7. Kapitel

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Einige Wochen später

Er konnte nicht glauben, dass er tatsächlich hier in diesem Konferenzraum saß und über einen Auftritt diskutierte. Sie konnten doch nicht einfach so auf die Bühne. Ohne Ihn. Ohne zu wissen, ob er wieder aufwachte. Seit einer Woche waren Sie wieder zurück in den Staaten. Brian war vor einigen Tagen mit einem Flieger des roten Kreuzes von London nach L.A. verlegt worden. An seinem Zustand hatte sich nichts verändert. Er lag noch immer im Koma. Und auch die Ärzte hier konnten keine Prognose abgeben. Weder zu seinem geistigen Zustand, noch ob er wieder aufwachen würde. Leighanne und Kevin hatten gestern das wohl schlimmste Gespräch führen müssen, dass man sich vorstellen konnte. Der Arzt hatte mit Ihnen die Lebenserhaltenden Maßnahmen besprochen. Nach welcher Zeit sie überlegten sollten, die Maschinen abzustellen und den Rest Mutter Natur zu überlassen. Leighanne war zusammengebrochen und Kevin hatte alle Mühe nicht auch zu Boden zu sacken. Doch er musste für Leighanne und Baylee da sein. Sie unterstützen und stark sein.
Und nun saß er hier mit bleichem Gesicht und tief roten Augen. „Ich will es nicht machen", hörte er Nick schimpfen. „Es ist nicht richtig. Es fühlt sie falsch an. Als Kevin damals weg war, war es auch falsch." Kevin sah auf und ein kleines dankbares Lächeln legte sich auf seinen Lippen.
„Ich bin auch raus", knurrte AJ. „Was sollen wir denen denn sagen, warum Brian nicht da ist?" Jenny seufzte leicht. „Jungs, ich weiß es ist unglaublich viel verlangt. Ich würde Euch das so gerne ersparen. Aber offiziell macht Ihr gerade eine kreative Pause. Keiner weiß, dass mit Ihm etwas nicht in Ordnung ist. Es kostet mich unheimlich viel Kraft, all die Anfragen zu beantworten. Und die Wahrheit zu verschweigen." Sie senkte den Kopf und kämpfte gegen die Tränen. Sie sah wieder auf. „Es würde vieles erleichtern, wenn ich endlich was sagen dürfte." Kevin presste die Lippen zusammen. „Ich spreche mit Leigh und Jackie." Jenny nickte. „Danke. Ich sage dann mal diese Anfrage ab", sagte sie leise. „Warte", hielt Kevin sie zurück. „Lasst es uns machen", sagte er auch wenn es sich furchtbar falsch anfühlte. „Wir können uns nicht immer verstecken." AJ schob sein Cappy zurecht. „Und was sagen wir, wo Brian ist?" „Er ist krank. Ganz einfach." Er stoppte kurz. „Und wir müssen einfach unsere Emotionen im Griff haben und schauspielern." Er sah die drei traurig an. „Mir gefällt das auch nicht. Doch es muss sein. Es ist unser Job." „Und was wollen wir spielen? All die alten Nummer funktionieren nur mit Ihm!", meckerte Nick weiter. Kevin seufzte auf. „Nehmen wir halt Madeline. Da hast du die Leadstimme und gibst vielleicht noch was an AJ ab." Nick knurrte und warf die Hände in die Höhe. „Wenn es sein muss." „Es muss", kam es bestimmt von Kevin und sie verabredeten sich zum Proben in den nächsten Tagen.

Nach dem Meeting machte sich Kevin auf den Weg zu Leighanne. Er wusste, dass Jackie und sie heute wieder im Krankenhaus waren und so machte er sich auf den schwierigen Weg ins Krankenhaus. Er mochte es hier nicht. Je länger Brian im Koma lag, um so weniger wurde die Hoffnung. Die Hoffnung auf ein Wunder. Das er wieder wach werden würde. Das er wieder mit Ihnen auf die Bühne gehen würde. Er klopfte an die Zimmertür und schob vorsichtig den Kopf herein. Leighanne und Jackie saßen an dem kleinen Tisch und von Brian war weit und breit nichts zu sehen. „Wo ist er?", fragte er und Panik legte sich in seine Stimme. Leighanne lächelte leicht. „Er ist beim CT. Sie bringen Ihn gleich wieder." Kevin seufzte. Eilig umarmte er Leighanne und Jackie. „Kann ich mit Euch reden?" „Sicher", sagte Leighanne tapfer, auch wenn Ihr zum heulen zu Mute war. „Wir müssen einen Auftritt absolvieren. Und die Anfragen steigen immer weiter an. Jenny ist am Ende Ihrer Kräfte. Wollen wir vielleicht ein Statement abgegeben?" Leighanne sah Ihn mit großen Augen an. „Ich ... ich weiß nicht." Er sah zu Jackie. „Tut was Ihr für richtig haltet. Immerhin steht Ihr im Fokus der Öffentlichkeit. Das würde er wollen. Das die Fans wissen, was los ist." Kevin nickte leicht. „Danke. Leigh?" Leighanne kullerten ein paar Tränen herunter. „Sicher. Aber bitte nur ein kurzes Statement." Kevin legte seine Hand auf Ihre. „Natürlich. Und auch erst nach dem Auftritt."
In diesem Moment ging die Tür auf und Brian wurde zurück gebracht. Erschrocken sah Leighanne das das Beatmungsgerät ab war. „Wo ... wo ist denn ...", begann sie stammelnd. „Mrs. Littrell. Ganz ruhig. Er atmet alleine. Es ist alles gut. Der Doctor kommt gleich." Leighanne nickte sichtlich irritiert und Dr. Gregson betrat den Raum. „Mrs. Littrell. Ich habe gute Neuigkeiten. Ihr Mann hat die ersten Aufwachanzeichen gezeigt. Daher haben wir das Beatmungsgerät entfernt." Leighanne sah Ihn mit großen Augen an. „Er wacht auf?" Dr. Gregson nickte lächelnd. „Wann kann ich Ihnen nicht sagen. Aber ja." Leighanne fuhr Ihm stürmisch um den Hals. „Danke", schluchzte sie und Kevin nahm Jackie erleichtert in den Arm. Leighanne eilte an sein Bett und strich Ihm sanft über die Wange. Seine Mundwinkel zuckten leicht und Leighanne lachte leise. Endlich würde alles wieder gut werden.
Kevin deutete auf den Flur. „Ich werde mal die Jungs anrufen." Jackie nickte leicht und Kevin ging auf den Flur. Er rief zuerst AJ an und fügte die anderen dem Anruf hinzu. „Jungs. Seid Ihr alle da?", fragte er. „Ja, alle da. Was gibt's?", fragte AJ. „Ich bin im Krankenhaus. Brian wurde vom Beatmungsgerät genommen", begann er ruhig. „Was? Warum? Stirbt er?", fragte Nick aufgeregt. „Nick. Ganz ruhig. Er hatte heute eine Untersuchung und zeigte die ersten Anzeichen das er aufwacht. Er atmet alleine." Ein erleichterndes Lächeln legte sich bei diesen Worten auf seine Lippen. „Du verarscht uns auch nicht?", fragte AJ. „Nein. Dr. Gregson hat es bestätigt. Er wird aufwachen." „Ich komme sofort", kam es eilig von Nick. „Warte, Nick. Wir wissen nicht wann." „Das ist mir egal. Ich warte. Bis er wach ist." Kevin kam nicht mehr zum protestieren, denn Nick hatte das Gespräch verlassen. „Sagst du Bescheid, wenn er wach ist?", fragte Howie erleichtert. „Sicher. Versprochen." Kevin beendete das Gespräch und lehnte sich an die Wand. Er schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Langsam keimte in Ihm die Hoffnung auf, dass endlich wieder Ruhe einkehrte. Ob Brian jedoch wieder ganz der Alte sein würde, wussten Sie immer noch nicht. Er seufzte leicht und ging zurück zu Leighanne und Jackie.

Eine Stunde später kam Nick schwer bepackt mit diversen Ballons und einem riesigen Teddybär im Arm den Krankenhausflur entlang geeilt. Er hatte Mühe den Bär nicht zu verlieren und auch einige der Ballons verhedderten sich einige Male auf dem Weg zu Brian. Nick war furchtbar aufgeregt. Endlich bekam er die Chance seinen besten Freund um Verzeihung zu bitten. Er drängelte sich mit seinen Geschenken in den Aufzug und blickte nervös auf die Zahlen der Anzeige. Endlich hörte er den erlösenden Ton und die Türen des Aufzugs sprangen auf. Mit schnellen Schritten eilte er dem Zimmer von Brian entgegen. Von weitem sah er Kevin, Leighanne und Jackie vor der Tür stehen. Kevin sah Ihn verwundert an und begann schließlich laut zu lachen. Auch Leighanne konnte nicht anders und lachte laut auf. Nick runzelte die Stirn als er vor den anderen stehen blieb. „Was denn? Geht's Ihm gut? Ist der schon wach?" Leighanne legte lachend Ihre Hand auf Nicks Arm. „Die Ärzte sind gerade bei Ihm. Er hat leicht geblinzelt." Auf Nicks Gesicht legte sich ein breites Lächeln. „Er wird also wirklich endlich wach?" Kevin nickte leicht und war genau so erleichtert wie Nick.
„Meint Ihr er freut sich über den Bären?", fragte Nick in die Stille herein. Kevin schüttelte grinsend den Kopf. „Wenn er ein Trikot der Lakers anhätte bestimmt." Nick drehte sich zu Ihm. „Shit. Daran habe ich gar nicht gedacht. Gibt es hier sowas?" Kevin sah Ihn kopfschüttelnd an. „Entspann dich mal. Du reichst Ihm auch." Nick senkte den Blick. „Ich hoffe. Ich war echt gemein zu Ihm." Leighanne stupste Ihn an. „Du bist Ihm sehr wichtig. Er verzeiht dir alles." Nick nickte leicht. „Danke." In diesem Moment kam Dr. Gregson heraus. Erwartungsvoll sahen Ihn alle an. „Er ist wach", begann er und Nick unterbrach Ihn direkt. „Und spricht er? Ist er gesund?" Dr. Gregson sah zu Nick. „Er hat sich beschwert, dass er keine Ballons und keinen Bären hat", sagte er schmunzelnd. „Das können Sie jetzt besser interpretieren, als ich." Nick grinste Stolz und marschierte ins Zimmer. „Er muss sich noch schonen", rief er Ihm hinterher. Verwundert sah er zu Leighanne. „Sollten Sie nicht zuerst?" Leighanne lächelte. „Nein. Alles gut. Er ist wichtiger." Dr. Gregson verabschiedete sich und erleichtert fielen sich Leighanne und Jackie in den Arm.

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