P.o.V.: Jay
Ich und Kath hatten mit Amanda abgemacht, dass wir um fünfzehn Uhr an einem bestimmten Punkt im Park stehen sollen.
Als wir dort ankamen waren wir noch zehn Minuten zu früh. Wir wurden beide verkabelt und dann hieß es warten.
"Was ist eigentlich dein Mannschaftssport Kurs fürs nächste Jahr?", fragte mich meine Schwester.
Ich grinste sie an. "Segeln, dachte das wird lustig."
"Wie machen wir das eigentlich? Ohne Absprache das selbe zu wählen? Das kann doch nicht mehr möglich sein..." Ich begann zu lachen.
"Leute, sie kommen jetzt!", hörte ich einen Kameramann sagen. Sofort verstummten wir und sahen gespannt auf die Ecke, hinter der sie erscheinen sollten.
Als erstes trat die Frau, welche zum einen unsere Mutter ist und zum anderen mir seltsam bekannt vorkam, um die Ecke. Ihr folgten zwei kleinere und denen zwei größere Jungs. Das musste ein Traum sein!
Kath und ich drehten uns zu einander und gaben dem jeweils anderen eine saftige Backpfeife. Wenn Amanda uns nicht verarschte waren wir Beaumonts? Ernsthaft? Ich hasste in diesem Moment unser Schicksal. Wir hatten soviel verpasst, wir hätten die süßesten Zwillinge der Welt aufwachsen sehen können und was war? Wir wurden entführt?!
Unsere Mutter wurde immer schneller, begann schließlich zu rennen. Ich und meine Schwester standen nur wie angewurzelt da. Robbie und Rye hielten Sammie und Shaun etwas zurück, damit Mum erstmal etwas Freiraum hatte. Als sie bei uns war nahmen wir sie ohne zu zögern in den Arm.
Ich wusste nicht, was an dieser Umarmung anders war, als an der unserer Entführer, doch hier fühlte ich mich Zuhause, hier fehlte mir, was auch immer mir immer gefehlt hatte, nicht.
"Anne! Jay! Endlich habe ich euch wieder!", schluchzte sie unter Tränen. Julia hatte uns schon erzählt, das wir eigentlich anders hießen, doch jetzt wo jemand uns mit aller Selbstverständlichkeit damit ansprach, wirkte es realer.
Wir lösten uns und umarmten unsere großen Brüder. Und dann, zum Schluss nahmen wir auch unsere kleinen in den Arm. Dannach kam noch Amanda kurz zu uns, doch ich achtete nicht darauf, was sie sagte. "Danke...", murmelte ich nur. Ein Danke dafür, dass ich endlich gefunden hatte, wonach ich suchte. Ein Danke dafür, dass ich endlich zu Hause war.
Noch einmal umarmten wir uns alle. Ich wollte nie wieder los lassen. Doch ich wusste wie das Schicksal tickte, oft sagt man für immer und dann sind es im Endeffekt nur ein paar Tagen, wenn es hochkommt.
Als man uns schließlich aus der Verkabelung befreit hatte konnten wir endlich dahin, wo wir hin gehörten, doch auch in Deutschland lebte ein Teil von uns...
"Aber die Schule machen wir schon in Deutschland zu Ende? Oder?", fragte mich auf einmal meine Schwester auf Deutsch. Ich nickte, was auch sonst! Ein Schuljahr mit Toby wollte ich mir nicht entgehen lassen! Er war schließlich nicht ohne Grund mein bester Freund. Außerdem würde er mich andernfalls wahrscheinlich umbringen...
Plötzlich quiekte meine Schwester erschrocken auf, warum wurde mir eine Sekunde später bewusst. Als Rye mich hoch hob kam von mir auch ein erschrockener Laut.
"Was wollt ihr uns denn Verheimlichen?", fragte Robbie, welcher meine Schwester auf dem Arm hatte.
"Das sagen wir euch schon noch früh genug!", grinste ich. Sammie und Shaun begannen uns zu kitzeln, um an eine Antwort zu kommen. Glücklicherweise war ich nicht Rye oder Robbie, bei denen das vielleicht funktioniert hätte und auch Kath schien nicht lachen zu müssen.
"Je mehr ihr drängt, desto länger werden wir es verschweigen! Ihr müsst euch in Geduld üben!", sagte meine Schwester und augenblicklich ließen die Zwillinge von uns ab und auch Robbie und Rye ließen uns wieder runter.
"Tragt ihr uns?", fragten Sammie und Shaun, mich und Kath, und sahen uns dabei an, wie ein Hundewelpe der um Essen bettelte.
"Die sind nicht so stark. Aber wenn ihr wollt tragen wir euch...", sagte Rye und sah Robbie an. Ein kurzer Blick zu meiner Schwester genügte. Komplett synchron gingen wir in die Hocke. Sammie und Shaun kletterten auf unsere Rücken und wir standen komplett synchron auf, dann schnappten wir uns je einen unserer Brüder, in meinem Fall Rye, und umarmten ihn mit voller Kraft.
"Wie war das gerade? Gehe ich recht in der Annahme mich verhört zu haben?", fragten wir grinsend und drückten demonstrativ noch fester zu.
"Ja okay, wir geben uns geschlagen! Ihr seid verflucht stark!", presste Robbie zwischen seinen Zähnen hervor. grinsend und komplett synchron ließen wir von den älteren ab und setzten die Zwillinge richtig auf unsere Rücken, dann folgten wir unserer Mutter.
Während wir liefen versuchten Rye und Robbie erstmal wieder zu Atem zu kommen, was ihnen allerdings nicht all zu gut gelang, da Kath und ich einfach schneller liefen. Auch unsere Mutter hatte Probleme hinterher zu kommen, schaffte dies allerdings weit besser als Robbie und Rye.
Beim Auto unserer Mutter angekommen hechelten sie. "Okay, ich geh schon relativ oft zum Sport. Was ist euer Geheimnis?", fragte Rye, immer noch außer Atem.
"Wie ist das? erzählst du jedem deine Geheimnisse?", antwortete ich ihm.
Unsere Mutter lächelte nur. "So lang ihr nicht wirklich versucht hier jemanden zu erdrücken, ist alles in Ordnung.", meinte sie. Kath und ich nickten synchron und lächelten sie an.
"Könnt ihr bitte damit auf hören immer alles synchron zu machen? Das ist gruselig!", beschwerte sich jetzt Rye.
"Du bist doch nur neidisch, weil du das nicht kannst!", sagte ich und meine Stimme vermischte sich mit der meiner Schwester.
Ich machte einen Schritt zurück, sie nach vorn, natürlich wieder synchron, und standen somit neben einander. "Okay, wie macht ihr das? Was ist euer Zeichen? Wie verständigt ihr euch?"
Wie das Spiegelbild des anderen verschränkten wir unsere Arme vor der Brust. "Unser Geheimnis ist geheim. Vielleicht sagen wir euch noch was da hinter steckt, aber nicht jetzt!"
"Wärt ihr bitte so nett und würdet das jetzt erstmal lassen?", fragte unsere Mutter. Wieder nickten wir synchron und ließen Sammie und Shaun von unseren Schultern.
Sammie zog mein Ohr näher zu sich heran. "Könnt ihr uns das auch bei bringen?", flüsterte er in mein Ohr.
Ich sah zu Kath. "Meinst du, wir sollten ihnen diesen Wunsch gewähren?", fragte sie mich auf deutsch. Ich nickte.
"Wir werden sehen, was sich machen lässt...", antwortete ich den Zwillingen und erhob mich wieder.
"Was heckt ihr jetzt schon wieder aus?", fragte unsere Mutter skeptisch.
"Beschämt sei der, der schlecht darüber denkt!", antwortete ihr meine Schwester.
"Warum kommt mir das jetzt schon wieder so seltsam vertraut vor?", dachte Robbie laut. Ich grinste. Wie konnte man so wenig über sein eigenes Land wissen?
"Auf dem Wappen von Großbritannien ist ein Gürtel abgebildet. Auf diesem Steht: Honi soit mal y pense. Das ist französisch und heißt sinngemäß übersetzt so viel wie: 'Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt'. Wie kann man nur so ungebildet sein?", lachte ich, Kath stieg in mein Lachen mit ein.
Robbies Wangen färbten sich leicht rosa. "Ihr seid gemein!", warf er uns vor.
Ich grinste. "So alt und doch noch so unerfahren?", sagte jetzt meine Schwester, was mich glatt wieder zum Lachen brachte.
[So bin mal gespannt was mir in den nächsten Kapitel noch alles einfällt und wo die Reise für Anne und Jay, beziehungsweise Katherina und Louis noch hin geht...
Ja ich weiß, das Kapitel kam nicht aus der Reihe. Doch ich hatte den Anfang vor geschrieben und jetzt gerade einfach Lust und Zeit das Kapitel zu ende zu schreiben.
Ja, ich hatte Heute meinen zweiten Schultag in diesem Schuljahr, was hoffentlich nicht von Corona unterbrochen wird, da ich im Home schooling absolut nicht klar komme... (Ich schreibe lieber meine Geschichten...)
Noch kurz Werbung für meinen Account: Nächste Woche Montag am 31. August 2020 kommt das nächste Kapitel von Dark Riddle...
Bis dann und immer schön funny bleiben, auch wenn das Kapitel vorbei ist. Ich habe keinen schlauen Spruch mehr, Aloha!]
-TBN
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The lost 2
FanfictionRubin - und tief sitzende Wunden Heilen. Band 1 Ein Mutterherz, gebrochen. Zwei Kinder, entführt. Missing, please call! wird eingeschaltet und doch vergeht sehr viel Zeit. Eine Fanfiction, welche von Changes von @StrongGirl04 inspiriert wurde.