine Baustelle und sah eher aus wie eine Unterkunft für Bedürftige – ohne jetzt auf irgendeiner Weise etwas zu beleidigen.
Es war einfach nicht schön. Man hörte den Wind und weitere komische Geräusche. Er öffnet die Tür am Ende des oberen Flurs und lächelnd schuldig. Vorsichtig wage ich einen Blick. Ein recht kleines Bett, dass aussieht, als wäre es bereits seit 60 Jahren dort. Der Boden hat auch schon besser e Zeiten gehabt, so vor 40 Jahren eventuell und die Tapete hatte einen ungesunden gräulichen Stich. Das Fenster stand offen, sah aber nicht so als, als ob es beim nächsten Öffnen nicht direkt in der Hand liegen bleibt. Der Baum direkt vor diesem Fenster hatte einige Äste, die ins Zimmer hingen. Etwas erinnert es mich an einen schlechten Horrorfilm...
„It's ... something.", sage ich langsam als ich seinen kritischen Blick auf mir spüre.
„Told you, you shouldn't judge. I've renovate the basement and wanted to continue up here... But somehow I didn't done it. I always push it back..."
„It'll be alright for tonight... I guess.", stottere ich etwas. Ich will nicht, dass er sich schlecht fühlt und ich schlafe schließlich nur hier. Für eine Nacht. Schnell frage ich noch nach dem Badezimmer hier oben und kriege es auch schnell gezeigt. Ich wünschte ich hätte nicht gefragt, denn das Bad war ähnlich furchtbar. Die Toilette war das einzige, was sicher aussah. Das Waschbecken lag komplett frei, auch die Rohre dafür.
„I know it looks terrible. I'm sorry, I'll try to get a hotel room for you...", sagt er niedergeschlagen und läuft schon die Treppe runter. Fuck. Ich sollte meine Mimik unter Kontrolle kriegen. Schnell renne ich ihm hinterher, rutschte die letzte Treppenstufe, anstatt zu laufen und schlittere in seinen Rücken. Talentiert wie er ist, hat er mich sicher aufgefangen und schaut mich mit großen Augen an.
„I don't need a hotel room, I'm staying here. I've slept in much worse places, my first flat for example.", lächle ich.
Er fragt verwundert noch einmal nach, ob ich mir sicher bin. Wieder sage ich, dass ich hierbleibe und er grinst. Wir setzen uns auf seine Couch, ich sage laut, wie schön ein heißes Bad gerade wäre und er springt direkt auf. Nach ein paar Minuten kehrt er zurück und verkündigt stolz, dass er bereits Wasser einlaufen lässt und mir Handtücher bereitgelegt hat. Gemütlich stehe ich auf und umarme ihn, flüstere ein leises, aber ehrliches Dankeschön. Chris streicht vorsichtig mit der rechten Hand über meine Haare, hält mich mit der linken Hand am Rücken und drückt einen flüchtigen Kuss auf meinen Kopf.
„I'll call you when the food is ready.", ruft er hinter her als ich langsam zum Bad laufe.
„Oh, you can cook?", rufe ich schnell fragend zurück.
„I'm not the best, but I also haven't starved. So I guess I'm doing alright.", antwortet er lachend.
Das Bad war perfekt. Ich spürte wie der Stress der letzten Wochen von mir abfiel und konnte endlich abschalten. Durch die eingebauten Lautsprecher drang leise Musik und ich konnte nicht vermeiden leise mit zu singen. Mein Handy vibrierte in meinen Klamottenstapel. Gerade so kam ich an das vibrierende Ding, ohne aus meinem Schaumbad aufzustehen zu müssen.
>> I ordered pizza because my fridge is empty and only contains beer (if you want some). Should be here in 10 minutes. P.S. you do have a nice singing voice. <<
Ich lachte kurz auf, so viel zu dem Thema, dass er kocht...
>> alright I'm getting out << schreibe ich nur und schicke ein Bild von mir aus der Badewanne mit, auf dem man eigentlich nur meinen Kopf und viel Schaum sieht.
>> how can you look so adorable and nice while bathing? Want beer to the pizza? <<
>> that would be great, thanks. <<, tippe ich und verlasse das warme Bad. Nur im Handtuch eingewickelt, tapse ich zurück ins Wohnzimmer. Chris riss seine Augen kurz auf und stammelt Wortfetzen.
„Could I borrow a shirt from you? Would be more comfortable than my jeans and shirt.", frage ich vorsichtig. Schnell läuft er in sein Schlafzimmer und kommt wieder mit einem Shirt zurück. Ich gehe zurück ins Bad und ziehe meine Unterwäsche und sein Shirt an. Diese Beinfreiheit, unvergleichbar. Wieder gehe ich ins Wohnzimmer, setze mich zu Chris auf die Couch und reden kurz über seine Arbeit bis es klingelt. Mit einem Strahlen im Gesicht und zwei Pizzen in der Hand kommt er zurück.
"I'm amazed that you eat pizza without having any doubts.", sage ich als er das letzte Stück nahm.
„Oh I'll just have to do a little more sports the next day", sagt er lachend. Wir tranken jeweils noch eine Flasche Bier bevor wir beschlossen ins Bett zu gehen.
„Sleep well, beautiful.", flüstert er noch grinsend bevor ich die Treppen hochsteige. Ich versuchte mein bestes um in diesem Bett irgendwie bequem zu liegen und keine Horrorvorstellungen zu haben. Aber als ich fast eingeschlafen war, knallte irgendetwas durch den Wind ziemlich laut, draußen bellte ein Hund, eine Katze miaute schräg, die Äste schlugen gegen das Fenster und ich schrie. Ich schrie und rannte in Chris Schlafzimmer.
Verschlafen, nur noch in Boxershorts gekleidet fragt er müde, was das gerade war.
„It was like from a really bad horror movie, after which you can't sleep. I'm not believing that ghosts are real, but I swear, if they were, upstairs is a ghost party. I'm not going to get any sleep in that wreck upstairs. Is it okay if I stay on the couch?", sage ich schnell.
„Sure thing, but the couch isn't so comfortable..."
„It'll be alright. I'm sorry for screaming... I'll go and sleep now.."
Chris wirft seine Bettdecke schnell zur Seite und murmelt in seinen Bart, dass er mir noch einen Tee macht. Direkt könnte ich nicht einschlafen - wo er auch Recht hat. Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass er sich zu mir auf die Couch setzt und wir noch lange über unsere Vergangenheit reden. Immer wieder sagt er, wie schade er es findet, noch nicht die richtige getroffen zu haben. Ich lege vorsichtig meinen Kopf auf seinem Oberschenkel ab, er legt seinen Arm vorsichtig an meiner Brust ab.
„Maybe you've already met her but you just don't know it yet?"
„I'm pretty sure I haven't met her yet. Every women I've dated didn't fit. Every relationship I've had, didn't stayed for long... Maybe I have to adopt a child and never fulfill my dream of my own child."
„Oh Chris, I bet there are a thousands of women who will tribute freely to fulfill your wish..."
„But I want the whole package. Wife, dog and child."
„Maybe it'll be reality really soon?", frage ich hoffnungsvoll.
„Maybe. Maybe not...", sagt er traurig und fängt an meinen Kopf zu kraulen.
Schneller als ich auf 50 zählen konnte, war ich eingeschlafen. Aufgewacht bin ich in der gleichen Position - auch mit Chris als mein Kissen.
DU LIEST GERADE
The memory of your kiss is engraved in my skin.
FanfictionLeia ist wieder auf einem Tinderdate, findet den bärtigen Mann hinter ihrem Date Unterhaltsamer... was passiert wenn ein fremder Mann einer Frau aus einem furchtbaren Date hilft?