Was hab ich bloß getan?

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POV: Ardy

"Ardy! Was ist passiert?", Taddl rannte zu mir.

Er versuchte ruhig und cool zu klingen, aber man merkte ihm an, dass er nervös und angespannt war.

Ich hingegen war wie unter Schock. Anstatt ihm alles zu erklären, starrte ich ihn nur ausdruckslos an.

"Ardy!"

Ich spürte wie er seine Hände auf meine Schultern legte und mich rüttelte.

Mir huschte ein Bild von Katie vor die Augen.

Wie sie geweint hat und rausgerannt ist.

Ich fing an zu zittern.

"I-ich...", stotterte ich und mehr kam nicht.

"Junge!", brüllte er mich an.

Das was als nächstes passierte war für mich der Weltuntergang.

"Er hat Katie seine Liebe gestanden."

'Lovelyn...'

Sie muss wohl alles gehört haben.

Ich drehte mich nicht zu ihr um, sondern mein Blick glitt geistesabwesend nach unten zu meinen Händen.

"Was - zur Hölle", ich merkte Taddls wütenden Blick auf mir.

"Du kannst mich nachher vermöbeln. Renn lieber Katie hinterher", flüsterte ich und blickte ihn wieder abweisend in die Augen.

"Katie..."

Er rannte aus der Küche in den Flur und von dort ins Treppenhaus.

"Katie!", hörte ich ihn schreien.

Ich blieb einfach stehen und realisierte nicht wirklich was gerade passierte.

Mein Atem war ruhig und entspannt.

Ich schloss die Augen und versuchte alles um mich herum auszublenden.

Alles was ich hörte war aufgebrachtes Gerede und das mehrfache Auftreten auf den Bodens.

Ich spürte den Lufthauch, der durch die offene Tür strömte und hörte das leise bekannte Schluchzen.

Gleichgültig öffnete ich die Augen und drehte mich zu der Person um.

Lovelyn.

Sie stand mitten in der Tür und schaute mich heulend an.

Nach längerer Zeit machte ich endlich ein paar Schritte nach vorne und ich merkte wie sich ihr Gesicht aufhellte.

Aber anstatt sie in den Arm zu nehmen blieb ich vor ihr stehen.

"Ich will hier durch", sagte ich mit kalter Stimme.

Ich wusste nicht was gerade bei mir los war und wieso ich mich so verhielt, aber ich spürte nichts mehr.

Es lag wahrscheinlich daran, dass mir gerade mein Herz gebrochen wurde.

Aber eigentlich hätte ich damit rechnen müssen.

'Sie liebt halt Taddl.'

Ich ballte meine Hände zu Fäusten.

"Nein! Das kannst du nicht machen!", schrie Lovelyn mich an und schubste mich nach hinten.

Sie hörte sich verzweifelt an und benahm sich auch so.

Aber hätte ich anders reagiert? Wahrscheinlich nicht.

"Das kannst du nicht machen."

Sie stand mir gegenüber und trommelte mit ihren Händen auf meiner Brust.

Ununterbrochen schüttelte sie den Kopf, so dass ihre Haare
wild herum flogen und ihre Tränen auf den Boden tropften.

"Nein... Das kannst du nicht machen", ihre Stimme wurde immer leiser und brach dann auch ab.

Sie verlor sich in ihr verzweifeltes Weinen und fiel mir in die Arme.

Wie auf einen Schlag flogen mir alle Gefühle, die ich in mir angestaut hatte entgegen.

"Lovelyn", flüsterte ich und sah sie geschockt an.

Meine Knie taten weh und irgendwann sank ich dann mit Lovelyn in meinem Armen auf dem Boden zusammen.

"Ich liebe dich doch", unterbrach sie die Stille und schluchzte weiter.

"Psst... Alles wird gut", versuchte ich sie zu beruhigen, zog sie noch näher an mich und streichelte ihr Haar.

"Was hab ich bloß getan?", anstatt es zu denken flüsterte ich es.

Freundschaft oder Liebe? ➳ TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt