Mondscheinzauber

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Es war ein wunderschöner Sommertag.

Die Sonne lachte vom klar blauen Himmel und auch wenn es in der Nacht zuvor geregnet hatte, hätte das Wetter kaum besser sein können.

Normalerweise hätte Luna an einem solchen Tag gute Laune gehabt aber jetzt, nach allem was geschehen war, konnte sie nur irgendwo im Schulhof, unter dem Schatten einer Eiche sitzen und versuchten irgendetwas, als Ablenkung, in ihr Notizbuch zu zeichnen, das ihr Steve vor so vielen Jahren geschenkt hatte.

Luna schluckte schwer als sie daran dachte.

Steve war selbst zwar kein guter Zeichner und er schien auch wenig dafür übrig gehabt zu haben aber trotzdem hatte er es ihr zu ihrem 8 oder 9 Geburstag geschenkt, weshalb es für Luna immer ein unumstößliches Zeichen seiner Liebe und Fürsorge ihr gegenüber gehalten hatte.

Jetzt war sie sich allerdings nicht mehr so sicher.

Sie seufzte.

Eine Woche war es jetzt her seit sie diesen seltsamen Traum gehabt hatte und auch wenn Luna vom ganzen Herzen hoffte das das ganze wirklich nicht mehr als nur ein simpler Traum gewesen war, befürchtete sie das das was ihre Mutter da zu ihr gesagt hatte die Wahrheit war.

Ich hoffe Vater kommt bald zurück dachte Luna nervös, während sie sich die Augen rieb und einen weiteren Strich zog Ich bin mir sicher er wird alles erklären können.

Sie seufzte erneut.

Dieser Gedanke war der einzige Grund warum sie noch nicht komplett in Verzweiflung ausgebrochen war, zumal sie hoffte das mit Steve Rückkehr auch endlich die dunklen Träume verschwinden würden, die seit dem Besuch ihrer Mutter aufgetaucht waren und ihr den Schlaf raubten.

Luna gähnte erneut.

Was hatte sie nicht alles versucht um herauszufinden was denn nun die Wahrheit war, sie hatte alle möglichen Bücher gelesen, sich an Jason gewannt hatte aber auch dort keine brauchbaren Antworten bekommen, weshalb sie nun gezwungen war, zu versuchen sich an irgendetwas aus ihrer Kindheit zu erinnern, allerdings war sie das nicht sonderlich erfolgreich gewesen.

Alles was ihr in den Sinn kam, wenn sie versuchte sich zu erinnern, war eine blasse Erinnerung, wo sie mit 6 Jahren plötzlich in ihrem Bett aufgewacht war und Steve ihr erklärt hatte, das sie die Treppe runter gefallen und sich dabei schwer den Kopf gestoßen hatte, weshalb sie sich vermutlich an nichts mehr erinnern konnte.

Früher hatte Luna das immer geglaubt doch jetzt war sie sich nicht mehr so sicher.

Sie schluckte schwer und spürte wie ihr erneut die Tränen kamen, als sie an den Traum dachte, indem ihr ihre Mutter erschienen war und der sie daraufhin so sehr aus der Bahn geworfen hatte, das sie sich kaum auf die Schule konzentrieren geschweige den Schlafen konnte.

Ich will nicht das das was sie zu mir gesagt hat wahr ist! Dachte Luna verzweifelt, bevor sie den Kopf in ihre Hände stützte und versuchte ihre Tränen herunterzuschlucken Ich will nicht das alles was ich kenne und liebe eine Lüge ist und ich statt Steve einen Vater habe, an den ich mich nicht erinnere und der noch dazu wegen seiner Verbrechen im Verlies sitzt!

Sie schniefte.

Natürlich hatte sie auch versucht an irgendwelche Informationen bezüglich Herobrine zu kommen aber seltsamerweise hatte sie keine Bücher über ihn gefunden, bis sie in die verbotene Bibliothek ihres Vaters gegangen war.

Auch dort hatte sie nur wenige brauchbare Bücher über ihn gefunden aber wenn das wirklich alles wahr sein sollte, was in den Büchern über ihn stand, dann fand sie es durchaus gerechtfertigt das er im Verlies saß.

Night Sky (deutsche Version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt