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Es war bestimmt mitten in der Nacht, als Namjoon wach wurde. Hungrig, weil Suga ihm nichts mehr zu Essen gebracht hatte war er irgendwann eingeschlafen und hatte wirres geträumt bis ihn eben etwas geweckt hatte. Was es aber war konnte Namjoon nicht sagen. Vielleicht ja die Tatsache, dass jemand im Flur rum schlich? Sowas hatte ihn auch immer zuhause aufgeweckt, wenn er nicht gerade wirklich geschafft vom Tag war. Unter dem Türspalt kam Licht in sein Zimmer und er konnte hören wie leise jemand Sprach. Vorsichtig öffnete er die Tür wieder einen Spalt und verstand nun, was gesagt wurde. „Und warum wartest du denn auf mich? Ist etwas vorgefallen?"

Das war J-Hope und er klang so müde, wie Namjoon sich fühlte, nur mit dem Unterschied das Namjoons Müdigkeit durchs gerade aufwachen und J-Hopes wohl durchs Arbeiten entstanden war. „Er war heute da.", antwortete Suga und somit war die zweite Person auch klar. Das Licht stammte aus dem Wohnzimmer und die beiden standen im Eingangsbereich, weswegen sie nur schemenhaft zu erkennen waren. „Wie geht es JK? Den hat das doch am meisten mitgenommen." „In Ordnung denk ich. Hab ihn getröstet und seine Knöchel behandelt. Er kann sich echt glücklich schätzen das ich ausgerechnet heute Lust hatte mal wieder meinen alten Streifzug zu machen."

Namjoon erkannte wie J-Hope nickte, das erkannte man gut da dessen Schemen großer war. „Wie viel hast du geraucht?", fragte er dann Suga. „Drei oder vier. Weiß nicht genau.", antwortete Suga in einer Stimmlage die Namjoon nicht deuten konnte. „Eine reicht, wenn du das nächste Mal wieder so viele auf einmal rauchst, dann nehme ich diese scheiß Dinger an mich und lasse dir nur eine für den absoluten Notfall da. Schau mich nicht so an! Verdammt, ich habe Angst das du noch abhängig wirst."

„Hoseok, bitte." Überrascht weitete Namjoon seine Augen. Was war das denn? Niemals hatte er Suga zugetraut das dieser so gequält reden konnte. Immer war er still, grob oder recht schroff gewesen. In ihrem einen Gespräch hatte er sich neutral gehalten und so gut wie keine Emotion hervorgezeigt und jetzt? Namjoon war klar, dass er wohl einer der Letzten war dem Suga seine Sorgen anvertraute, trotzdem hatte er nicht erwartet das dieser sowas tat. So wie er auf J-Hopes Ansage reagiert hatte, hatte Namjoon eigentlich geschlossen, das Suga Probleme mit sich selbst ausmachte, doch jetzt war er sich da nicht sicher.

Hatte J-Hope nicht etwas gesagt gehabt, von wegen das JK nicht hatte schlafen können wegen ihnen? Ob sie da miteinander geredet hatten? Wahrscheinlich. Noch bevor Namjoon seine Gedanken weiterspinnen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit wieder auf die Zwei gelenkt. „Ich bin verdammt müde und habe einen anstrengenden Tag hinter mir. Vor allem hast du auf die Uhr geschaut? Wir haben fast halb vier. Morgen muss ich auch wieder raus." „Bitte. Ich brauche das jetzt. Ich kann schlecht die Packung leer rauchen, hast du gerade selbst gesagt." Der Platinblonde hörte wie J-Hope seufzte.

„Na gut. So wie du aussiehst brauchst du wirklich Ablenkung. Aber hier, morgen kommt die Prinzessin. Da sollte JK ausgeschlafen sein." Namjoon erkannte wie Suga nickte. Dann änderten sie ihre Position. Ihre Schemen verschmolzen kurz zu einem und Namjoon hatte Mühe weiteres zu erkennen. „Das ist jedes Mal wieder eklig, wenn du gerade vorher eine geraucht hast. Kannst du mich nicht vorwarnen?", zischte J-Hope. „Sorry.", antwortete Suga nuschelnd und drehte sie beiden ein wenig. Jetzt konnte Namjoon mehr erkennen. Er sah dabei zu wie Suga sich dem Größeren entgegen drückte, wie dessen Hände über den Körper des anderen fuhren.

J-Hope ließ sich das einfach gefallen und drückte seinerseits Suga gegen die Wand. Namjoons Augen wurden groß, als er erkannte das die beiden sich Küssten. Wobei er sich nicht sicher war, ob man das wirklich als Küssen interpretieren konnte. Dann legte Suga seinen Kopf zurück, er hatte einen Ausdruck in den Augen, den Namjoon bisher noch nie gesehen hatte. Dann aber schloss Suga seine Augen und es verschmolz wieder zur Unkenntlichkeit. Auch wenn die beiden gerade keine Masken trugen, konnte Namjoon durch das fehlende Licht und seiner Position kaum die Gesichtszüge erkennen.

Suga ließ ein Geräusch vernehmen, das bei Namjoon sich sämtliche Härchen aufstellten. Was war das? Was war das für ein Gefühl welches Namjoon durchströmte? Er konnte J-Hope dabei beobachten wie dieser sich am Hals des anderen zu schaffen machte, wie er als sei es ganz selbstverständlich begann den kleineren auszuziehen. Namjoon schluckte, sein Mund fühlte sich ganz trocken an. Wo blieb der Speichel wenn man ihn mal brauchte? Als die Hose von Suga gen Boden segelte und fast zeitgleich das Shirt von J-Hope, wurden Namjoons Augen wenn überhaupt möglich noch ein Stück größer und das seltsame Gefühl steigerte sich.

Und dieses Gefühl jagte Namjoon nicht nur eine ungesunde röte ins Gesicht, sondern bugsierte sein Blut auch in eine Richtung, die dem Platinblonden sehr unangenehm war. Suga wurde gerade hochgehoben und noch fester gegen die Wand gepresst, als ihn wieder Töne verließen, die Namjoon schleunigst die Tür zumachen ließen. Ihm war heiß. Verdammt heiß. Namjoons Atem ging schnell und er brauchte mehrere Momente um zu realisieren, was da gerade abging. Ob er noch einen Blick wagen sollte?

Nein, lieber nicht oder doch? Hin und her gerissen, traute sich Namjoon dann doch noch einen Blick zu riskieren. Am liebsten hätte er es nicht getan. Sein Blick klebte an Suga welcher sichtlich genoss was J-Hope mit ihm anstellte, auch wenn Namjoon gar nicht so genau hinschauen wollte, was J-Hope überhaupt mit seiner Hand da tat. „Mach bitte, ich kann nicht länger warten.", hörte Namjoon Suga keuchen und drückte schnell wieder die Tür zu. Was auch immer jetzt folgte, das wollte er ganz bestimmt nicht sehen. Er wollte nicht sehen, wie zwei Männer Sex haben. Seine eigene Hitze ignorierend verkroch sich Namjoon unter seiner Decke und summt vor sich hin um die Geräusche nicht länger hören zu müssen.

Allerdings half es kaum etwas. Bildete Namjoon es sich nur ein oder war es sogar etwas lauter geworden? Er begann sich die Hände auf die Ohren zu pressen, doch das hielt er nicht lange aus. Immer wieder kanalisierten seine Ohren die rauchige Stimme von Suga heraus, immer wieder lief es ihm dann heiß den durch den Körper. Es war ungewohnt für Namjoon, wie sein Körper auf das alles Reagierte. Ein Teil von ihm wollte es hören, wollte wissen, was genau passierte und ein anderer Teil, der weitaus größere Teil, wollte das alle so gar nicht mitbekommen. Tja und da war auch der Teil in ihm, der so heiß wurde, der mit seinem Körper und mit seinem inneren Dinge anstellte, die er so noch wirklich nie gefühlt hatte.

Namjoon wusste nicht wohin mit sich, wohin mit diesen seltsamen Gefühlen. Wohin mit dem plötzlichen Verlangen, das in ihm war. Ja, Namjoon hatte schon mal morgen Latten gehabt und ja er hatte auch ein oder zweimal, im Anschluss einen Orgasmus unter der Dusche erlebt, aber bisher hatte Namjoon dem nicht wirklich etwas abgewinnen können. Bisher hatte er aber auch noch nie solch ein Verlangen danach gehabt wie gerade. Ihm war es peinlich. Mehr als Peinlich das dieses Verlangen plötzlich, einfach so auftauchte, nachdem er zwei Menschen, zwei junge Männer, gesehen hatte. Ob das normal war? War es normal wie sein Körper, nein, er darauf Reagierte? Namjoon summte Lauter, drückte seine Beine zusammen und hoffte das es endlich verschwinden möge.

N.O  - Namjoon onlyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt