P.o.V.: Brook
Seit dem Jack heute morgen die Küche verlassen hatte, hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Jetzt war es abends und immer noch kein Zeichen von ihm.
Plötzlich kamen Kath und Jay zu mir in mein Zimmer. "Brook... Du hättest Jack sehen sollen, als ich ihn heute Morgen gekorbt hab.", sagte jetzt Kath.
Sie und ihr Bruder hatten den Rest es Tages damit verbracht die Einsendungen fürs Gewinnspiel zu sortieren. Jetzt nahmen sie sich die Zeit, bevor sie Morgen richtig ans Eingemachte gingen.
"Es war wie... wie... Plopp und ein Gehirn entstand in Jacks Kopf!", kicherte sie. Eigentlich war es nicht Lustig, aber mittlerweile hatte ich beinahe wirklich mit Jack abgeschlossen.
Kath und Jay lehnten sich aufeinmal so an die Wand in meinem Zimmer, dass jemand der rein kam sie nicht direkt sah. Schon wurde die Tür aufgerissen und Jack sah mich tränen überlaufen an.
"Brook hast du Zeit zu kuscheln?", fragte er halb weinend und sah zu Boden. Der Anblick brach mir das Herz, doch ich sah Kath und Jay im Augenwinkel mit dem Kopf schütteln. Schweren Herzens tat ich es ihnen gleich.
Jack ließ seinen Kopf hängen und ging wieder. "Musste das sein?", fragte ich Kath und Jay wehmütig als Jack die Tür wieder geschlossen hatte und bereute sofort meine Entscheidung.
"Willst du noch länger daran knabbern?", sagte Kath und klang dabei sehr kalt.
Kaum eine Sekunde später spürte ich schon Jays Umarmung. Sofort war wieder alles in Ordnung. Er war immer da gewesen, wenn ich ihn gebraucht hatte, im Gegensatz zu Jack, also warum sollte ich jetzt für ihn da sein müssen? Sie hatten recht! Er hatte ja auch immer gesehen, wie kaputt ich war!
"Es ist so nett von euch, dass ihr das jetzt durch zieht. Also das mit dem Ball, aber ist das nicht sehr gemein?", murmelte ich schließlich. Ich genoss diese Umarmung gerade... Es war das, was mir die ganze Zeit über gefehlt hatte.
"Ja es ist gemein, besonders, weil wir es bewusst machen, aber wir machen das, weil er es nicht besser gemacht hat, eher schlimmer.", murmelte Jay leise und schob mich vorsichtig zu meinem Bett. "Ich weiß, dass du traurig bist, aber dir geht es jetzt schon besser als bei unserem letzten Besuch. Was sagst du... Kuscheln?", murmelte Jay.
Wie er sich um mich sorgte... Es war zu süß! "Ich muss nur kurz noch meine Zähne putzen.", sagte ich und löste mich von ihm. Er nickte kurz.
Beim Zähneputzen betrat Rye zusätzlich den Raum und sah mich grimmig an. Gerade als er was sagen wollte gesellte sich noch Kath mit zu uns und begann sich ebenfalls die Zähne zu putzen. Als ich fertig war verließ ich den Raum. Ich hatte das Gefühl, dass mir Rye folgen wollte, doch war ich mir sicher, dass Kath ihn davon ab hielt.
Zurück in meinem Zimmer zog ich mir mein Shirt aus und zog mir andere Shorts an, dann kam Jay auch wieder. Er sagte nichts, legte sich einfach ins Bett und breitete seine Arme aus. Ich legte mich ebenso stumm zu ihm und legte meine Arme um seinen Körper. Ich spürte, wie er auch mich in den Arm nahm.
Wir lagen so einige Minuten schweigend da, dann erst erhob Jay wieder seine Stimme. "Wenn du irgendwelche Emotionen in dich hinein gefressen haben solltest, dann hast du jetzt die Möglichkeit alles raus zu lassen.", sagte er.
Ich nickte stumpf. Es gab so vieles, dass ich in mich hinein gefressen hatte, doch jetzt war ich einfach nur glücklich! Keine Wut oder Trauer. Ich war einfach glücklich.
Nach einiger Zeit hob Jay meinen Kopf etwas an und sah mir ins Gesicht. Er lächelte, sofort musste ich auch lächeln. "Ich habe so vieles in mich hinein gefressen, wollte nie zu Andy, weil ich ihn sonst noch störte, aber jetzt? Jetzt könne ich alles raus lassen, aber da ist nichts! Ich weiß nur noch, dass meine letzte Umarmung, wie diese viel zu lange her ist...", sagte ich schließlich und legte meinen Kopf wieder auf seine Brust.
DU LIEST GERADE
The lost 2
FanfictionRubin - und tief sitzende Wunden Heilen. Band 1 Ein Mutterherz, gebrochen. Zwei Kinder, entführt. Missing, please call! wird eingeschaltet und doch vergeht sehr viel Zeit. Eine Fanfiction, welche von Changes von @StrongGirl04 inspiriert wurde.