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"Es gibt genau 3 Regeln, die du zu beachten hast."

Kennt ihr das Gefühl an dem man körperlich zwar anwesend war, jedoch gedanklich an einem ganz anderen Ort verweilte?

Ich hörte nämlich überhaupt nicht zu, was mir gesagt wurde.

Mein Blick ruhte derweil auf einer ergrauten Steinwand, an der vieler an verschiedener Namen prangten. Die meisten davon waren durchgestrichen. Was mich recht wunderte, denn den Namen Chuck, genauso wie Thomas konnte ich ausmachen und diese standen heil an ihrer Stelle.

"Was hat es mit den Namen auf sich?"

Newt hörte abrupt mit seiner Erzählung auf. Oder war es eine Aufzählung? Jedenfalls gewann ich plötzlich seine gesamte Aufmerksamkeit.

"Du hast mir nicht mal zugehört, stimmst?" der Blondschopf sah mir Kopfschüttelnd entgegen. Ich zuckte die Schultern und tat auf unwissend. Was mich aber tatsächlich interessierte waren die Namen an der steinernen Mauer.

Als Newt mir immer noch nicht antwortete, strich ich behutsam über die durch gekrizelten Buchstaben, die den Namen 'Ben' vollenden. In mir stellten sich alle Härchen auf. Irgendwas daran, kam mir unheimlich bekannt vor und es war sicher nichts gutes.

"Wir hatten dunkle Zeiten vor uns gehabt." erklärte Newt knapp und setzte seinen Weg fort. Ich folgte ihm rasch, gespannt darauf ob er mir auch den ganze Teil der Geschichte erzählen mag.

Dafür dass Newt, wie mir schon seit einiger Zeit aufgefallen war, etwas zu humpeln schien, war er doch recht schnell. Ich hatte mühe ihn einzuholen. Und plötzlich blieb der Blondschopf so abbrubt stehen, dass ich mit voller Wucht in ihn rein gelaufen war. Grinsend sah er auf mich herunter.

"Du bist ganz schon stürmisch Schlitzohr."

Gerade wollte ich wieder einen nörgelten Kommentar von mir ablassen, dass er doch bitte diesen Spitznamen unterlassen sollte, als seine ernste Miene wieder zum Vorschein kam.

"Hör zu, die Mauern davor sind zu unserem Schutz. Es lauern gefährliche Kreaturen da draußen. Zu dem würdest du nicht mal einen Tag, geschweige denn eine Nacht darin überleben. Im Labyrinth wärst du hoffnungslos verloren."

Moment mal, wir befanden uns in einem Labyrinth? Ein kleine Erinnerung drang plötzlich an die Oberfläche. Reihum standen vereinzelte Jugendliche oder auch Probanden genannt. Mitten in der Unterhaltung stand eine ältere Dame.

"Das ist das Labyrinth in dem sie sich später befinden werden. Mittig die Lichtung, der einzige sichere Ort." sprach eine ältere blonde Frau, die sowas wie meine Chefin war.

Schnell flogen meine Finger über die Tastatur, um mir die notwendigen Notizen zu machen, die zu einem späteren Zeitpunkt noch wichtig sein könnten. Doch schoss mein Blick erneut zu ihm.

Irgendetwas an ihm faszinierte mich.
Ob es an der Art lag, wie er die Dinge betrachtet oder an dem glitzern in seinen Augen, wusste ich nicht.

"Hey, nicht starren. Arbeiten" zog mich die kichernd Stimme wieder in die Realität zurück. Ich hatte garnicht mitbekommen, dass ich mit meinen Gedanken mal wieder zu träumen schien.

"Ich starre überhaupt nicht, ich habe bloß nachgedacht." War alles was ich darauf erwiederte und widmete mich wieder meiner Arbeit zu.

"Ist klar, Jose." grinste meine Freundin, jedoch ließ sie dann vollkommen von mir ab. Still war jede in ihre Arbeit versunken.

"Selbst wenn, er wird demnächst im Labyrinth verschwinden." flüstere ich nach langem warten ihr zu.


"Hey alles gut?" eine plötzliche Wärme umfing meinen gesamten Körper. Erneut kam ein vertrautes Gefühl auf und damit auch die Schmerzen.

Doch mit den kurzen stechenden Schmerzen, stellte sich damit auch der Schalter wieder um. Es war als wollte mein eigenes Gedächtnis mich davor beschützen, ein weiteres mal in ein tiefes Loch zu fallen.

Leicht benommen blinzelte ich ein paar mal, ehe ich wieder in die gold braunen Augen von Newt sehen konnte, welche recht besorgt aussahen.

Das warme Gefühl war nun verschwunden und meine Wahrnehmung war wieder auf ihrem Höchstand. So bemerkte ich, dass ich längst nicht mehr auf den Beinen stand, sondern halb auf Newt gefallen war.

Zunächst reagierte ich nicht, zu sehr war ich von der plötzlichen Nähe geschockt. In seinen Augen lag immer noch der selbe besorgte Ausdruck, doch entdeckte ich einen Schatten. Einen Schatten der etwas ganz anderes bedeutete.

"Ja, mir geht es wieder gut, hatte nur einen Erinnerungschlag." stotterte ich heraus. Ich befreite mich aus seinen Armen und wühlte in meine Gedanken. Ich hatte gerade eine Schlüsselsszene meiner eigenen Erinnerungen erlebt. Es war etwas dabei, etwas dass von großer Bedeutung war und ich hatte es vergessen. Ein weiteres mal.

"Jedenfalls solltest du wissen, dass wir hier Regeln haben. Regeln die auch du zu beachten hast."

Diesmal hörte ich im Aufmerksam zu.

"Erstens, leiste deinen Beitrag. Es ist von großer Wichtigkeit an einem Strang zu ziehen. Zweitens. Füge nie einem anderen Schaden zu. Das hier funktioniert nicht, wenn kein Vetrauen vorhanden ist. Aber das wichtigste, gehe nie weiter, als bis zu Mauer."

Mein Blick glitt zur besagten Felswand, die sich zusammen mit Efeuranken Meilen in die Höhe streckte. Dann entdeckte ich den Mauerspalt, der einzige der zu dieser Tageszeit offen war. Denn ich musste seit geraumer Zeit feststellen, dass es vier von diesen Öffnungen gab.

"Und was ist mit denen die heute morgen einfach ins Labyrinth gerannt waren?" sprach ich meinen Gedanken laut aus.

"Das sind Läufer die befugt sind das Labyrinth zu betreten. Niemand kennt den Irrgarten so gut wie sie."
Das machte mich nachdenklich. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich das schon längst zu wissen schien, jedoch konnte ich mir nicht erklären, was der Sinn hinter all dem steckte.




Es schlug zur Mittagsstunde, als der Rundgang gemächlich sein Ende fand. So wie Newt mir erklärte, hatte jeder hier seinen Beitrag zu leisten und jeder zog an einem anderen Strang. Hatte man handwerkliches Geschickt, wurde man als Baumeister eingesetzt. Erwies man sich bei Verletzungen hilfreich, konnte man sich einen Job bei den Sanis ergattern. Den sogenannten Ärtzten hier.

"Wieso führst du mich und nicht beispielsweise Chuck herum?"
Ein heiteres Lachen drang aus seiner Kehle. Nun waren wir auch an der letzten Station angekommen. Den Ackerfeldern, die ich durch das Fenster der Sanihütte habe ausmachen können.

"Du und Chuck scheint euch gut zu verstehen. Wunderswert nachdem du, Alby und mich hast ablehnen lassen. "

"Für dich sehe ich eventuell noch Hoffnung." schelmisch lächelte ich ihm zu, dabei wurde mir eine Schaufel in die Hand gedrückt. Verwirrt betrachtete ich sie einen Moment.

"An die Arbeit." meinte Newt schulterzuckend und schnappte sich ebenfalls das am Bodenliegende Werkzeug.

"Wenn du so weiter machst, sehe ich keine Hoffnung mehr." murrend und doch mit einem Grinsen im Gesicht, machte ich mich an meine Arbeit.






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So und hallo Allerseits. Ich hoffe ihr alle hab ein tolles Wochende gehabt und seit alle fleißig am lesen und schrieben wie ich?

Mir fällt nämlich auf, dass es mir unheimlich viel Spaß macht und ich durch mein BFD auch jede Menge Zeit hab hier zu schreiben.

Ps: schaut mal bei den
Shortcutstories (befindet sich unter meinen Büchern) vorbei













The Maze Runner ~ the secret of W.C.K.DWo Geschichten leben. Entdecke jetzt