Kapitel 5

4.6K 193 38
                                    

Eren hatte mir Klamotten von ihm gegeben. Meinte, dass ich zeigen sollte, was ich habe. Was auch immer er damit meinte. Ich hatte äußerlich nicht wirklich etwas zu bieten. Ich war nicht hässlich, aber ein Model war ich jetzt auch nicht.

Nun trug ich ein schwarzes Tanktop mit weit ausgeschnittenen Ärmellöchern und eine schwarze skinny Jeans, die ich zwei mal umkrempeln musste, damit sie mir passte.

„Und der Plug?", fragte ich unsicher und er grinste.
„Behalt ihn drin. Beschleunigt alles nachher ein bisschen." - „Und was mache ich, wenn er fragt, wer da vor ihm drin war?" Eren lachte über meine Ausdrucksweise. „Na schön, mach dich sauber, aber du behältst ihn drin!"

-

„Noch drinnen?", hörte ich es und keine Sekunde später stöhnte ich leise auf, als Eren den Plug ein wenig tiefer drückte. „Und jetzt hast du mal Spaß!", lachte er und zog mich an der Hand zur Bar. Der blonde Barkeeper sah uns grinsend an. „Was darf's sein?", fragte er und ich sah ratlos zu Eren. „Ich nehm nen alkoholfreien Moscow Mule und er hier", damit schob er mich grinsend vor sich, hielt meine Schultern „er nimmt einen Whiskey Sour. Einen starken."

Der Barkeeper nickte nur und machte sich an die Drinks. „Was ist da drin?", rief ich Eren ins Ohr um gegen die laute Musik anzukommen. „Bourbon, Zitronensaft und Zucker. Klingt eklig, lohnt sich aber. Vertrau mir!", rief er zurück, beugte sich dabei runter zu mir und ich konnte wieder seinen Atem an meinem Ohr spüren.

Der Barkeeper schob uns die beiden Gläser hin, Eren zahlte und zog mich mit in die Menge. Überall um uns herum tanzten die Menschen. Egal ob zum Takt der Musik oder nicht, es schien als würden sie alle einfach nur die Unbeschwertheit genießen. Ihre Sorgen vergessen.

Eine Gruppe junger Frauen whoote, eine andere Gruppe Männer machte sich an sie ran. Ein paar Schwule machten vor dem Klo rum und hinten in der Ecke knutschten einige hetero Pärchen.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Hüfte, drehte mich um und erkannte einen großen schwarzhaarigen Mann. Er hatte einen drei Tage Bart, helle Augen. Sah verdammt heiß aus.

Panisch blickte ich mich nach Eren um, doch der hatte sich bereits an eine junge Frau gewandt, tanzte mit ihr. „Hey.", Gott sogar seine Stimme war heiß. „Hey.", unsicher sah ich ihn an. Wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. „Du kommst nicht oft her oder?", fragte er. Beugte sich dabei - wie Eren eben - zu mir runter. Verdammt roch der Typ gut. Ich schüttelte nur den Kopf. „Komm mit.", damit hielt er mir seine Hand hin, welche ich zögerlich nahm und mich von ihm zu einem Tisch im Raucherbereich führen ließ.

Nicht unbedingt der schönste Platz, aber es war ruhiger und niemand anderes war hier. „Ich bin Jake.", grinste er und steckte sich eine Zigarette an. Hielt mir die rote Schachtel hin, doch ich lehnte ab, nahm stattdessen noch einen Schluck vom meinem Drink. „Und du?" - „Oh, Levi. Sorry."

Er lachte leicht, zeigte seine perfekten Zähne. Wow. So mussten sich die ganzen pubertierenden Mädchen fühlen, wenn sie Harry Styles sahen. „Also Levi, mit wem bist du hier?"

„Äh- ein Freund meinte, dass ich mal raus müsste." Er nickte, nahm einen Zug der Zigarette, blies den Rauch in die Luft. „Mein Glück, dass er das gesagt hat."

Passierte es? Wurde ich tatsächlich angebaggert? Flirtete er mit mir? Plötzlich spürte ich seine Hand an meinem Oberschenkel. Okay ja, er flirtete definitiv!

Überfordert starrte ich auf meinen Drink. Wie sollte ich damit umgehen? Jake entfernte seine Hand, lachte leicht auf. „Ich überfordere dich, nicht wahr?" - „Ein bisschen vielleicht. Ich- ich hab grade erst eine Beziehung beendet. Keine Ahnung wie das hier ablaufen wird.", gab ich zu und kratzte mich beschämt am Hinterkopf. „Oh, kein Problem. Wir müssen auch nicht weiter gehen.", der Schwarzhaarige lehnte sich zurück, rauchte weiter und sah sich auf der Tanzfläche, welche man hinter den Glaswänden des Raumes gut sehen konnte.

Aber ich wollte das. Ich wollte nicht an Erwin denken. Nicht an uns. Unüberlegt - wie auch sonst - legte ich meine Hand an Jakes Wange, zog sein Gesicht zu mir und legte meine Lippen auf seine. Zu meiner Überraschung ging er darauf ein, grinste leicht, legte seine Hand an meine Hüfte, hob ich leicht an und setzte mich auf seinen Schoß.

Dieser Kuss tat gut. Nicht nur, dass er ein guter Küsser war und mir heiß und kalt zugleich wurde, er war der Erste, den ich nach Erwin geküsst hatte.

Bei dem ganzen Rumgeficke hatte Eren schon immer eine Regel. Kein Kuss. Er wollte nur die Person küssen, die er wirklich liebte. Doch mir war das egal. Die Person, die ich liebte, hatte mich betrogen. Dachte, ich wäre nicht gut genug. Da konnte ich auch diesen Wildfremden küssen.

Schweratmend löste ich mich von seinen weichen Lippen und er grinste leicht. „Ich versteh schon. Du willst ihn vergessen." Ich nickte. „Na dann", er nahm seinen Drink, exte ihn und schob mich von sich runter. „du bist mit deinem Freund hier. Und ich denke mal, dass du nicht abhauen willst ohne ihn. Ich hätte zwei Vorschläge. Der Erste wäre, wir zwei gehen jetzt zu meinem Auto und treiben es." Ich schluckte leicht. „Und der Zweite?"

„Du fragst deinen Freund, ob ihr nicht mit zu mir kommen wollt und wir da etwas Spaß haben können." Nun war ich es, der seinen Drink exte. Verdammt brannte das. „Also, was sagst du?", während er redete, näherte er sich meinem Hals, verteilte leichte Küsse auf meiner Haut und ließ seine Hand in meinen Schritt fahren. Mein Blick fiel durch die Glasscheibe, welche den Raucherbereich von der Tanzfläche trennte. Eren stand mit der Frau von eben an der Bar, grinste mich an und küsste ihren Hals. Schien, als hätte er bereits Pläne für heute Abend.

„Auto.", keuchte ich leise auf und Jake grinste, ehe er sich von mir abwandte und mich nur ein paar Minuten später in die Rückbank seines - Gott sei Dank sehr geräumigen - Wagens drückte seine Mitte gegen meine bewegte.

Bed Boy [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt