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Nachdem mich Jimin quer durch die Schulflure gezerrt hatte und wir endlich den Pausenhof erreichten, lockerte er schließlich seinen Griff um mein Handgelenk, bis er sich letztendlich komplett von diesem löste. Er drehte sich zu mir um und grinste mich dabei schief an.

"Ist irgendwas?", fragte ich ihn daraufhin leicht belustigt. "Nö, freue mich nur mal wieder etwas Zeit mit meinem kleinen Tae Tae zu verbringen. Haben wir echt lange nicht mehr gemacht." Er schmollte gespielt. Ich dachte kurz über seine Worte nach und nickte anschließend zustimmend.

"Du hast Recht. Durch die ganzen Tests und Prüfungen in den letzten Wochen, hatten wir echt kaum Zeit füreinander.", stellte ich fest und wuschelte, mit dem Hintergedanken, dass er dies absolut nicht abkonnte, durch seine Haare. "Eyy lass das." Jimin entfernte meine Hand unsanft aus seinen Haaren und schlug mir daraufhin spielerisch gegen meine Schulter. Über dieses Verhalten seinerseits konnte ich nur schmunzeln.

Was würde ich nur ohne diesen Trottel machen? Die Schulzeit hätte ich jedenfalls nicht überlebt, beziehungsweise hätte sie komplett andere Spuren bei mir hinterlassen, hätte ich Jimin nicht in meinem Leben.

"Namjoon, da bist du ja endlich!", schrie Jimin schon fast und fing an mit seinen Händen herumzufuchteln, um Namjoon auf sich aufmerksam zu machen, obwohl er auch ohne sein Rumgeschreie und Rumgehampel unübersehbar gewesen wäre.

"Schrei mich nicht so an Jimin.", entgegnete ihm Namjoon und verdrehte seine Augen. Dennoch schenkte er uns beiden im Anschluss ein Lächeln, was ich nur erwidern konnte.

"Habt er schon eine Idee was wir heute machen können?", fragte er Jimin und mich und sah zwischen uns beiden hin und her, auf eine Antwort wartend.

"Wir können gerne zu mir. Meine Eltern sind heute eh nicht da. Die wollten irgendwie ausgehen oder so. Kein Plan.", schlug Jimin vor. Namjoon und ich bejahten diesen Vorschlag.

Kurz bevor wir den Weg zu Jimins Haus antreten konnten öffnete sich die Haupteingangstür unserer Schule quietschend, was ich jedoch kaum wahrnahm, da es sich hierbei wahrscheinlich nur um einen Lehrer handelte, welcher ebenfalls so früh wie möglich nachhause wollte. Somit machte ich auch keinerlei Anstalten mich umzudrehen und nachzuschauen.

"Was zur Hölle." Jimins Stirn legte sich in Falten, während er an mir vorbei, Richtung Eingangstür blickte.

Nun drehte auch ich mich um, um Jimins Verwunderung nachvollziehen zu können.

Die Tür fiel gerade wieder ins Schloss, während ein Junge, welchen ich auf dieser Schule noch nie zuvor gesehen hatte, die Treppe nach unten ging.

Wer war er?

Der Junge schenkte uns jedoch keinerlei Beachtung. Im Gegenteil. Er war eher damit beschäftigt auf seinem Handy herumzutippen.

Ich musterte ihn genauer. Er hatte etwas längeres schwarzes Haar, welches ihm leicht gelockt in sein Gesicht fiel. Dazu trug er eine einfache Jeans, kombiniert mit einem schlichten weißen Oberteil.

Wahrscheinlich war er neu auf dieser Schule. Mein Beileid.

Ich drehte mich wieder zu meinen Freunden, welche ebenfalls den unbekannten Jungen zu mustern schienen.

"Wollen wir dann los?", fragte ich die anderen beiden.

Ich war eigentlich herzlichst wenig an dem Neuen interessiert und somit auch herzlichst wenig daran interessiert irgendwann mit ihm in Kontakt zu treten. Dafür habe ich einfach zu schlechte Erfahrungen in meiner Vergangenheit gemacht, welche mir neuartige Bekanntschaften und eventuelle Freundschaften verweigerten. Mir konnte dies allerdings egal sein, da ich mehr als zufrieden mit Namjoon und Jimin war. Mehr brauchte ich gar nicht.

"Ist ja gut Tae. Bist du denn nicht neugierig wer-" Namjoon wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen, welches ich anschließend aus meiner Hosentasche angelte und, ohne vorher nachzusehen wer mich anrief, ran ging. "Ja?", verließ es meinen Mund. "Taehyung? Kannst du bitte sofort nachhause kommen? Beeil dich, es geht um deine Mutter.", ertönte die Stimme meines Vaters am anderen Ende der Leitung. Ein Kloß bildete sich in meinem Hals, als ich den angespannten Unterton in der Stimme meines Vaters vernahm. "Ist gut. Ich komme.", erwiderte ich knapp, bevor er auch schon wieder auflegte.

"Ist irgendwas passiert?", fragte mich Jimin mit einem leicht besorgten Unterton in seiner Stimme.

Ich merkte wie mir jegliche Gesichtszüge entgleisten sowie jegliche Farbe aus meinem Gesicht wich.

"Meine Mom...", erwiderte ich nur.

Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich nicht mal bemerkte wie der Neuling mir einen verwunderten Blick zuwarf, bevor er seinen Weg fortsetze.

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Es wird langsam spannend hehe :)

savior - taekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt