Kapitel 8

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Der Himmel war bereit in einem tiefen Blau versunken und die einzige Lichtquelle dort oben war der Mond, der rund auf sie runter schien. Die Straßen waren auch schon stiller geworden, nur Stimmen drangen aus den Kneipen und Restaurant. Anscheinend waren diese am heutigen Abend gut besucht.

Elli und Finn schritten gemächlich über den Steinplatten-Bürgersteig. Sie redeten nicht besonders viel, sondern lauschten der fast vorhandenen Stille. Es war beruhigend, und strahlte auch diese Aura aus. Der Moment war ja fast schon friedlich und sie vergießen alles um sich herum, außer den Weg und sich selbst. Aus der Ferne konnten sie schon die Neonlichter des Bahnhofes sehen und die Scheinwerfer die den Kölner Dom anstrahlten. Sie wollten gerade über die Straße laufen, als ein Taxi plötzlich um die Ecke kam. Beide zuckten zusammen und Elli war unfähig sich zu bewegen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf das rasend schnelle Auto. Ihre Muskeln fühlten sich unnormal schwer an und ihre Ohren wurden von einem Piepen übertönt, tausende Gedanken rasten in Lichtgeschwindigkeit durch ihren Kopf.

Das Auto legte weitere Meter zurück und war kurz davor sie anzufahren, wenn nicht sogar zu überfahren, bei dieser Geschwindigkeit. Es ging alles so schnell, als sie im letzten Moment an ihrer Jacke gepackt, und zurück gezerrt wurde. Reifen schliffen über den Asphalt und der Wagen schlitterte trotzdem weiter, verbranntes Gummi lag in der Luft, welches Elli scharf in der Nase brannte.

Der Fahrer des Taxis hupte noch, sein Fluchen konnte man sogar durch die geschlossenen Fenster hören, anscheint war Elli nicht die Einzige, die sich zu Tode erschrocken hat. Glücklicherweise fuhr er einfach weiter.

Elli stand zitternd dort, immer noch völlig daneben von dem Schock. Doch ihre Starre wurde unterbrochen, als sich eine Hand beruhigend auf ihre Schulter legte. Sie blickte zu dem Besitzer. Finn. Man konnte auch noch einen Hauch von der Angst sehen, aber es wechselte schnell zu einem besorgten Blick. Elli's Herz blutete, als sie diesen Ausdruck auf seinem wunderschönen Gesicht sah.

"You're alright?", fragte er mit einer weichen, doch dennoch besorgten Stimme. Das einzige, mit was Elli antworten konnte war ein Nicken. Er schaute sie eindringlich an, dann fiel sein Blick wieder zur Straße, an den Fleck, wo die Brünette eben noch stand.

"That was a close one...", stellte er fest. "Yeah.", kam es leise von ihr. "Thank you Finn, I honestly don't know what would have happend, if you weren't there.", er nickte und versuchte sich an einem Lächeln, Elli ebenfalls, doch das von dem Lockenkopf war überzeugender.

Eine Weile blieben sie noch stehen, damit Elli sich sammeln konnte. Sie setzten ihren Weg erst fort, als Finn abermals sicherstellte, dass alles in Ordnung sei. Bevor beide ein weiteres Mal versuchten die Straße zu überqueren stellten sie sicher, dass diesmal kein Auto kam. Binnen weniger Minuten waren sie schon am Bahnhof.

An ihrem Bahngleis blieben sie stehen und guckten sich an. Elli's Zug war gerade am Einfahren, doch sie guckte Finn tief in seine braunen Augen. Wie gefesselt, sogen sie alles auf. Auch er starrte in ein wundervolles Braun.

Im Hintergrund waren die automatischen Türen des Zuges zu hören. Sie wurden geöffnet. Ein schneller Blick über ihre Schulter bestätigte es, jetzt kam es zur Verabschiedung.

"It was really a wonderful day, thank you so much! And also for the rescue...", ihr Blick glitt zu Boden.

"You're welcome. I enjoyed our time as well. I hope we can repeat it someday.", sie wusste nicht ganz, was sie machen sollte also winkte sie, aber er hatte anscheinend andere Pläne, als er sie in eine Umarmung zog. Erst zögerte sie, aber am Ende erwiderte die Brünette den Kontakt. Eine Wärme erfüllte sie und sie fühlte sich komplett, als wäre das letzte Teil in ihrem Lebens-Puzzle endlich an der richtigen Stelle. Was sie nicht wusste war, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte, auch er fühlte sich komplett. Schweren Herzens, ließen beide voneinander ab und schauten sich verträumt an. Natürlich musste dieser Tag viel zu schnell vorbei sein und nach einer Verabschiedung stieg Elli in die Straßenbahn ein, und ließ einen völlig gedankenverlorenen Finn zurück.

Das wird definitiv nicht das letzte Mal sein, dass ihr euch seht, dafür wird er alles geben...


The Comic-Con ~ A Finn Wolfhard FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt