Die Sonne war an ihrem höchsten Punkt, als das graue Evoli aufwachte. Es sah sich traurig um, Glaziola hatte früher immer neben ihr geschlafen. Als sie noch lebte. Nun war Evoli allein. Ihr Magen knurrte, am vorherigen Tag hatte sie noch nicht gegessen und jetzt schien sie zu verhungern. Sie überlegte zu ihrem alten Bau zu gehen, wo sie mit ihrer Mutter gelebt hatte, aber wollte nie mehr dorthin zurück. Also kletterte sie aus der Höhle, draußen war eine große Wiese und im Norden lag der Nadelwald, aus dem sie herkam.
Im Osten war ein breiter, rauschender Fluss und im Westen eine Stadt. Sie entschied sich nach Süden zu gehen, dort breitete sich die Wiese weiter aus, aber auch ein kleiner Wald war in dieser Richtung und wie das Normalpokemon wusste, gab es in Wäldern immer Beeren. Sie rannte das Stück denn sie war auf dieser Wiese gut sichtbar und jeder Angreifer hätte gegen sie einen leichten Sieg. Ihre stärkste Attacke bis jetzt war ein Ruckzuckhieb. Endlich im Wald stürzte sie sich ohne zu überlegen auf den nächsten Strauch mit Sinelbeeren und begann zu essen.
Plötzlich ein knurren. Erschrocken wirbelte die graue herum, ein Fukano stand ihr gegenüber. Das normalerweise weiße Brustfell des Feuerpokemons war vor Schmutz grauschwarz und es stank nach Stadt. Das viel größere Fukano fletschte sie jetzt an: "Verschwinde, das ist jetzt mein Strauch!". "Aber ich war vor dir..." begann das verängstigte Evoli, wurde aber von einem starken Tackle unterbrochen, der sie hinfallen ließ, sie stand sofort wieder auf. "Verschwinde!" bellte das rot orangene Pokemon wütend. Doch plötzlich wirbelt es panisch herum und quietschte: "Oh nein, Trainer!" Dann duckte es sich in ein Gebüsch und zischte Evoli zu: "Los, verstecke dich!"
Verwirrt rannte das flauschige Pokemon in den nächstbesten Strauch mit Wilbibeeren. Erst jetzt hörte sie die Stimme eines Snobilikats: "Wo ist er nur hin? Tim wird wütend sein..." Dann die Stimme eines Menschen, sie standen jetzt beinahe vor dem Versteck Fukanos, welches sie anscheinend suchten, Snobilikat schnüffelte herum, aber wegen der Düfte der Beeren konnte es das Feuerpokemon, das nur einige Meter entfernt war, anscheinend nicht riechen.
Ein Mensch blieb neben Snobilikat stehen. "Wo ist es?" murrte der Junge zu seinem Pokemon "Wir haben es doch wohl nicht von der Stadt hierher verfolgt, um jetzt einfach so seine Spur zu verlieren!" Snobilkat duckte sich, als der Junge zu brüllen anfing, dann rannte es weiter als hätte es eine Spur gefunden, der junge Trainer hinterher. Als sie außer Hörweite waren, sprangen Evoli und Fukano aus den Sträuchern, dieses mal knurrte keiner. "Warum hast du mir geholfen?",wollte Evoli wissen, "Gerade eben wolltest du mich noch fressen!" "Quatsch!" maulte Fukano "Ich habe nur Hunger, der Trainer und sein Snobilikat jagen mich seit gestern Abend als ich in der Gasse eine Mülltonne ausfraß. Aber ich hab es diesem Snobillikat gezeigt, Tackle, Glut,..." Dann hielt es inne und sah Evoli erschrocken an. "Du bist... grau? Evolis sind doch braun... Hä?" er legte den Kopf schief "Was bist du denn für eine?"
Evoli wunderte es, das er erst jetzt bemerkt hatte, das sie anders war. Ihr Rudel hatte es sofort bemerkt. Aber dieses Fukano war wohl nicht sehr helle. "Ich bin ein Evoli!",sagte sie dann lauter als geplant, von sich selbst genervt,weil es nicht sofort geantwortet hatte, "Hab nur eine andere Farbe. Anders ist Nicht schlecht, OK!?" knurrte es dann mit aufgestelltem Fell, das sogar das Fukano kurz erschrecken ließ. "Hab ich doch gar nicht gesagt!" maulte es, jetzt auch knurrend. Plötzlich begann er zu kichern und sich auf dem Boden zu rollen wie ein frisch geschlüpftes Junges, dem man eine Pfirsifbeere gegeben hatte.
Evoli sah verdutzt zu und versuchte ernst zu wirken als es meinte: "Lass den Quatsch!" aber mit dieser unerwarteten Aktion Fukanos konnte sie nicht ernst bleiben. Als das Feuerpokemon sich endlich beruhigt hatte, setzte er sich wieder auf und bellte dem verblüfften Evoli zu: "Entschuldigung, aber warum regst du dich so auf? Außerdem sind hier genug Beeren für uns beide!", damit begann er zu essen. Evoli fand es absurd, das es jetzt gelacht hatte und sein ganzes Benehmen war sehr seltsam. Mit misstrauischen Blicken auf Fukano fuhr es hungrig fort, weiter zu essen, es wollte Fukano später alles erklären lassen.
Nach einigen Minuten war der Sinelbeerenstrauch leer, keine Beere hing mehr an der jetzt tot aussehenden Pflanze. "Fukano?",begann das graue Evoli, "Was denn?" fragte er. "Warum hast du mich erst angegriffen und mir dann geholfen?" Er seufzte. Dann erklärte er: "Erst dachte ich, du frisst mir nur alle Beeren weg. Also wollte ich dich verjagen aber als der Trainer herkam und du hilflos dasaßt, wollte ich dir einfach helfen." "Einfach so?" fragte Evoli. Es hatte ein Gefühl, das da noch etwas war. Aber Fukano bestätigte: "Einfach so." Er wirkte traurig, als würde er über etwas trauriges nachdenken und Evoli dachte wieder an Glaziola. Aber sie schüttelte sich, fasste Mut und fragte das Fukano spontan: "Sollen wir zusammen nun... ähm..." "...reisen? Zu gerne!" beendete Fukano ihren Satz, sie kannten sich erst einige Stunden und schon kam dieser Vorschlag. Evoli mochte das Feuerpokemon und hatte das Gefühl, das könnte eine wunderbare Freundschaft werden. Er war außer ihrer Mutter der Erste, der mit ihr sprach, andere Pokemon waren immer sofort weggerannt wenn sie sahen das sie anders war.
Gestern war ihre Welt noch düster gewesen, völlig allein. Nun saß sie mit einem Freund auf einer Lichtung. "Also, wohin gehen wir?" fragte Fukano mit dem Schweif wedelnd, er dachte anscheinend nie nach. Aber irgendwie gefiel das Evoli, denn er war ehrlich. "Süden?" Schlug sie vor "Sie hatte mal eine Geschichte gehört, das dort ein großer Berg war, mit noch größeren Wäldern. Dahin wollte sie gehen, Fukano stimmte sofort zu. "Also gut." meinte Evoli "Auf in Richtung Süden!"
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Eevee's Adventure
FanfictionEin Evoli wird in ein Rudel geboren. Doch es ist anders, anders gefärbt als die "Nomalen". Die Menschen würden es wohl "Shiny"nennen. Ausschnitt aus Folge 1 - Unerwünscht: "...Der Anführer drehte sich zum Vater des Evolis: "Flamara, willst du die...