✅ 𝙺𝚒𝚗𝚐 𝙶𝚘𝚕𝚕𝚞𝚖 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚎𝚛 𝙶𝚘𝚕𝚍𝚎𝚗𝚎 𝚁𝚒𝚗𝚐

//EIN WEITERES ABENTEUER ENDET//

NACH EINEM LANGEN aber ruhigem Flug auf dem wohl größten Federvieh der Welt, werden unsere fünf Freunde behutsam auf einem Feld vor Groß Wiesenstedts Pforten abgesetzt. Wir müssen stattdessen springen und die Fallhöhe ist nicht gerade gering.

Es ist kurz vor 8 Uhr und die meisten Menschen schlafen noch. Denjenigen, die dieses seltene Spektakel beobachten und später davon erzählen, wird man sicher eh nicht glauben – hoffe ich. Susi und die anderen verabschieden sich voller Dankbarkeit von den Adlern und ungewöhnlich leicht erheben sich diese gewaltigen Vögel, bis auf ihren Anführer wieder in die Lüfte. Ich werde sie vermissen.

»Ihr habt das wirklich toll gemacht. Ohne euch würden die Nazgûl der Welt sicher nichts Gutes bescheren«, lobt Herr Gandalf die Gemeinschaft des zweiten Rings.

»Wenn du nicht gekommen wärst, hätten wir doch gar keine Chance gehabt. Es ist alles dein Verdienst und das der Adler. Danke noch einmal, Gandalf. Vielen Dank. Aber was wird jetzt aus Gollum?«, will Susi wissen und betrachtet das grummelige Bündel zu Gandalfs Füßen.

Der Zauberer hatte Gollum, nachdem ihm der Ring weggenommen wurde, gefesselt und mitgenommen. Er sitzt nun neben ihm und starrt die Freunde rachsüchtig an.

»Herr Elrond wird bald mit euch über das Schicksal des Ringes reden und über jenes von Gollum wird dann auch gleich verhandelt. Ich rufe euch deswegen die nächsten Tage an und sage euch Bescheid, wann Elronds Rat stattfindet«, erklärt der Graue. »Bis dahin nehme ich den Kerl mit. Er kann sich bei mir zuhause etwas nützlich machen. Also bis dann und schlaft euch schön aus. Komm schon Gollum, nicht trödeln!«, verabschiedet sich Gandalf schließlich und zieht Gollum unsanft hinter sich her.

Hat er gerade gesagt, bei mir zuhause? Also wohnt Gandalf doch irgendwo? Das würde mich aber wirklich mal interessieren. Gollum seinerseits ist nicht sonderlich scharf darauf, dieses Mysterium zu lüften.

»Ah! Wir wollen nicht! Der garstige Zauberer tut uns weh. Wir wollen unseren Schatz zurück!«, flucht Sméagol laut und zappelt wie ein wildes Tier.

Der graue Pilger zerrt den Gauner unbeirrt hinter sich her auf den letzten Riesenadler zu, der etwas abseits der Truppe auf ihn wartet. Gwaihir, der Fürst der Adler. Zusammen fliegen sie quer über das Feld, den anderen Adlern hinterher und verschwinden hinterm Horizont. Susi, Max, Chnum, Legolas und Gimli bleiben zurück und schauen ihnen andächtig nach.

»Da fliegen sie und wir sind wieder hier. Kein Mensch wird uns jemals dafür danken, dass wir ausgezogen sind, die Welt zu retten«, sinniert Max. »Aber was soll's? Den wahren Helden wird sowieso nie gedankt, weil die viel zu bescheiden sind«, stellt der einstige Tunichtgut schwermütig fest, als er dem fliegenden Konvoi nachblickt.

»Das sind ja mal ganz neue Töne von dir, Maximilian. Wenn du damals schon so vernünftig und bescheiden gewesen wärst, hätten wir uns nie in solche Gefahren stürzen müssen«, stupst ihn Susi von der Seite an.

»Dann hätten wir aber auch nur ganz normale Ferien erlebt, wie jeder andere und das wäre ziemlich langweilig gewesen, oder? Außerdem war es unser Schicksal und du hast den Ring schließlich gefunden, Susi«, stupst Max schmunzelnd zurück. »Ohne dich wären wir nie in diese Sache hineingezogen worden.«

»Zum Glück habe ich ihn mitgenommen! So konnten ihn die Nazgûl nicht finden und die Welt zerstören«, stellt Susi die Situation klar. »Aber den Affen hättest du trotzdem nicht hierher schleppen und ausstellen müssen!«

»Ja, ja. Wir haben doch alles wieder ins Lot gebracht und eine spannende Reise erlebt. Das sollte eine gute Entschädigung für alles sein. Aber was wird Herr Elrond mit dem Ring machen, wenn du ihn ihm übergibst? Hoffentlich müssen wir ihn nicht noch in irgendeinen Vulkan werfen!«, spekuliert Max über das weitere Vorgehen.

»Diesmal kann er dann wen anders schicken, wir haben auch noch andere Dinge zu tun. Zum Beispiel Physik lernen«, lacht Susanne und zwinkert ihrem Freund zu, der dadurch schlagartig in die Realität eines Schülers zurückgeworfen wird.

»Oh nein! Ich will zurück zum Kyffhäuser!«, schreit er scherzhaft und die Freunde lachen herzhaft.

Also was mich betrifft, war das genug für heute. Ich kehre nur noch an einen Ort zurück und der heißt zuhause!