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Was Namjoon sofort auffiel war, dass die zwei ganz Sicher gehen wollten, dass er nicht wusste wo er sich befand. Das Zimmer aus dem sie kamen, Namjoon hatte es als Wohnzimmer identifiziert, war genauso abgedunkelt worden wie das Zimmer das sie nun betraten. Die Fensterläden waren ganz alte, die man soweit Namjoon es sah, nur von außen öffnen konnte. Aber wie sollte es auch anders sein, war es geschlossen.

Das Zimmer war nichts sonderlich groß. Es passten gerade ein Bett und ein kleiner Schrank hinein, neben dem eine kleine Lampe stand, die den Raum erhellte. Das Bett sah alt aus. So als sei ewig niemand in diesem gelegen, was natürlich auch der Fall sein konnte. Das Zimmer war weiß gestrichen, wobei von weiß wahrscheinlich keine Rede mehr sein konnte. Es war eher schon ein richtiges grau. Es war kälter in dem Zimmer und Namjoon sah auch sofort das etwas entscheidendes fehlte: eine Heizung.

Dann hörte Namjoon plötzlich ein metallisches Klicken, das Geräusch von schwerem Metallketten. Und tatsächlich. Da hatten sie ihn, mit der Fußfessel an die Zimmerwand gekettet. „Keine Sorge, die Kette reicht bis ins Badezimmer, das ist das Zimmer rechts neben deinem. Von diesem Zimmer wirst du die Tür zwar nicht schließen können, aber das sollst du auch gar nicht.", erklärte J-Hope. Namjoon nickte nur bedächtig und starrte auf den Ring in der Wand. Wer zum Teufel hatte bitte so einen Eisenring in der Wand?

„Früher war dieser Ort ein Stall. Dieser Ring den du da siehst hat schon etliche Pferde und Kühe gehalten, also ist ein Versuch sie zu brechen nicht nötig.", beantwortete J-Hope Namjoons umgestellt Frage. War sie ihm etwa so sehr von Gesicht abzulesen gewesen? Ehe Namjoon es sich versah waren seine Handfesseln gelöst und Suga aus dem Raum gestapft. J-Hope schaute diesem einen Moment nach, bevor er seufzte und ihm einfach folgte. Er schloss die Zimmertür hinter sich ohne sich noch einmal umzudrehen. So ließen sie ihn also alleine.

Vorsichtig ließ sich Namjoon auf dem Bett nieder. Es knarzte schrecklich. Dann schaute sich Namjoon die Fußfessel genauer an. Er hatte keine Ahnung wo die dieses Ding her hatten, aber es war eine richtig mittelalterliche Fußfessel. So breit wie eine Hand, massiv und mit Schrauben geschlossen. Einzig und allein eine Art weichen Überzug hatte er zwischen sich und dem Metallteil. Die Metallkette, war mit einem ebenso alten Karabiner befestigt und dieser war ebenso mit Schrauben geschlossen.

Nicht nur das Namjoon keine Werkzeuge hatte, nein, er war sich sicher das wenn er welche hätte er es auch nicht aufbekommen hätte. Denn das saß so fest, dass es sich nicht Mal ruckeln ließ. Er seufzte ebenso. Was war das denn? Sie sagten zwar dass sie ihm nichts tun würden, aber so sicher war er sich da auch wieder nicht. Plötzlich öffnete sich die Tür wider und Namjoon zuckte erschrocken zusammen. „Hier.", sagte J.Hope, schmiss Namjoon einen Waschlappen zu und verschwand wieder aus dem Zimmer.

Gerade so schaffte es Namjoon den Lappen zu fangen. Eine Seite war feucht, die andere trocken. Vorsichtig wischte er sich damit über die Wunde, nachdem er den Waschlappen eingehend beäugt hatte. Was sollte das alles? Warum taten sie so etwas? Was waren die Bedingungen, die sie seinem Vater stellen wollten? Wieder überfielen Namjoon die Fragen, aber seltsamer Weise hatte sich seine Angst gelegt. Sie war zwar weiterhin da, aber nicht mehr so präsent wie noch vor ein paar Minuten.

Plötzlich ging die Tür ein weiteres Mal auf. Diesmal aber waren es weder J-Hope noch Suga die den Raum betraten. Dieser Junge vor ihm hatte braunes Haar, war schlank trug ebenso ein T-Shirt, eine Maske und Kontaktlinsen. Seine Augen leuchteten in einem intensiven violett. „JK. Hier.", meinte dieser und stellte einen Teller auf den kleinen Tisch ab. Legte einen Löffel daneben. Ebenso schnell wie er gekommen war, war er auch wieder verschwunden.

Misstrauisch beobachtete Namjoon den Teller. Darin war angebratener Reis. Nicht mehr und nicht weniger. Einfach ein Teller angebratenen Reis. Es duftete gut und erinnerte Namjoon daran, dass er weder zum Mittag noch zu Abend gegessen hatte. Aber alles in ihm sträubte sich dagegen, das zu essen. Es sah nicht Mal so schlecht aus, aber trotzdem. Als Namjoon auf seine Uhr schauen wollte, hatte er sich denken können dass diese ihm auch abgenommen worden war. Schließlich war das Ding kein billigteil. Auch wenn er sich gerade wünschte, es wäre eines.

Würde sein Vater auf die Bedingungen eingehen? Würde er wirklich alles für ihn tun, wie er es immer beteuerte? Namjoon fühlte sich alleine. Wie gerne wäre er jetzt irgendwo anders nur nicht hier. Er wünschte er wäre in seinem Zimmer oder in seinem Büro, nur nicht hier. Unsicherheit ergriff ihn. Würden sie ihn vergiften? Wahrscheinlich nicht, oder? Sie brauchten in doch lebend. Andererseits hatten sie ihm auch den Tod angedroht. Oder was wenn sie ihn betäuben würden?

Dann könnten sie alles mit ihm anstellen. Aber Hoseok hatte gesagt sie würden ihn nicht körperlich verletzten. Was wenn sie es seelisch taten? Wie konnte man den jemand seelisch verletzten? Immer und immer wieder kreisten Namjoons Gedanken. Bis sich schließlich die Tür wieder öffnete. Es war J-Hope der in den Raum trat, den Teller nahm, eine Flasche Wasser hinstellte und schließlich noch den Waschlappen ergriff. „Wenn du verhungerst ist das nicht unsre schuld.", sagte er schon fast eine Spur fröhlich und verließ wieder den Raum.

Hatte Namjoon jetzt wirklich die Chance vertan seinen leeren Magen zu füllen? Scheinbar. Und er knurrte laut. Ziemlich laut. Der Geruch des Reises lag noch immer in der Luft. Was für ein Mist. Das Bett knarrte fast lauter als Namjoons Magen, als dieser sich vorsichtig darauf hinlegte. Die Kette zog seinen Fuß schwer nach unten. Doch mit einem kräftigen Ruck hatte er einen guten Teil hochgezogen, sodass dieser nicht mehr das Bedürfnis hatte hinunter zu fallen. Dann verkroch er sich unter der Decke.

Es war bestimmt schon spät. Aber wirklich an schlafen konnte er nicht denken. Es war surrealer Irrsinn das er sich unter der Decke sicherer fühlte, als ohne. Die Tür hatte er in seinem Blickfeld. Die kleine Lampe strahlte ein wenig Wärme aus. Es war warmes Licht, eine alte Lampe eben. Die neuen in dem Büro und auch die in seinem Zimmer waren nicht so gewesen. Er hatte Stunden direkt unter dem Licht sitzen können, ohne das Gefühl zu haben das er da einging oder fror wenn er den Platz verließ. Irgendwie vermisste er sein eigenes Bett.

Jetzt aber war er doch ganz froh, diese seltsame Wärme Lampe zu haben, auch wenn die mit dem Dottergelb und den blass rosa Blumen drauf, Pott hässlich war. Da fand er ja seinen Vorhang schöner. Seiner Mutter hätte diese Lampe bestimmt gefallen, denn ihr Geschmack war wirklich eigenwillig. Er sah sie nicht oft, vielleicht alle vier Jahre einmal, dafür aber schickte ihm seine Mutter immer Mal wieder etwas was sie als sehr stylish empfand.

Aber da sie eine sehr gebrechliche, zarte, Krankheiten anfällige Frau war, die trotz dessen sehr an ihm hing, machte er sich die Mühe und verwendete hin und wieder die Dinge die sie ihm schickte. Sie meinte es ja nur gut mit ihm. Und ehrlich, manche Dinge waren so creasy farblich das Namjoon es schon fast witzig fand. Auch ein Grund dafür dass der Lila-Totenkopf-Vorhang in dem Zimmer hing.

Namjoon musste nach nur ein paar Minuten zugeben dass die Matratze bequemer war als sein Sofa. Auch wenn sein Sofa im Büro neu und hoch modern war. Die Decke war auch sehr bequem, wenn sie auch ein bisschen muffelte. Wahrscheinlich kam sie aus einem Schrank. Ihn störte es etwas in den Klamotten schlafen zu müssen, die er schon den ganzen Tag anhatte, aber er sollte am besten nicht meckern. Langsam ohne das Namjoon es bemerkte stiftete er, immer noch mit kreisenden Gedanken in den Schlaf.

N.O  - Namjoon onlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt