SCHNELL, DORT VORN hoppelt der kleine Wicht. Kaum schleicht Müsli Bob aus dem Schloss, da landet auch schon eine kleine Raumkapsel im Rosenbeet des Schlossgartens. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich so eine Ahnung, dass das kein gutes Zeichen ist. Müsli hoppelt schnell zu dem unbekannten Flugobjekt hin und ist der Person im Inneren der Kapsel beim Aussteigen behilflich.
Diese, allen Erwartungen entsprechend, zwielichtig aussehende und dem Anschein nach männlichen Person trägt einen beigefarbenen Trenchcoat und einen schlammgrauen Hut mit großer Krempe. Wahrscheinlich will er nicht erkannt werden. Als die kleine Gestalt herausgeklettert ist, winkt Müsli Bob noch ein paar Küchenjungen heran, welche der Person zur Begrüßung drei rohe Fische darreichen. Der Fremde nimmt diese dankend an und verschwindet dann mit Müsli hinter den Palast.
Steht da nicht so rum, folgen wir ihnen. Ich muss wissen, was hier los ist.
»Ist sie hier?«, fragt die fremde Person, nachdem sich die beiden Schurken hinter einem Geranienbusch verschanzt haben.
»Ja, unser Plan ist aufgegangen«, bestätigt Müsli Bob und grinst sein verschlagenstes Grinsen. »Ich habe es geschafft, sie zu überlisten und hierher zu bringen.«
»Ist sie allein?«, fragt die Person weiter und schaut sich voller Argwohn um.
»Nein. Dieser komische Typ mit den Hörnern ist bei ihr. Aber er leistet seinen Beitrag als ihr Sklave. Er wird uns nicht gefährlich werden und wenn doch, dann scheue ich nicht davor zurück, das Notwendige zu tun.«
Das Notwendige? Was meint dieses fies-finstere Karnickel damit? Er will Chnum doch nicht etwa ...
»Hat sie IHN bei sich?«, stellt der Sonderling bereits die nächste Frage und wedelt mit der knochigen Hand.
»Ja, sie trägt ihn stets bei sich. Heute Nacht, wenn sie schläft, nehme ich ihn ihr ab und lasse sie in den Kerker sperren. Dann kann dieses hässliche Gemälde auch endlich wieder aus dem Schloss entfernt werden, bevor unser richtiger König aus seiner Winterresidenz zurückkehrt.«
Der richtige König? Oh, man. Das alles war nur eine Inszenierung! Ich konnte es mir denken.
»Und was ist jetzt mit meiner Bezahlung?«, geht Müsli Bob geschwind zum geschäftlichen Teil des Treffens über.
»Du bekommst deine Bezahlung, wenn wir IHN in den Händen halten«, faucht ihn der Fremde an.
»Natürlich. Entschuldigt meine Ungeduld«, beschwichtigt Müsli Bob den Unbekannten mit der doppelten Persönlichkeit sofort.
Auf einmal wird ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Susi I. lustwandelt durch den königlichen Garten und kommt direkt auf die beiden Ganoven zu. Flux, kriecht die unbekannte Person auf allen vieren davon. Müsli Bob grinst die falsche Kaiserin mal wieder überfreundlich an und verneigt sich höflich.
»Ist alles zu deiner Zufriedenheit? Ich hoffe, meine Vettern nerven euch nicht zu sehr?«, erkundigt sich das rosa Kaninchen.
»Ach, nein, nein! Obwohl sie schon etwas seltsam sind. Erst wollen sie durch irgendein Monsun, dann fangen sie an zu schreien, und zu guter Letzt sollte ich sie auch noch retten, weil sie innerlich brennen und es ohne mich nicht schaffen oder so ähnlich«, beklagt sich Susi erneut über die Musik der jungen Müsli-Vettern.
»Da kannst du mal sehen, wie unverzichtbar du auf diesem Planeten bist. Aber nun musst du doch müde sein, es ist doch schon spät. Komm mit, ich führe dich in deine kaiserlichen Gemächer.«
Susi I. folgt ihn, ohne zu zögern, in ihre Kammern und merkt nichts von Müslis Geheimnissen. Wie auch? Er gibt sich alle Mühe, bei dem, was er tut, aufmerksam beobachtet von seinem heimtückischen Komplizen.
DU LIEST GERADE
✅ 𝙺𝚒𝚗𝚐 𝙶𝚘𝚕𝚕𝚞𝚖 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚎𝚛 𝙶𝚘𝚕𝚍𝚎𝚗𝚎 𝚁𝚒𝚗𝚐
HumorDer Versuch über die Sommerferien eine geniale Geschichte für den Deutschunterricht zu schreiben, endet für Max und Susi in einer wilden Verfolgungsjagd mit prähistorischen Tieren und einem übergroßen Affen. Doch dieser hütet ein verrücktes Geheimni...