Sie wusste nicht ob sie ihn liebte.
Doch noch sicherer war sie sich, dass er sie nicht so wollte, wie sie ihn. Er liebte eine Andere, während es für sie stets nur ihn gab. Klar gab es andere Männer, Männer mit denen sie sich auch sehr gut verstand. Doch keiner von diesen Männern, war er; Und sie wollte doch nur ihn.
Hatte er nicht gesagt, dass alles gut wäre, dass da nichts mehr zwischen ihm und der vergangenen Liebe wäre?
War jedes Wort was er ihr sagte eine Lüge?
Alles was er erzählte; Das Strahlen in seinen Augen; Das Lächeln mit dem er sie immer angeschaut hatte; Seine Eifersucht; Seine Küsse; Sein Ich liebe dich?
Zu sagen er wäre ihr egal, wäre die größte Lüge, die sie je erzählt hätte. Ein Blinder konnte sehen, wie ihre Augen anfingen zu strahlen, wenn er ihr nach Monaten betrunken schrieb, ihr ein Bild von etwas schickte, was nur sie verstand oder sich an die Kleinigkeiten erinnerte, die sie ihm mal erzählt hatte.
Wie oft sie im letzten Jahr gedacht hatte, dass er sich ihr nicht geöffnet hatte, so wie sie es dachte; Oder es sich einredete.
Er wusste einfach ganz genau was ihr gefiel.
Was sie mochte.
Was sie wollte.
Und vor allem, was sie brauchte.
Es war, als konnte er geradewegs in ihr Innerstes schauen. Sie vertraute ihm, mehr als jedem Anderen. Er war ihr wichtig; Bedeutete ihr unbeschreiblich viel. Sie liebte seine Gegenwart, fühlte sich wohl, sicher und verstanden. Wenn er sie in den Arm nahm und ihr einen Kuss auf den Haaransatz drückte, vergaß sie einfach alles. Jedes noch so große Problem, schwebte einfach an ihr vorbei; Es war nicht mehr relevant, solange sie in seinen Armen lag.
Er war bei ihr. So lange, bis er sich irgendwann dazu entschied zu der vergangene Liebe zurückzukehren. Das was sie durchmachte, war nicht beschreiben. Sie ließ nichts unversucht, schaffte es ein einziges mal ihn zurückzugewinnen. Doch mehr als ein paar letzte Berührungen, war es nicht. Sie hätte es eher ahnen müssen an diesem Abend; Sie hätte wissen müssen, dass er Abschied von ihr nahm. Von ihr und ihrer gemeinsamen Zeit, selbst, wenn sie keine Ewigkeit andauerte.
Alkohol hilft nicht die Dinge zu vergessen, aber er hilft dir für kurze Zeit besser mit ihnen klarzukommen.
Wie gerne sie sagen würde, dass nun alles anders sei, dass der Schmerz vergangen und bloß der Hass übrig geblieben ist. Doch dem war nicht so. Der Schmerz saß tiefer und fester, denn je.
Nach langer Zeit begriff sie, dass er nicht zu ihr zurückkommen würde. Er würde ihr nicht sagen, wie leid ihm all das täte und wie sehr er sie lieben würde. Er würde sie nicht küssen, mit ihr das Bett teilen, sie nicht aufbauen wenn etwas mal wieder schief laufen würde. Er würde sie nicht in den Arm nehmen; Mit ihr reden; Ihr zuhören; Mit ihr lachen; Ihr Halt schenken.
Und vielleicht war gerade das der Moment, in dem sie nun verstand, dass er es nicht sein sollte.
Aber das würde nicht heißen, dass es keiner sein werde.
14th June 2020
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Die Sonne hinter den Wolken ✔︎
Short StoryWeil manche Menschen vergessen, dass selbst nach dem schlimmsten Sturm die Sonne wieder scheint. © Suchtfaktor 2020 Covered by Gedankendealerin