Am nächsten Morgen begann der Unterricht. Zusätzlich zu der Kleidung, die sich bei genauerer Betrachtung als eine Art Schuluniform herausstellte, befand sich an der Innenseite der Schranktüren ein personalisierter Stundenplan für jeden Novizen. Sie hatten je zwei Fächer pro Tag und der Unterricht endete gegen Mittag. Die Nachmittage standen ihnen für Übungsaufgaben und Recherchen sowie Projekte bezüglich ihrer Fächer zur Verfügung. Für Elisa und Jennifer startete die Woche mit einem Kurs in höherer Informatik bei Martin Solfanger, wohingegen Natascha mit einem Kurs in fortgeschrittener Waffenkunde anfing. Danach würde Elisa einen Kurs zur Planung von Missionen besuchen und die anderen beiden hätten Training bei Javier Cazador. Beim Frühstück war Ihnen mitgeteilt worden, dass eine weibliche und zwei männliche Novizen aus verschiedenen Gründen ihre Ausbildung an der ASF nicht antreten können, weshalb einige Betten leer bleiben würden.
Während der ersten Woche legte Elisa sich eine gewisse Routine zurecht. Sie stand als erste auf und ging ins Bad, während die anderen noch schliefen. Schnell zog sie sich an und machte sich auf den Weg zu ihrem obligatorischen Spaziergang. Joshua, der sie jeden Morgen von der anderen Seite des Baches beobachtete, wurde von ihr vor dem Frühstück komplett ignoriert, auch wenn das Kribbeln, das sein Blick in ihr auslöste, sie stets zum Lächeln brachte. Dann frühstückte Elisa gemeinsam mit ihren Freundinnen und den Jungs. Nach dem Unterricht gingen sie gemeinsam in die Bibliothek oder in eins der Computerlabore, die immer offen waren und von ihnen genutzt werden konnten. Außerdem waren in einem Teil der Trainingshalle Geräte auf gestellt worden, so dass ihnen dort ständig ein vollständig ausgestattetes Fitnessstudio zur Verfügung stand. Auch der Sportplatz durfte von den Lehrlingen genutzt werden, das Gebäude zwischen Haupthaus und Trainingshalle war jedoch für sie geschlossen. Sie sahen Menschen kommen und gehen und hin und wieder sahen sie einen ihrer Lehrer das Gebäude betreten, aber sonst wussten sie nichts darüber, was dort hinter verschlossenen Türen geschah. Niemand fragte genauer nach, denn keiner wollte sich Ärger einhandeln und rausgeworfen werden. Außerdem waren alle mit ihren Kursen und den dazu gehörigen Aufgaben beschäftigt.
Die Tatsache, dass sie sich das Zimmer nur zu dritt teilten, freute Elisa, Natascha und Jennifer sehr. Während der ersten Woche machten sie eine Liste, was sie noch alles besorgen wollten, um das Zimmer noch gemütlicher und heimeliger zu machen. Ihnen fiel einiges ein, das sie gebrauchen könnten und sie beschlossen am kommenden Samstag einen kleinen Ausflug in die nächste Stadt zu machen. Da Elisa ein Auto besaß, war weder der Transport der Einkäufe noch der Weg dorthin ein Problem. Sie fuhren morgens direkt nach dem Frühstück los und hatten sich für das Mittagessen bereits abgemeldet, denn sie wollte sich Zeit lassen und es genießen. Zuerst machten sie einige pragmatische Besorgungen. Sie gingen in einen Schreibwarenladen und besorgten einige Dinge, die sie für den Unterricht brauchten wie Blöcke, Stifte und Hefter. Dann schlenderten sie über einen kleinen Markt und Elisa kaufte etwas Obst. Nachdem sie die Sachen zum Auto gebracht hatten, gingen sie ein Stück den Weg zurück den sie gekommen waren, denn Natascha hatte dort einen kleinen Laden entdeckt, der allerlei Dekorationsartikel und Krimskrams im Schaufenster stehen hatten. Dort kauften sie Servietten, Kerzen, eine Obstschale, eine Teebox, Lichterketten und andere kleine Dekorationselemente. Die Servietten waren weiß mit kleinen roten Herzen darauf und die Kerzen hatten das gleiche Rot wie die Herzchen. Die Obstschale und die Teebox waren aus hellem Holz gefertigt und teilweise weiß lackiert. Sie besorgten noch Tee für ihre Box und kauften auch löslichen Kaffee, der nur mit heißem Wasser aufgegossen werden musste. Jennifer entdeckte ein Set Platzdeckchen im gleichen Rotton wie die bereits gekauften Kerzen und erstand es. Natascha hingegen war in den Laden eines Gravur- und Schlüsseldienstes gegangen und hatte dort ein Türschild mit ihren Namen gravieren lassen. Das Schild war aus Edelstahl und hatte einen rot lackierten Rand. Die Namen standen in schwarz in der Mitte. Als letztes fuhren sie in ein großes Möbelhaus und kauften farblich passende Kissen und Decken. Elisa sah eine große Pinnwand mit einem Rahmen aus hellem Holz und fragte die beiden anderen, was sie davon halten würden diese an die Wand gegenüber der Tür zu hängen, um den anderen Nachrichten zu hinterlassen oder wichtige Sachen aufzuhängen. Sie waren begeistert von der Idee und so wurde auch die Pinnwand in den Einkaufswagen gepackt. Nachdem alles im Auto verstaut war, war es bereits später Nachmittag und sie machten sich auf den Rückweg zur Akademie.
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Die Akademie
ActionEtwas stimmt nicht mit den Ermittlungen im Fall deiner Familie. Du weißt es und willst etwas tun. Aber was? Was tust du, wenn du alleine bist? Wenn du weißt, dass niemand anderes etwas tun wird? Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst? Dann trit...