Kapitel 7

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Bevor es losgeht, habe ich noch einen wichtigen Hinweis für euch!

In diesem Kapitel wird kurzzeitig der Erzähler gewechselt!
Es ist dann nichtmehr erste Person/ direkt aus Nellys Sicht, sondern ein dritter-Person-Erzähler.
Warum das so ist erklärt sich im nächsten Kapitel von selbst!
Außerdem ist der dementsprechende Abschnitt gekennzeichnet C;

-T.
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Ich hatte das Gefühl, es erklären zu müssen.
Anica musterte die Kette, ehe sie mit nachdenklich auf den schlichten Anhänger gerichtetem Blick innehielt.

Mein Blick ruhte auf ihr.
Nachdenklich zog sie die Stirn in Falten.
Eine ganze Weile lang sagte keiner von uns beiden etwas.
Von Cassy war nur ein gleichmäßiges Atmen zu hören.
Nichts Weltbewegendes, also kümmerte es mich erstmal nicht weiter.

Gespannt starrte ich Anica an.
Solange, bis ich es nichtmehr aushielt.
"Und? Was ist damit? Worüber grübelst du nach?", platzte ich mit einem Hauch von Nervosität heraus.
Anica blickte ernst drein.
"Ich frage mich gerade nur, warum dir deine Mutter einen Blocker umhängen sollte", meinte sie nur.
Ihre Stimme war todernst, ihre Mimik nachdenklich und insgesamt war sie eher angespannt
Sie veränderte abermals ihre Sitzposition.

Ich schaute sie währenddessen an wie ein Auto.
"Was ist ein Blocker?", hakte ich nach, nachdem sie keinerlei Anstalten gemacht hatte, sich mir zu erklären.

Anica wirkte, als hätte ich sie aus einem Tagtraum gerissen.
"Mh, ein Blocker? Ein Blocker ist ein relativ mächtiger magischer Gegenstand. Er... nunja.. blockiert einen Teil des Magieflusses, er verhindert praktisch einen Zugriff auf gewisse Kräfte beziehungsweise auch deren ungewollten Ausbruch. Einen Blocker gibt man eigentlich nur Drachen, die über große Macht verfügen", erläuterte sie mir nun.
Ich machte große Augen.
"Beziehungsweise nur Drachen, von denen eine gewisse Gefahr ausgeht. Wenn sie zum Beispiel unerkannt leben sollen, oder unter Menschen, dies aber aufgrund ihrer Kraft nicht gewährleistet werden kann...", murmelte sie, ehe sie sich räsuperte und dann etwas lauter sagte : "Blocker können einen übrigens nicht an der Verwandlung hindern".

Mir klappte die Kinnlade herunter.
Mein Herz schlug laut und stark in meiner Brust.
Warum trug ich so einen Blocker?
Hatte meine Mutter mich für gefährlich gehalten?
War ich gefährlich?
Diese und noch sehr viel mehr Fragen schwirrten mir im Kopf umher.
So ganz wohl fühlte ich mich nach dieser Nachricht nicht mehr in meiner Haut.

Anica musste mir gesehen haben, das ich beunruhigt war, denn sie versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln.
Oder ihr war gerade einfach nur danach, ihre Mundwinkel nach oben zu ziehen.
So ganz sicher war ich mir da nicht.

"Was passiert, wenn ich die Ket- den Blocker abnehme?", hakte ich nochmal nach und biss mir unsicher auf die Lippe.
Anica zuckte mit den Schultern.
"Dann wird deine Kraft freigesetzt und du hast kompletten Zugriff auf deine Magie. Vielleicht gelingt es dir dann ja auch, die Aufgabe zu erfüllen?", erklärte sie mir nochmal.
Anica war garnicht so hitzköpfig, wie die meisten Feuerdrachen die mir bis jeztt so begegnet waren.
Eigentlich war sie sogar relativ gelassen.
Meine Gedanken kreisten weiterhin um den Blocker.
Anica seufzte.
"Nimm die Kette ab, dann sehen wir was passiert", forderte sie mich auf.
Ich warf ihr nur einen zweifelnden Blick zu.
Diese Blocker sollten gefährliche Kräfte eindämmen.
Was, wenn ich keine Kontrolle haben sollte?
Was, wenn ich gefährlich war und ausversehen alles um mich herum in Schutt und Asche legte?
Besorgt legte ich die Stirn in Falten.
Mein Herz begann bereits, schneller zu schlagen und wummerte gegen meine Rippen wie ein wildes Pferd gegen die Boxentür.
Anica rutschte näher und legte mir eine Hand auf die Schulter, ehe sie mich eindringlich ansah.
"Mach dir nicht so viele Gedanken. Ich kenne dich nicht gut, Nelly. Und vorallem auch noch nicht besonders lange, nicht wahr? Aber ich denke nicht, das du gefährlich bist oder keine Kontrolle hast. Es ist alles gut, ok?
Ich weiß, das dir gerade sonstwas im Kopf rumschwirrt, aber es kann auch einfach Zufall sein das du so eine Kette trägst.
Und außerdem... wenn wir es jetzt nicht testen, steigerst du dich nur in irgendwas rein und das wäre sicher total stressig für dich", ihre Stimme wurde sanfter und auch ihr ernster Blick wurde weicher, während sie versuchte, beruhigend auf mich einzureden und meinen nervös umherschwirrenden Blick festzuhalten.

Der Drache mit den KatzenpfotenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt