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Einen Moment schaute ich starr in seine Augen. Das sonst so warme glitzern in seinen Irden und der schalkhafte Ausdruck war verschwunden. Seine Sorge war ernst zunehmen. Die Sorge um seine Freunde.

"Was bedeutet sie sind nicht zurück gekehrt?" hackte ich schließlich nach. In dem Moment achtete ich nicht darauf einfühlsam zu reagieren, noch mir die Mühe zu machen, mich durch die Sorgenvolle Stimmung zurück zu nehmen. Es war, als musste ich unbedingt wissen, was mit ihnen geschehen war.

"Sie sind noch immer im Labyrinth" antwortete mir Newt nach einem kurzen Blickaustausch mit den umherstehenden Jugendlichen.

"Was meinst du immer noch? Ist es nicht ihre Aufgabe?" schoss mir die nächste Frage aus dem Mund. Unüberlegt und Taktlos.

Genau das gleiche musste wohl meinem Gegenüber in den Sinn gekommen sein, denn seine Stirn zog lange Falten, während er mir  entgegen sah.

Es war als wüsste Newt über die, fast schon besessene Wissbegierigkeit bescheid, versuchte doch gleichzeitig herauszufinden warum. In diesem Moment kam es mir vor, als würde er mich wiedererkennen oder etwas an mir wiedererkennen.

In mich schoss ein rasender Schmerz, den ich sofort in Verbindung mit einer kommenden Erinnerung brachte. Mir jagten die Tränen in die Augen, die ich beiseite blinzelte. Im Begriff dieses Gefühl zu ignorieren, blickte ich weiterhin zu Newt. Nicht hier, nicht jetzt, ermahnte ich mich dabei selbst.

"Sie müssen eine Stunde vor Sonnenuntergang, zurück zur Lichtung sein."

"Und was passiert wenn nicht?" warf ich ein.





"Sag mal checkst du es eigentlich? Wir haben nicht umsonst strenge Regeln die das Labyrinth betrifft! Sie schützen uns vor dem Ungewissen da draußen." ein groß gewachsener Muskelprotz schob sich vor Newt. Seine dunklen Augen warfen mir einen bitteren Zorn zu. Sein Blick sprach Bände, welche mir sagte, er habe nur Hass für mich übrig. Gally mochte mich weder, noch vertraute er mir.

Und das beruhte auf Gegenseitigkeit. Gally war der Typ Mensch, der mit seiner Macht prallen musste um sich Anerkennung zu schaffen und dabei war er verdammt unfreundlich.

Ich straffte meinen Rücken durch und sah ihm herausfordernd entgegen. Wenn ich eines aus meinem früheren Leben wusste, dann dass ich nicht klein zufrieden war.

"Gally lass es, dass können wir nicht auch noch gebrauchen. " Blondchen dahinter legte dem Muskelprotz seine Hand auf die Schulter, doch dieser schüttelte sie bei dem bedrohlichen Schritt auf mich zu, ab.

"Sie hat von allem absolut keine Ahnung, sie ist nicht wie wir und ihre ständige Fragerei stellt genau dass unter Beweis."

"Sie stellt Fragen, weil sie nunmal keine Ahnung hat Gally. Das tun wir doch alle insgeheim. Wir haben doch selbst nicht die geringste Ahnung von alle dem hier." Newt stellte sich geradewegs in die Lücke zwischen Gally und mir, dabei betrachte ich seinen Hinterkopf, der in dunkleren Nuancen gehalten war, als sein eigentliches Deckhaar. Ich war überrascht, dass er mich so wehement verteidigt.

Gally beachtete meine persönliche Mauer nicht, drückte ihn ein wenig zur Seite und zischte in meine Richtung.

"Ich vertraue dir nicht, auch wenn es Newt und einige anderen tun. Wenn ich erlebe, dass du etwas im Schilde führst. bist du dran!" Mister-zornige-Augenbraue rauschte davon und gesellte sich zu seinen Kompanen. Ich entschied mich kurzer Hand für einen Spitznamen, der seine Augenbrauen passend zu seinem zornigen Gemüt unterstrich.

Eine kurze Stille breitete sich unter den wenigen, neben mir stehenden Jugendlichen, aus. Newt, der bereits wieder in seinen Gedanken versunken war, wirbelte ganz aufgewühlt durch sein Haar. Thomas Aufmerksamkeit galt jedoch ganz mir und betrachtete mich neugierig und dann gab es noch Chuck. Chuck unterbrach die nahe zu quälende Stille, mit seinem freudigen Klatschen.

"Das war aufregend" hörte ich den Lockenkopf flüstern, während mein Blick verstörend zu ihm hinüber wandert. Doch Chuck grinste weiterhin vor sich und beachtete mich garnicht.





"Sie müssten längst zurück sein!
Was passiert wenn sie es nicht schaffen?" hackte Thomas beunruhigt nach, wie ich vor einiger Zeit. Mittlerweile sahen alle entweder mit besorgter, gelangweilter oder angespannter Miene in Richtung Mauer drein. Es war, als warten sie nur darauf, dass gleich zwei quitschvergnügte Läufer zur Lichtung stolzieren, als hätten sie sich bloß einen Spaß erlaubt. Doch dem war nicht so.

"Sie werden es schaffen!"

In dem Moment, als ich Newt diesen Satz hören sage, wusste ich, dass er den anderen etwas Mut machen wollte. Dass er nicht bereit dazu wäre, seine eigenen Freunde als verloren zu gelten. Niemand wollte einen Verlust.

Auch wenn ich nicht im geringsten alle Puzzleteile zum verstehen dieses System besaß, so hab ich doch das ungute Gefühl, wenn Alby und Minho nicht bald zurück wären, dass es ihr Ende bedeuten konnte.

"Ja, aber was passiert, wenn nicht?"

"Sie werden es schaffen!" antwortete Blondschopf dem überbesorgten Thomas, dessen Augen hektisch zwischen seinem Freund und dem Ausgang huschten. Und es hatte nicht lange gebraucht, da stürmten alle von ihre Plätzen zu dem vor uns erstrecken Schutzwall.

Es war also soweit. Die Mauern begannen sich zu schließen.






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Meine lieben Leser,

Ich weiß ihr habt lange auf ein weiteres Kapitel gewartet. Doch liefen die letzten Wochen etwas drunter und drüber, hinzu kam dass ich seit letzter Woche auf Corona positiv getestet wurde.

Die Situation war neu für mich, doch relativ gut machbar.
(Dennoch würde ich gerne rausgehen wollen :( )

Zur Zeit arbeite ich an einem neuen Roman und an einer neuem Fanfiktion, die ebenfalls Raum und Zeit abverlangt.

Frohe Ostern!

Und bleibt gesund :)

The Maze Runner ~ the secret of W.C.K.DWo Geschichten leben. Entdecke jetzt