Me, Myself And The Most Annoying Crush Ever Pt.2 [Professor!Remus Lupin]

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(Y/N) PoV:

Das Schuljahr begann genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte: Lausig. Wir bekamen schon am ersten Tag einen Berg von Hausaufgaben und alle Lehrer sagten uns, wie wichtig es war, dass wir uns anstrengten und alles. Ich hörte jedoch nur mit halbem Ohr zu, da meine Gedanken ausschließlich um die Sache mit dem Dementor kreisten.

Aber dann kam Verteidigung gegen die dunklen Künste. Direkt als ich die Klasse betrat, lag der wachsame Blick meines Professors auf mir. Anscheinend dachte er, man müsse auf mich aufpassen wegen dem Vorfall im Zug. Nein danke, ich konnte nun wirklich gut genug auf mich selbst aufpassen.

Dennoch dachte ich nicht länger an den Dementor, sondern konnte voll und ganz seinem ziemlich gut und anschaulich gestalteten Unterricht folgen. Ich hatte keine Ahnung woran es lag, aber ich war mir ziemlich sicher, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. Mit Professor Lupin.

Plötzlich flogen die Wochen an mir vorbei wie ein kurzer Augenblick, ich konnte wieder an meine Schulaufgaben denken... bis Professor Lupin uns einen Irrwicht zeigte.

Ich wusste einigermaßen, was ein Irrwicht war, schließlich hatte ich schon darüber gelesen, aber begegnet war ich noch keinem. Nacheinander sollten wir den Irrwicht besiegen und als ich an der Reihe war, bekam ich ein flaues Gefühl im Magen. Der Irrwicht änderte seine Gestalt und verwandelte sich schlussendlich in ein reglos am Boden liegendes Mädchen, welches mir bis aufs letzte Haar glich.

Es war meine Zwillingsschwester.

Tot.

Mein Zauberstab glitt aus meiner Hand, landete auf dem Boden, ich schlug die Hände vor dem Mund zusammen und stolperte einige Schritte zurück. Alle Blicke lagen auf mir. Es war offensichtlich, dass fast alle dachten, dass das Mädchen auf dem Boden ich selbst war, weil fast niemand wusste, dass ich eine Zwillingsschwester hatte.

Tränen strömten wieder über mein Gesicht und ich sackte in mir zusammen, bis ich auf dem Boden kauerte und meine Knie an den Körper gezogen hatte. Professor Lupin stellte sich vor mich, der Irrwicht nahm die Form seiner größten Angst ein und er sperrte ihn wieder in den Schrank, aus dem er gekommen war.

"Gut... ihr könnt gehen, bis zur nächsten Stunde", sagte er, jedoch war ich zu paralysiert um aufzustehen, also blieb ich sitzen und starrte ein weiteres Mal einfach nur Löcher in die Luft.

"(Y/N), wie geht es dir?", fragte Lupin, als er sich vor mir auf den Boden setzte, um mit mir auf gleicher Höhe zu sein.

Inzwischen hatten alle Schüler das Klassenzimmer verlassen.

"Schrecklich...", sagte ich leise und starrte durch ihn hindurch.

"Ich nehme an... das Mädchen... das tote Mädchen warst nicht du?"

Ich nickte.

"Meine Schwester...", nuschelte ich und versuchte meinenTränen Einhalt zu gebieten.

"Möchtest du darüber sprechen?"

Erst wollte ich meinen Kopf schütteln, nickte dann aber doch. Er sah mich abwartend an und sprach kein Wort mehr.

"Letzten Sommer hat mein Stiefbruder... sie umgebracht. Er wollte sie nicht in unsere Familie haben, weil sie- weil sie eben keine magischen Fähigkeiten hatte und er sie als minderwertig befand. Wie man sehen konnte, war sie meine Zwillingsschwester und wir standen uns sehr nahe... . Wir waren uns auch ziemlich ähnlich, deswegen war es für uns beide auch ziemlich schwierig ohne einander auszukommen, als ich hier her kam und sie zu Hause bleiben musste. Unsere Eltern waren beide Zauberer und Hexe, aber sie haben sich irgendwie getrennt als ich ungefähr drei Jahre alt war. Dann hat meine Mutter einen anderen Mann geheiratet - er war auch ein Zauberer aus einer dieser Reinblut-Familien - und der hatte dann seinen verdammten Sohn dabei und dann fing es halt an mit dem ganzen Mist. Mein Stiefvater misshandelt meine Mutter bis heute, auch wenn er so tut als gäbe es keinerlei Probleme in der Beziehung. Er ist komplett verrückt. Er hat diesen Wahn, dass die Familie reinblütig bleiben muss, sein Sohn ist genau so. Deswegen hat er auch meine Schwester... umgebracht. Meine Mutter will sich schon lang von ihrem Mann trennen, aber er sagt, dass er ihr das Leben zur Hölle machen wird, wenn sie geht, er erpresst sie richtig, deswegen traut sie sich nicht, etwas gegen ihn zu unternehmen."

Ich machte eine kurze Pause und wischte einige Tränen weg.

"Und jetzt kommt die Krönung: Technisch gesehen, bin ich nicht mit meinem Stiefbruder verwandt, deswegen soll ich ihn heiraten, damit diese behinderte Blutlinie erhalten bleibt. Als wenn ich das machen würde! Die sind doch bescheuert, er hat meine Schwester erst gefoltert und dann umgebracht, ich will nie wieder in meinem ganzen Leben etwas mit ihm zu tun haben. Na ja, auch egal. Und mein Irrwicht wird halt zu meiner Schwester, weil ich am meisten Angst davor habe, sie noch einmal sterben zu sehen, auch wenn ich eigentlich weiß, dass das nicht möglich ist... . Aber... ."

"Sprich weiter, ich höre dir zu", sagte er sanft und verständnisvoll und nickte ein bisschen.

"Ich habe sie bereits zweimal sterben sehen, ich denke ich werde es irgendwann noch ein drittes Mal sehen müssen, ob ich will oder nicht."

"Das hast du also erlebt, als die Dementoren im Zug waren...."

Ich nickte nur.

"Nun... ich bin dein Lehrer, ich kann an deiner... misslichen Familiensituation nicht viel ändern-"

"Müssen Sie auch gar nicht, ich wollte nur mit jemandem darüber sprechen. Wenn ich das meinen besten Freundinnen erzählen würde, würde es innerhalb von zehn Minuten die halbe Schule wissen."

"Bitte lass mich aussprechen. Ich wollte noch sagen, dass du ja vielleicht Kontakt zu deinem Vater aufbauen und eventuell zu ihm ziehen könntest?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Geht nicht. Ich kenne ihn nicht mal. Ich kann mich jedenfalls nicht wirklich bewusst an ihn erinnern."

Es herrschte eine kurze Stille, in der keiner von uns sprach und wir eigentlich nur nachdenklich auf den Boden starrten. Doch dann durchbrach der Professor die Stille.

"Ich weiß, das passt jetzt gerade nicht wirklich zum Thema, aber du erinnerst mich an jemanden... . (Y/M/N) (Der Vorname deiner Mutter) (Y/M/L/N) (Der Nachname deiner Mutter)... ich kannte sie ziemlich gut, um ehrlich zu sein... manchmal sind wir zusammen nach Hogsmeade gegangen. Das war eine relativ schöne Abwechslung von meinem normalen Freundeskreis... . Oft hatten wir tiefgründige Gespräche, war ganz interessant... und ziemlich hübsch war sie auch... ", schwelgte er in seinen Erinnerungen und starrte direkt durch mein Gesicht hindurch.

Es war mir ziemlich offensichtlich, dass er zu seiner Schulzeit ziemlich verliebt in diese Person gewesen sein muss, sonst würde er nicht so verträumt klingen, schließlich hatte ich ihn noch nie in diesem Tonfall über irgendein Thema reden hören.

Ich grinste leicht und sagte dann: "Das ist meine Mutter."

"Oh... Oh. Das erklärt so einiges... ."

"Was erklärt das? Ich kann Ihnen nicht so ganz folgen, tut mir leid."

"Ich meine... da ich deine Mutter sehr gut kannte, kannte ich auch deinen Vater." In seinem Gesicht konnte ich eine Spur von Neid und Eifersucht erkennen. Wer könnte es ihm verübeln? Er war in meine Mutter verliebt und sie hatte sich für einen anderen entschieden, ich konnte ihn gut verstehen. "Ehrlich gesagt, war ich auch gut mit ihm befreundet... ."

"Was wissen Sie über ihn?", unterbrach ich ihn eifrig mit großen Augen und lehnte mich ein Stück zu ihm vor.

"So einiges... aber ich denke nicht, dass ich dir auch nur das kleinste Bisschen davon erzählen sollte, ich denke nicht, dass du positiv reagieren würdest."

"Bitte, warum sollte ich denn nicht positiv reagieren? Er ist mein Vater, Sie können doch sicherlich verstehen, dass ich möglichst viel über ihn erfahren möchte, ich habe ihn seit 12 Jahren nicht gesehen... und kann mich nicht mal entfernt an ihn erinnern... bitte."

"Tut mir leid, (Y/N), wirklich. Ich denke, wir sollten dieses Gespräch hier beenden, du hast einiges an Hausaufgaben zu tun, dieses Jahr musst du deine ZAGs schreiben, ich denke du hast Besseres zu tun als hier zu sitzen und mit mir zu sprechen", sagte er, stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, wo er anfing die Aufsätze zu korrigieren, die meine Klasse heute abgegeben hatte.

"Könnten Sie mir bitte wenigstens seinen Namen verraten? Das kann doch nun wirklich nichts Schlimmes anrichten... bitte", sagte ich und stand ebenfalls auf.

Er seufzte und sah von ausgerechnet meinem Aufsatz auf.

"Gut... ich denke wenn du so dringend etwas über ihn wissen möchtest, kann ich dir keine Informationen verwehren... ."

Ich sah ihn abwartend und erwartungsvoll an.

"Er heißt... Sirius Black."

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