3. Kapitel

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Reid's Handy vibriert kurz auf seinem Schreibtisch, während er gerade dabei ist, Papierkram zu erledigen. Sein Kollege Derek Morgan wird direkt aufmerksam. Es ist selten, dass das junge Genie mal eine Nachricht bekommt. Und noch seltener, dass er fast direkt nach dem Handy greift und lächelt, während er sich die Nachricht durchliest.
„Na? Deine Freundin, Kleiner?", fragt Morgan scherzhaft und nun wird auch Emily Prentiss aufmerksam. Reid wird nur kurz rot, ehe er bestimmt den Kopf schüttelt.
„Nein, nur eine Freundin." Kaum hat er das gesagt, kommt Morgan zu seinem Schreibtisch und nimmt ohne zu fragen das Handy des Braunhaarigen. Unter dessen Protesten liest er sich schnell die Nachricht durch.
„Aha, also fragt dich eine Freundin ob du Zeit und Lust hättest mit ihr Essen zu gehen, weil sie dir etwas erzählen möchte? Klingt schon ein wenig verdächtig!", lacht Derek und Spencer nimmt ihm sein Handy wieder ab. Schnell antwortet er Chelsea noch, ehe er sich an seine restliche Arbeit macht. Er will sie schließlich nicht zu lange warten lassen. Also beeilt er sich ein wenig, damit er schnell damit fertig ist. Kaum, das er alles erledigt hat, packt er auch schon seine Sachen und macht sich, Morgan ignorierend, auf den Weg aus dem Büro.
„Machst du schon Feierabend?", fragt JJ ihn, als sie ihm über den Weg läuft. Nach einem kurzen „Ja" seitens Reid, ruft Morgen von hinten „Der Kleine hat ein Date." Genervt verdreht das Genie die Augen, eher er JJ sagt, dass das nicht stimmt. Er verabschiedet sich noch und ignoriert das von Morgan kommende „Viel Glück!" als er in den Aufzug steigt. Im Erdgeschoss angekommen, kann er durch die verglasten Wände sehen, das Chelsea bereits auf ihn wartet. Als er jedoch das Gebäude verlässt, bemerkt sie ihn zunächst nicht, da sie interessiert an der Fassade empor sieht. Erst als Reid leise kichert, löst sie sich aus ihrer Trance und stimmt leise in sein Lachen ein.
„Hey.", sagt sie schließlich und lächelt ihn scheu an. Er erwidert ihren Gruß, ebenfalls ein wenig unsicher. „Wo geht's denn hin?", fragt er sie darauf und sieht sie neugierig an. „Dieses Mal suchst du aus."
Die Blonde beginnt nervös hin und her zuschauen -überall hin nur nicht zu Reid- ehe sie sich entscheidet.
„I-Ich würde gern was Chinesisches Essen." Ihre Worte klingen mehr wie eine Frage, als eine Aussage. Spencer muss leicht über dieses Verhalten lächeln, ehe er nickt.
„Dann gehen wir zum Chinesen." Chelsea lächelt fröhlich und übernimmt die Führung, Reid dicht hinter ihr.
„Wie war die Arbeit so?", fragt sie ihn unbeholfen, einfach um eine Konversation zu beginnen.
„Recht ereignislos. Zum Glück. Hätten wir einen neuen Fall bekommen, könnten wir nicht essen gehen.", lächelt er sie an.
„Aber es muss doch total spannend sein, wenn ihr einen Fall bearbeitet, oder?" Neugierig legt sie den Kopf schief und Reid verzieht leicht den Mund, während er sich an ein paar Fälle erinnert.
„Es kommt immer auf die Art Fall an, weißt du." Sie nickt verstehend und wird leicht rot wegen ihrer unüberlegten Frage. Er mustert sie kurz, ehe ihm etwas auffällt.
„Ist dir nicht warm?", fragt er sie plötzlich. Es ist Anfang Frühling und eigentlich ziemlich warm und Chelsea trägt lange, enge Jeans und einen Pullover, der ihr viel zu groß zu sein scheint. Augenblicklich wird sie blass und sucht verzweifelt nach einer Antwort.
„N-Nein, ich friere leicht, deshalb..." Sie beendet den Satz nicht, sondern sieht stur nach vorne, um seinen Blick nicht zu kreuzen. Etwas ungläubig zieht Reid eine Augenbraue hoch, belässt es aber zunähst dabei. Nachdem sie ein Stück schweigend nebeneinander hergelaufen sind, ergreift der junge Agent wieder das Wort.
„Was wolltest du mir eigentlich erzählen?" Strahlend sieht Chelsea ihn an. Ein recht schneller Stimmungswandel.
„Ich hab's geschafft.", sagt sie und man kann gut heraushören, dass sie ziemlich stolz auf sich selbst sein musste. Spencer verwirrt diese Aussage jedoch nur. Doch er hat zunächst nicht die Möglichkeit, nachzufragen, da sie am Restaurant angekommen sind.
„Was geschafft?", fragt er schließlich, als sie sich einen Tisch ausgesucht und Getränke bestellt haben.
„Zu kündigen!" Wieder schwingt derselbe Stolz wie zuvor schon in ihrer Stimme mit. Nun versteht Reid und beginnt zu lächeln.
„Das freut mich. Und was machst du jetzt?" Chelseas Kopf sinkt leicht ab.
„Nach einem neuen Job suchen...", sagt sie leise, betrübt. Aus irgendeinem Grund möchte Reid ihr aufmunternd eine Hand auf den Kopf legen, doch er lässt es aus Angst davor, wie sie darauf reagieren würde.
„Das wird schon. Du wirst sicher bald einen finden.", sagt er optimistisch und der Kopf der Blonden hebt sich wieder, fröhlich lächelnd.
„Denkst du?" Reid nickt nur auf ihre Frage hin und Chelsea beginnt zu lächeln. Sie reden noch eine Weile, essen gemeinsam und gehen, wie schon einige Tage zuvor, gemeinsam nachhause. Als Chelsea sich verabschiedet, umarmt sie ihn noch leicht, zögerlich. Auch für Reid ist es zunächst ungewohnt, doch er erwischt sich dabei, dass er es ein wenig genießt. Mit leicht roten Wangen lächelt sie ihn noch einmal scheu an, ehe sie sich ihre Haustür zuwendet. Reid macht sich, mit ebenfalls leichtem Rotschimmer auf den Wangen, auf den Weg in seine Wohnung. Dort angekommen erhält er direkt eine Nachricht, die ihn zum Lächeln bringt, doch die Röte erneut in sein Gesicht zaubert.

Ich fand den Abend sehr schön. Ich fange an dich echt zu mögen.
Hoffentlich können wir noch öfter etwas gemeinsam unternehmen.
Natürlich nur, wenn du das möchtest.
Gute Nacht und schlaf' gut.

Chelsea

Hospital For Souls   || Criminal Minds FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt