Kapitel 10 - Stimme

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,,Bravo, Bravo, BRAVO!" rief uns Mr.Howald zu. ,,Das war die beste Interpretation die ich je in meinem Leben gesehen habe! Ich freue mich auf ein tolles Jahr mit euch beiden zu verbringen und natürlich mit euch auch liebe Schüler." sagte er.

Ich war grade so stolz auf Dylan und mich.
Ich ging von der Bühne runter und setzte mich auf meinen Sitzsack. Dylan kam gleich nach mir.

,,Das haben wir toll gemacht!" meinte ich mit einem fetten Lächeln.
,,DU hast das toll gemacht!" sagte er dann.
,,Dylan, wir waren es, die da vorn gestanden sind. Das waren WIR nicht nur ich" lächelte ich.
,,Ich bin stolz auf uns" sagte er.
,,Ich auch"

Es vergingen weitere 4 Stunden mit tollem Schauspielunterricht und dann waren wir erlöst. Ich ging zu meinem Auto und wollte gerade einsteigen, als mich plötzlich jemand von hinten umarmte.

,,Dylan ich weiß das du es bist! Wer denn sonst?" sagte ich lachend
,,Weiß ich auch nicht" sagte er darauf. ,,Und freust du dich schon auf morgen?"
,,Natürlich freue ich mich! Sehr sogar! Dylan ich muss aber jetzt los hab noch zu tun. Danke für den tollen Tag es hat wirklich Spaß gemacht mit dir zu schauspielern." sagte ich und lächelte.
Er sah mich nur an und umarmte mich dann schließlich. Wieder einmal eine wunderschöne Umarmung.
,,Na dann bis morgen!"
,,Bis morgen." flüstere ich noch und dann ging er schon weg.

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Als ich aufwachte war ich überglücklich, dass ich meinen nervtötenden Wecker nicht hören musste. Es war regelrecht wie eine Erlösung.
Heute war also Samstag. Der Tag an dem ich mich mit Dylan treffen würde. Wir machen was gemeinsam.
Moment einmal.
Oh mein Gott Moment!
Ist das jetzt also ein Date?!
Oder genauer gesagt als was sieht Dylan dieses Treffen? Als ein "zwei Freunde treffen sich"-Treffen oder ein "zwei Freunde die noch nicht wirklich wissen, dass sie füreinander bestimmt sind und wahrscheinlich bald ein Paar werden"- Treffen.
Ich würde mal sagen das erste hoffentlich, denn ich möchte so eine Sache langsam angehen und ich kenne ihn erst seit einer Woche.
Ich ging ins Bad und führte meine tägliche Morgenroutine durch. Als ich schließlich fertig war warf ich einen kurzen Blick auf dir Uhr. 10 Uhr. Sehr gut, dann hab ich ja noch 6 Stunden Zeit fürs shoppen. Ich zog mich schnell an, schminkte mich dezent und schon ging es in das Shoppingcenter.
Ich lief einfach in die Geschäfte hinein die mir gefielen und probierte einige Sachen an, die ich dann auch mitnahm.
Ich wusste gar nicht was ich und Dylan machen werden. Also konnte ich mich nicht dem entsprechend anziehen.
Ich ging friedlich durch die Menschenmassen und meine Angst steigerte sich ein wenig. Ich habe zu meiner Herzkrankheit noch Klaustrophobie. Langsam wurde es hier wirklich immer enger und enger und ich konnte mich kaum noch bewegen.

Jedoch verschwand die Menschenmasse wieder langsam und ich atmete einmal tief durch. Meine Augen wurden etwas feucht, da ich so Angst hatte.

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Zuhause angekommen legte ich mich auf mein weiches Bett und ruhte mich erstmal etwas aus. Das war ein ziemlich anstrengender Tag heute und es ist erst 14 Uhr. Ich suchte mir eine schwarze Skinny Jeans raus, dazu ein weißes Chanel T-shirt und darüber ein rosa Bolero mit einem beige Schalf, als Schuhe habe ich hellbraune Boots angezogen. Ich war wirklich zufrieden mit diesem Look.

,,EMILIA KOMM RUNTER UND ISS ETWAS" schrie meine Mom mal wieder von unten.
Ich eilte runter zu ihr und setzte mich an den Tisch.
,,Was gibts heute?"
,,Schätzchen ich weiß du bist schon etwas alt dafür, aber hier einmal Buchstaben Suppe." sagte sie mit einem recht falschen Lächeln.
,,Mom.. was ist passiert?"
,,Ok tut mir leid ich hab unabsichtlich die Verpackungen vertauscht."
Meine Mom ist manchmal wirklich ein Schussel.
,,Hahaha ok ich verzeihe dir" sagte ich dann.
,,Danke liebes" meinte sie und ich fing an zu essen.

Als ich mir den Löffel in den Mund stecken wollte, hörte ich etwas. Eine Stimme. Sie sagte ,,Look down!" Oh nein. Ich wollte nicht auf meinen Teller schauen, aber die Stimme war ziemlich laut. Ich sah langsam auf meinen Teller und schließlich auf meinen Esslöfffel. Sofort ließ ich ihn in den Teller fallen.
Das gibt es nicht. Nicht jetzt wo alles so gut lief. Nicht jetzt!
,,Would you run?"

Ich weiß nicht was zum Teufel mit mir los ist, aber ich bin nicht verrückt! Ich nahm mir wieder meinen Löffel in die Hand und fing wieder an zu essen. Heute wird ein toller Tag und nichts und niemand kann ihn mir verderben!

Nachdem ich weggeräumt hatte, ging ich wieder rauf auf mein Zimmer.
Es war 15:30. Dylan wird in einer halben Stunde da sein. Oh mein Gott. Ich frischte mich noch schnell auf und räumte meine Tasche ein. Mein Handy nahm ich natürlich auch mit.
Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg nach unten. Im Wohnzimmer setze ich mich hin und wartete auf das Türklingeln.
Ich zählte die Sekunden bis es 16Uhr wurde. 55... 56... 57... 58... 59...
Plötzlich läutete die Klingel. Oh mein Gott. Ich eilte zur Tür und öffnete sie schließlich.

,,Du bist so dumm, du hättest nicht so pünktlich kommen müssen!" sagte ich sofort lachend.
,,Ich bin immer pünktlich meine liebe Lia" sagte er dann und umarmte mich. Während der Umarmung flüstere er in mein Ohr ,,Du siehst toll aus!"

Ich konnte richtig spüren wie mir das Blut ins Gesicht schoss.
,,Danke" flüstere ich zurück.

Das wird ein toller Tag. Das weiß ich.

Would you run?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt