Just the girl from the Library - Pansmione (Hermine x Pansy)

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Stumm lag die alte, englische Gasse da. Eine streunende Katze tapste im Mondlicht über die unbefahrene Straße, während die Straßenlaternen flackerten und die Schatten zum Leben erweckten, die an den Häuserfassaden hochkrochen.

Die Fensterläden der meisten Häuser waren bereits zugezogen und dahinter war es dunkel. Nur in einem roten Ziegelgebäude brannte noch Licht, flackernd, als würde es von einer Million Kerzen stammen.

Leises Lachen hallte durch die verwinkelten Gänge und der schwere Geruch von Pergament und Tinte lag in der Luft.

Diese Bücher waren, wie fast jedes Buch auf seine ganz eigene Weise, unbezahlbar.

Erneut ertönte das leise Lachen, dieses Mal lauter.

Hätte nun jemand am Fenster gestanden, hätte er zwei junge Frauen durch die Bibliothek rennen sehen.

Eine von ihnen hatte haselnussbraune, buschige Locken. Sie trug ein grünes Kleid welches während des laufen um ihre Knöchel schwang, bevor sie sich auf den Tresen fallen ließ.

„Pansy, du bist wahnsinnig", flüsterte sie während sie die Schwarzhaarige die vor ihr zum Stehen kam liebevoll ansah.

Pansy lächelte.

„Vielleicht."

Ihr knielanges weißes Kleid ließ sie beinahe engelsgleich wirken.

„Vielleicht?"

Die Braunhaarige schnaubte,

„Du bist in eine gottverdammte Bibliothek eingebrochen!"

Pansy lachte und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze.

„Ich wusste, du würdest es lieben."

Plötzlich verschwand das Lächeln, und ihr Gesichtsausdruck wurde bitter.

„Ich muss dir etwas sagen. Es hat noch einen anderen Grund wieso wir hier sind."

Ihre Stimme brach und sie musste sich einmal räuspern bevor sie mit zittriger Stimme weitersprach:

"Wir haben nicht mehr länger als diese Nacht. Ich- Ich bin verlobt. Es tut mir leid, Hermine."

Da, jetzt war es raus. Fast plump klang es, wie die Worte in den menschleeren Hallen der Bibliothek widerhallten.

Pansy's Stimme war nicht mehr als ein Flüstern gewesen.

So zart, dass jeder Windhauch sie davon hätte tragen können. Es wäre ihr nur recht gewesen, so hätte sie die Wahrheit noch ein bisschen länger leugnen können.

Sie hatte gewusst, dass der Tag kommen würde und gleichzeitig doch gehofft, dass es nie passieren würde.

Hermine erstarrte, das Leuchten verschwand aus ihren honigfarbenen Augen.

Die Glühbirne flackerte erneut und warf dunkle Schatten auf ihre Wangen.

Sie schluckte trocken, bevor sie nickte.

„Wir wussten, dass das hier nicht für die Ewigkeit bestimmt ist."

Pansy blickte zu Boden, die dunkeln Dielen und die kleinen Löcher darin erinnerten sie nur noch mehr an jeden Moment den sie hier mit Hermine verbracht hatte.

Wie sie gelacht und gescherzt hatten, wie sie ein Tintenfass über ihren Aufsatz gekippt hatte, wie sie bis spät nachts hier zusammengesessen und sich das erste Mal geküsst hatten. Das alles schien Jahre zurückzuliegen, waren es in Wirklichkeit doch erst sechs Monate.

Hier in der kleinen, schattigen Bibliothek die so selten betreten wurde, dass sie schon fast vergessen hatte, wie die Türglocke klang.

„Ich liebe weder ihn, noch liebt er mich. Das ist rein geschäftlich.", flüsterte Pansy leise.

𝟙𝟘 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖 𝕙𝕒𝕣𝕣𝕪 𝕡𝕠𝕥𝕥𝕖𝕣 𝕠𝕟𝕖𝕤𝕙𝕠𝕥𝕤Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt