Kapitel 6

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Hazels P.O.V

»Und jetzt weißt du natürlich nicht, was du tun sollst.«, fasste Logan zusammen. Ich nickte betrübt.

»Ich meine...ich weiß ja selber nicht, warum ich das getan habe. Schließlich ist das mit uns vorbei. Und zwar endgültig. Aber dann kam er in mein Zimmer, um mich zu trösten und auf einmal hat er mich geküsst. Weißt du was ich meine?«

Er nickte und nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Ich tat es ihm gleich und genoss das warme Gefühl in meiner Magengegend, als ich das vertraute Aroma schmeckte.

»Aber so etwas passiert. Es ist nun einmal so und du kannst es nicht mehr ändern. Auch, wenn du es jetzt bereust. Und das solltest du diesem Jacob auch sagen.«, riet er mir. Ungläubig schaute ich ihn an. Das ging doch nicht. Wie sollte ich denn...

»Meinst du?«, fragte ich zweifelnd und Logan nickte wieder. »Durch Kommunikation lassen sich viele Konflikte verhindern und lösen. Solltest du mal ausprobieren.«, meinte er so trocken, dass ich lachen musste. Er hatte recht. Überhaupt, mit ihm darüber geredet zu haben fühlte sich so richtig an und wenn er mir eine Lösung nannte, erschien diese so klar und simpel, dass ich mich fragte, wieso ich das Problem als so groß empfunden hatte.

»Danke.«, sagte ich ehrlich. »Du hast mir wirklich sehr geholfen.«

Logan lächelte. »Kein Problem, Hazel. Wie gut, dass du meinen Kaffee über mir ausgeschüttet hast.« Wir lachten beide und ich trank noch ein wenig von meinem Kaffee Latte.

Wir unterhielten uns noch ziemlich lange und als irgendwann die Umgebung draußen merklich dunkler war, wurde mir erst klar, wie lange.

»Ich sollte jetzt wirklich gehen.«, meinte ich und Logan nickte. »Ich auch. Soll ich dich noch nach Hause begleiten?«

»Gern.«, nahm ich das Angebot an und mein Gegenüber nahm seine Jacke vom Stuhl.

Gemeinsam liefen wir aus dem Café und die kühle Nachtluft brachte mich zum Frösteln. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus und ich schlang die Arme um mich, um mich zu wärmen.

»Ist dir kalt?«, fragte Logan und ich nickte. »Ein wenig. Aber es geht schon. Es ist nicht so weit.«, antwortete ich, doch er ließ das nicht gelten, sondern legte mir wortlos seine Jacke um die Schultern, in die ich mich dankbar wickelte.

Schweigend gingen wir nebeneinander her. Hin und wieder lenkte ich uns um eine Ecke oder in eine andere Straße, aber ansonsten sagte keiner etwas.

Als wir unter einer Straßenlaterne vorbeigingen, spürte ich plötzlich eine sanfte Berührung an meiner Hand und kurz darauf schob sich Logans Hand in meine. Meine erste Reaktion war es, meine Hand wegzuziehen, denn ich hatte vor ein paar Stunden noch einen anderen geküsst und außerdem war da noch die Sache mit Caleb. Doch andererseits wusste Logan davon und ich bereute diesen Kuss. Und vielleicht war es inzwischen auch einfach Zeit, loszulassen und nach vorne zu blicken.

Also verschränkte ich meine Finger mit Logans und blickte zu ihm auf. Er bemerkte es nicht, aber sein leichtes Lächeln bestärkte mich in meiner Entscheidung. Zum ersten Mal seit mehreren Monaten hatte ich das Gefühl, dass es Hoffnung für mich gab.

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»Da wären wir.«, sagte ich und wir hielten vor dem riesigen Gebäude an. Logans Blick glitt an dem Haus hinauf. »Wow.«, sagte er, »Wie viele Stockwerke hat es?«

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