Eine neue Rolle

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Herobrine wusste nicht, wie lange er schon unter der alten Weide im Mondblumenfeld, gesessen und in den aschgrauen Himmel gestarrt hatte.

Es war ihm auch gleich.

Es war ihm alles so gleich...

Warum sollte es auch anderes sein?

Das einzige um was ihm je wirklich was bedeutet und was er vom ganzen Herzen geliebt hatte, war fort und würde auch nie wieder zurückkommen...

Herobrine schluckte schwer als Roxanas Gesicht erneut vor seinem inneren Auge auftauchte und er spürte wie ihm erneut eine einzelne Träne über die Wange zu fließen begann, doch er bemühte sich nicht darum sie abzuwischen.

Er erinnerte sich noch genau daran, wie er am Morgen, in den Speisesaal gegangen und Nuka und Einshine dort vorgefunden hatte.

Zunächst war er noch etwas verwirrt und belustigt über Nukas seltsames Verhalten gewesen, doch spätestens nachdem der ihm das Kind gezeigt hatte, das Roxanas Halskette um den Hals trug, hatte Herobrine bereits geahnt das irgendwas nicht in Ordnung war, doch das es dann so enden würde....

Das hatte er nicht erwartet.

Herobrine schluckte schwer und er spürte, wie ihm erneut Tränen übers Gesicht flossen, als er daran dachte, wie er daraufhin den Brief gefunden und darin die schreckliche Nachricht gelesen hatte.

Der schreckliche Nachricht das Roxana durch die Geburt ihres Kindes gestorben war und er sich nun um ihr gemeinsames Kind kümmern sollte, da dies angeblich ihr letzter Wunsch gewesen war.

Er schluchzte leise.

Bis zu Letzt hatte er sich geweigert zu glauben, das Roxana... seine Roxana wirklich tot sein sollte, doch je länger er hier saß und je länger er in den Himmel starrte wusste er, das diese Aussage bittere Realität war.

Warum...? Fragte sich Herobrine traurig, während er dabei mit den Kopf schüttelte, bevor ihn in seinen Armen vergrub Warum muss ich immer alles verlieren was mir lieb und teuer ist? Warum kann ich nicht auch ein einziges Mal glücklich sein...?

Natürlich hatte er nach ihr gesucht.

Überall...

Überall wo sie sich in den letzten paar Jahren auf der Oberwelt getroffen hatten, ja, selbst in ihrem Haus hatte er nachgesehen aber Roxana hatte er nicht gefunden was die bittere Wahrheit bestätigte, das dass was in dem Brief stand tatsächlich wahr war und er Roxana nie wiedersehen würde.

In dem Moment war irgendwas in ihm zerbrochen.

Irgendwas was das schon häufiger kaputt gegangen und nun abseits jeglicher Reparaturen lag und ihn nun mit nichts weiter als einer unbändigen Trauer und Wut auf all die Leute zurückließ, die das unverschämte Glück hatten, eine lebende Geliebte und eine glückliche und heile Familie zu haben, obwohl sie es überhaupt nicht verdient hatten.

Um es kurz zu machen, er war ausgerastet.

Er hatte aufgeschrien und all seine Wut und Trauer am nächstbesten Dorf ausgelassen... und dann am nächsten... und am übernächsten.

Immer weiter bis seine Kleidung und sein Schwert blutgetränkt und seine Wut verschwunden war.

Irgendwann war er wieder zum Mondblumenfeld zurückkehrt und hatte sich dort, mit nichts mehr als einem unendlichen Gefühl der der Trauer und Leere in seinem Herzen, unter der Weide niedergelassen, in der verzweifelten Hoffnung jemand würde kommen und ihn von diesem unendlich großen Scherz erlösen, doch das war nie geschehen.

Er schluchzte erneut auf und weitere Tränen liefen ihm übers Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie Roxana ihm, hier das letzte Mal zum Abschied zärtlich auf die Stirn geküsst und ihn versprochen hatte, das sie bald wiederkommen und dann endlich zu ihm in den Nether ziehen würde, zusammen mit dem Kind, das sie in ihrem Bauch getragen hatte.

Night Sky (deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt