Kapitel 1 - Unerwünscht

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Es war ein kühler Frühlingsabend, die Winde wehten über das kalte Wiesenland der Hoennregion. In einem kleinen Wäldchen fernab der Menschen lebte ein Rudel Pokemon, Evolis. Und natürlich deren Entwicklungen. Angeführt wurde das Rudel von einem starken Blitza.

An jenem Tag schlüpfte ein kleines Evoli aus einem braunen Ei mit heller, gezackter Linie. Es tappte aus einer Höhle auf einer Lichtung, hinter ihm seine Mutter.

Doch als das Rudel das kleine sah, wurde es anknurrt und angefletscht, ein Psiana schnappte nach ihm, es wurde gerade noch von seiner Mutter, dem Glaziola zurückgezogen, welches das Psiana mit einer Tackleattacke angriff, das rosa Pokemon wollte mit einem Psistrahl kontern, jedoch wurde es vom bloßen Anblick Blitzas gestoppt, er war in die Mitte des Kreises gesprungen.

Der Rudelanführer duldete keine Kämpfe unter dem Rudel. Doch als es das Evoli sah, war selbst das Elektropokemon geschockt. Dieses Evoli war nicht normal. Es war nicht braun, sondern Grau. Es wirkte beinahe geisterhaft, obwohl es wie jedes frisch geschlüpfte Pokemon herumtappte, um die Pfoten ihrer Mutter herum, spielte mit einer Habitakfeder auf dem Boden, während das gesamte Rudel um es herum stand und das Normalpokemon mit einer Mischung aus Angst und Wut anstarrte.

Es gab keinen Grund für Wut und erst recht nicht für Angst, aber Glaziola wusste, dass das Rudel ihre Tochter so nicht akzeptieren würde. Der gelbe Anführer knurrte Glaziola an: "Was ist das? Ein Evoli sicher nicht!" "Es ist grau wie Asche, es wird Unglück bringen!" rief ein Aquana beinahe panisch und ihre beiden Söhne, auch Evolis versteckten sich hinter ihr.

Sie waren braun wie es sein sollte und der Vater des grauen, ein Flamara war sichtlich enttäuscht. Er stand neben dem Psiana, das geschnappt hatte und hatte es nicht aufgehalten. Allerdings waren er und Glaziola schon lange nicht mehr gut aufeinander zu sprechen.

Blitza fletschte das Eispokemon an: "Dieses Fellknäul will keiner haben!" Er drehte sich zum Vater: "Flamara, willst du dieses... Ding als deine Tochter haben?". Das Feuerrote Pokemon sah Blitza nicht an, nur Evoli. Oder für was auch immer er es hielt. Dann sprach er mit fester Stimme: "Nein. Dieses Pokemon ist nicht meine Tochter, es ist kein Evoli. Es muss ein Zeichen Arceus´sein, das es anderst ist."

Das Rudel freute sich. "Verbannt dieses Vieh!" rief ein anderes Flamara, ein Mädchen. Seine Mutter, das Psiana jaulte: "Weg mit ihm!" und alle stimmten zu, ausser natürlich Glaziola. Sie sah Blitza an und fauchte: "Wie kannst du nur so kaltherzig sein! Jedes Dummisel kann sehen, das es nur ein graues Evoli ist, nichts anderes! Wer sagt, das anders sein schlecht ist? Weißt du noch das Evoli, das sich nicht entwickeln konnte, weil es einen Ewigstein berührt hatte? Du hast es im Rudel aufgenommen!".

Der Anführer sah sie wütend an, sein Fell war, wie immer wenn er wütend wurde zu Nadeln geworden und Glaziola erwartete, jeden Augenblick eine Nadelrakete abzubekommen. Aber der Anführer sah sie nur an und begann sogar zu blitzen vor Zorn, ehe er brüllte: "Wenn du zu dem Vieh loyaler bist, als zu deinem Rudel, verlass uns!", er machte einige Schritte auf sie zu uns sagte dann leiser: "Oder ihr fliegt die nächste Schlucht hinunter."

Das restliche Rudel hatte ihn nicht gehört. Aber Glaziola wusste, dass sie nur noch weg konnte. Sie sah den Anführer an, mit eisigem Blick an, innerlich war sie aber ängstlich, würde sie auch ohne ihr Rudel leben können. "Komm." sagte sie möglichst ruhig zu ihrer Tochter, auf keinen Fall sollte das Rudel, diese Bande von Verrätern mitbekommen, wie niedergeschlagen sie war. Sie lief mit Evoli aus dem Lager, aus dem Wald, wollte rennen aber ihre Tochter war langsam. Sie war während des Streits ruhig geworden, wie Glaziola jetzt auffiel. Während sie langsamer wurde, in einem anderen Wald mit hohen Nadelbäumen, schwor das eisblaue Pokemon sich, ihre Tochter mit ihrem Leben zu beschützen.

Die kleine Familie lebte so fast ein Jahr, es wurde Winter und bald würde der erste Schnee fallen, als Glaziola mit Evoli unterwegs war, begegnete sie zwei Hundemon welche sie böse anknurrten. Beim Gedanke, Evoli könnte etwas zustoßen bekam die Mutter Panik, nur einen Moment, einen Schritt zurück machte sie, aber die aggressiven Unlicht-Feuer Pokemon merkten es sofort und griffen synchron mit einem Feuersturm an, riesige Feuerstrahlen rasten auf die beiden zu. Glaziola stieß ihre graue, flauschige Tochter in einen Strauch, selbst konnte sie sich nicht mehr retten. Die Attacken trafen sie direkt und sie blieb erschöpft liegen. Sie hatte selten gekämpft und versuchte anzugreifen, diesen starken Gegnern etwas entgegenzusetzen, doch ohne Erfolg. Ein weiterer Feuersturm traf sie, sie wurde ein Stück weit weg geschlagen, dann lag sie still da. "Selber Schuld, watschelt einfach in unserem Territorium herum" meinte das eine Hundemon, das andere knurrte zustimmend.

Das Glaziola stand nie mehr auf.

Das kleine, graue Evoli konnte seinen Blick nicht von seiner Mutter abwenden. Plötzlich bellte eines der beiden Pokemon, welche ihre Mutter getötet hatten: "War da nicht so ein anderes, kleines, grauer Ding?" Evoli zuckte erschrocken zusammen und drückte sich platt auf den Boden, um sie herum spärliche Bedeckung durch Blätter. "Und wenn schon, bestimmt weggerannt." Damit drehten sie um und gingen Weg, erst als es Abend wurde und die Sonne unterging, traute sich Evoli aus dem Gebüsch. Sie sah immer noch nur auf ihre Mutter, tappte ein paar Schritte auf sie zu. Jetzt erst schien ihr Gehirn wieder zu funktionieren ihr erster Gedanke war: Warum habe ich ihr nicht geholfen?

Sie dachte nach, sie hatte Angst gehabt aber sicher auch ihre Mutter. Sie hätte kämpfen sollen, einen Tackle hätte sie gekonnt, vielleicht auch einen Ruckzuckhieb benutzen können. Ihre Mutter hatte alleine keine Chance gehabt! Aber auch mit Evoli, die gar nicht kämpfen konnte, wäre sie nicht besser dran gewesen. Eine Träne tropfte auf den staubigen Boden, das Normalpokemon bemerkte erst jetzt, das es weinte. Sie sah noch einmal zu ihrer Mutter, die ihr Rudel für Evoli aufgegeben hatte, für sie gekämpft hatte und für sie gestorben war. "Ich hab dich lieb, Mama" brach das kleine schluchzend hervor, ehe es losrannte, einfach weg, so wie vor einem Jahr als sie aus dem Rudel verbannt worden waren. Sie rannte und weinte, rannte immer schneller, als könnte sie dadurch alles vergessen.

Doch sie würde nie mehr vergessen, was gerade geschehen war. Nur ihretwegen. Doch ihre Mutter hatte ihr das Leben gerettet. Evoli war allein, eine Waise ohne Freunde und nur die Tatsache, das Glaziola gewollt hätte, gewollt hatte, das sie, ihre Tochter lebt und dafür alles gegeben hatte gab ihr den Mut und die Kraft, immer weiter zu rennen, nicht umzudrehen, bis sie außerhalb des Waldes, auf einer offenen Grasfläche stolperte und fiel. Das Licht des Vollmondes schien auf einen kleinen Bau, der wie für sie bestimmt einige Meter von Evolis Pfoten lag. Sie kroch herein, leckte sich noch ihre schmerzenden Pfoten, wund vom laufen und ringelte dann ihren bauschigen Schweif um sich und deckte sich damit ihre Augen zu, dann schlief sie sofort ein.

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Also, das war das erste Kapitel einer FF. Ich werde so einmal in der Woche ein Kapitel hochladen.

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