10. Kapitel

42 0 0
                                    


In aller Stille fuhren die beiden los zum Krankenhaus. Beide hingen ihren Gedanken nach und erst als AJs Wagen hielt, sahen beide sich einen Moment an. „Das ist nicht wahr, oder?", fragte Howie erneut. Traurig nickt AJ und sie stiegen aus dem Wagen. „Was ist mit Nick? Hat er ...?" AJ schloss den Wagen. „Nick ist zu betrunken. Das macht keinen Sinn", murmelte AJ und lief los. Howie hielt Ihn am Arm zurück. „Nick wird sich das nie verzeihen, wenn er sich nicht verabschieden kann." AJ seufzte. „Was soll ich jetzt machen? Ihn holen?", schnauzte er überfordert mit der Gesamtsituation. „Nein. Aber wir müssen dafür sorgen, dass er Ihn noch mal sehen kann." AJ starrte Ihn einen Moment an. „Ok. Ich spreche mit Kev." Howie nickte dankbar und beide machten sich auf den Weg in das Krankenhaus. Es war nicht einfach für die beiden, zu Ihm zu kommen. Sie mussten mit einigen Menschen sprechen, ehe sich Dr. Gregson meldete und sein Ok gab. AJs Herz raste wie wild als sie in den Keller geführt wurden. „Ich dachte immer, dass ist nur ein Klischee das die Toten im Keller liegen", sagte er leise. „Warten Sie kurz. Ich gebe Dr. Bell Bescheid", sagte der Pfleger der sie begleitet hatte.
Howie spielte nervös an seinem Shirt herum und auch AJ begann augenblicklich wieder an seinen Nägeln zu kauen. „Ich will das nicht", murmelte Howie. AJ sah zu Ihm. „Wir müssen", sagte er. „Wir sind es Ihm schuldig. Wir waren schon einmal nicht für Ihn da. Jetzt müssen wir da durch." Howie schüttelte leicht den Kopf. Es fühlte sich unwirklich und falsch an. Warum hatte es Brian getroffen? War das Universum wirklich so hart? Die Tür öffnete sich und Dr. Bell kam herein. „Guten Abend. Sie möchten Mr. Littrell sehen?" AJ nickte zaghaft. „Mein Beileid", sagte Dr. Bell und öffnete eine Kühlkammer. „Entschuldigen Sie, dass wir das so machen müssen. Aber wir hatten keine weiteren Besucher erwartet." Er zog Brian heraus und hob das Tuch an. Er schlug es leicht ein und legte es auf Brians Oberkörper ab. „Lassen Sie sich Zeit", sagte Dr. Bell und ließ die beiden alleine. AJ starrte geschockt auf Brian. Er war wirklich tot. Es war kein Scherz gewesen. Da lag er. Auf einer kalten Stahltrage in einem Keller. Er war blass. Die Lippen leicht bläulich. „Sorry. Ich kann das nicht", sagte Howie überfordert und verließ den Raum. AJ nahm nicht den Blick von Ihm und suchte nach einer Erklärung dies alles zu verstehen. „Warum ist das passiert? Wieso konnten wir dir nicht helfen?" Er trat näher an Brian heran und legte zögerlich eine Hand an Brians Wange. „Machs gut Kumpel." Mit gesenktem Blick verließ er den Raum und traf davor auf Howie der mit Tränen im den Augen auf dem
Boden kauerte. AJ hockte sich neben Ihn und legte den Arm um Ihn. „Wir waren beschissene Freunde, dass wir das nicht verhindern konnten", sagte Howie traurig. „Das war alles ein tragischer Unfall." AJ sah Ihn an. „Daran hat niemand Schuld." „Er ist einfach weg, AJ. Er wird uns nie wieder mit seiner Donald Duck Stimme nerven. Nie wieder auch nur einen Song mit uns singen. Nie wieder mit Nick den Soundcheck crashen." AJ lächelte leicht. „Aber wir werden uns immer an Ihn erinnern. Wir haben Ihn immer bei uns." Howie lehnte den Kopf an die Wand. „Ich will nach Hause. Leigh macht sich bestimmt schon Sorgen." Er stand auf und sah auf AJ herab. Er lächelte leicht und hielt AJ die Hand. „Komm alter Mann." AJ stöhnte leicht auf. „Diese Knie machen mich fertig", murmelte er.
So schweigend wie sie gekommen waren verließen sie das Krankenhaus wieder.

Drei Wochen später


Vor drei Wochen genau hatten sie Ihn beerdigt. Und erst jetzt konnte er den Anzug den er getragen hatte, zum ersten Mal ansehen. Er musste zurück zu einer ganz besonderen Trauerfeier, die das Label organisiert hatte. Alle würden kommen. Alle die konnten. Alle denen er wichtig war. Zusammen zu sein würde schwer werden. Dadurch würde es einem noch bewusster sein. Aber er brauchte jetzt trotzdem seine Freunde. Er wurde immer zu gefragt wie es Ihm ginge, was er fühle. Er hatte keine Antworten. Was kann man über den Tod seines besten Freundes schon sagen? Und jeder wollte wissen wie er gestorben ist. Das war unwichtig und nur ein Augenblick seines ganzen Lebens. Ihm war wichtiger wie er gelebt hatte und das sollte jeder akzeptieren. Denn er war sein Bruder. Er schüttelte den Kopf, als er sich im Spiegel betrachtete. Das konnte nicht echt sein. Das konnte nicht der Grund sein, warum er nach Hause kam.. Nach der Beerdigung war er mit Lauren und Odin geflüchtet. Er hatte es nicht ausgehalten. All die Nachrichten, die vielen Reporter überall wo er hinkam. Nick senkte den Kopf. Er wird da sein. In seinem Herzen. Er würde immer bei Ihm sein.
Vor zwei Tagen hatte er sich mit den anderen getroffen. Sie hatten zusammen getrauert und Ihren Schmerz in einen Song gepackt. Das hatte Ihm ein bisschen geholfen. Nie hätte er es für möglich gehalten, ohne Ihn auf der Bühne zu stehen. Er wusste nicht, ob er es schaffen würde. Er zuckte leicht zusammen als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Lauren lehnte sich von hinten an Ihn heran. Nick griff nach Ihrer Hand und schloss die Augen. „Ich kann das nicht", flüsterte er. Lauren ging um Ihn herum und legte Ihre Hände an seine Wangen. „Du bist nicht alleine. Ich bin bei dir. Die Jungs sind auch da." Nicks Augen füllten sich mit Tränen. „Ich vermisse Ihn so." Lauren lehnte sich an Ihn und legte die Arme um Ihn. „Ich weiß." „Wir alle vermissen Ihn." Nick sah sie traurig an und gab Ihr einen Kuss. „Lass uns fahren." Lauren nickte und nahm seine Hand. Schweigend fuhren sie zur Location. Geschockt von all den vielen Menschen hielt er die Luft an. Lauren sah besorgt zu Ihm. „Geht es?" Nick drehte sich zu Ihr. „Es sind so viele Menschen", kam es leise. „Ich will das nicht so ... so öffentlich." Lauren zögerte einen Moment, doch schließlich nahm sie Ihren Mut zusammen. „Babe, ich weiß das du trauerst. Das ist auch dein absolutes Recht. Er war dein bester Freund. Du hast den größten Teil deines Lebens mit Ihm verbracht. Aber ... aber Euer Leben spielt sich nun mal in der Öffentlichkeit ab. Ihr habt vieles mit Euren Fans geteilt. Nun teilt Ihr die Trauer um Brian." Nick sah sie einen Moment sprachlos an, ehe er leicht nickte.
Beide stiegen aus dem Wagen und er verankerte seine Hand fest in Ihrer. Mit gesenktem Blick betrat er die Arena. Versuchte die Reporter und Fans zu ignorieren, die sich hier am Eingang tummelten.
Er schluckte schwer und sein Herz raste. Schnell wurden er und Lauren am Eingang von Jen und Drew in Empfang genommen und in einen abgeschlossenen Raum gebraucht. Dort warteten bereits die anderen, Leighanne und Baylee, sowie Jen und das Security Team. „Da bist du ja. Wie geht es dir?", fragte Kevin und trat an Ihn heran. Er zog Ihn in die Arme und drückte Ihn. „Ich ... ich habe Angst", murmelte Nick. Kevin nickte zustimmend. „Wir alle. Aber wir sind zusammen. Wir schaffen das." Nick sah Ihn einen Moment still an. „Wir schaffen das", wiederholte er leise und alle machten sich auf den Weg zur Bühne.

Es kam Ihm vor wie eine Ewigkeit, die er am Bühnenrand stand. Er wollte das alles nicht. Alles in Ihm wehrte sich gegen diesen Moment. Den endgültigen Abschied. Er erste Auftritt ohne Ihn. Das war alles nicht richtig. Er dreht sich zu AJ und sah Ihn panisch an. „Was ist?", fragte AJ. „Ich ... ich kann das nicht. Das ... das ist nicht richtig. Ich will alleine trauern." Alle um Ihn herum sahen Ihn mitfühlend an. Kevin seufzte leicht. Er konnte Ihn so gut verstehen. „Nick. Ich verstehe dich. Und ich respektiere deinen Wunsch alleine zu sein. Aber ... aber wir müssen das machen." Nick schüttelte den Kopf und Tränen traten in seine Augen. „Ich kann auf keine Bühne. Nicht ohne Ihn. Das ist nicht richtig." Die Tränen rannten nun die Wangen herab und er senkte den Blick. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und er hob langsam den Blick. Er drehte sich um und sah Leighanne leicht lächelnd bei Ihm stehen. „Leigh", sagte er leise. „Es tut mir so leid." Leighanne griff nach seiner Hand. „Du bist stark, Nick. Du kannst das. Du bist der einzige der das kann. Du warst für Ihn der wichtigste Mensch. Und auch wenn er jetzt nicht da ist und du das hier als falsch empfindest, wird er immer bei dir sein." Sie legte Ihre Hand auf sein Herz. „Er ist immer bei dir", wiederholte sie und lächelte tapfer. Nick nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. „Danke", flüsterte er Ihr ins Ohr und Leighanne ging zu Baylee und Jackie. Kevin wischte sich einige Tränen aus dem Gesicht. „Bereit?", fragte er in die Runde und sie gingen geschlossen auf die Bühne.

Nick trat an das Mikro und entfaltete einen Zettel. Er sah in den Saal und holte tief Luft. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen.
„Brian liebte es zu lachen. Beim lieben Gott haben wir gelacht. Er hatte einen unglaublichen Sinn für Humor. Wenn er jetzt hier wäre, würde er einen dämlich Joke machen und ich würde vor Lachen umfallen. Wir waren Frick & Frack. Er liebte es wenn wir alle zusammen waren und lachten und Spaß hatten. Das war nicht schwer. Wir haben uns ohne Worte verstanden und wussten sofort was der andere dachte. Brian hat uns in all den vielen Jahren immer wieder mit so vielen lustigen Sprüchen versorgt. Ich kann sie alle gar nicht aufzählen", sagte er lachend und auch die Trauergäste lachten. „Aber ich werde keinen davon vergessen. Wir haben als Band ein ganz besonderes Band das uns verbindet. Er hat immer abgewiegelt wenn man gesagt hat, er war das Herz der Backstreet Boys. Doch das war er. Er hat unsere Musik immer besser gemacht. Er hat uns besser gemacht." Er stoppte kurz und kämpfte gegen die Tränen. „Er hat mich zu einem besseren Menschen gemacht.
Wir beten nun für seinen Geist, uns den Weg zu zeigen. Mit schwerem Herzen und unendlicher Traurigkeit sage ich, dass die Welt Ihren hellsten Stern verloren hat. Wir haben unseren Bruder verloren und ich.... ich habe meinen Wing Man verloren." Er brach ab und seine Stimme versagte. Tränen rannten seine Wangen herab. Er senkte den Blick. Kevin hatte den Arm um Ihn gelegt und drückte Ihn. Nick holte tief Luft und sah wieder auf. „Sorry. Er wird in unseren Songs weiterleben. Und wenn wir zusammen sind, wird sein Geist dabei sein. Aber ohne ihn wird es nie mehr so sein wie es mal war.
Er war ein wunderbarer Mann, Bruder, Sohn, Ehemann, Vater. Er war ein Held. Ich werde dich so vermissen, Bruder. Ich liebe dich und werde dich immer lieben. Wir wissen, dass du Frieden gefunden hast." Jetzt brach er endgültig zusammen und lag schluchzend in den Armen der anderen. AJ drückte Ihn fest an sich und Kevin wischte sich die Tränen aus den Augen. Er räusperte sich und trat ans Mikrofon. „Im Namen der Familie bedanke ich mich herzlich für die große Anteilnahme und Ihr kommen am heutigen Tag. Wir schätzen dies wirklich sehr. Vielen Dank." Ein leichter Applaus durchflutete die Arena. Kevin presste die Lippen zusammen und nickte leicht. Es war immer noch surreal. Er stand hier in L.A im Staples Center. Aber nicht um einen Preis entgegen zunehmen oder ein Konzert zu geben. Nein, er verabschiedete sich nun endgültig von seinem geliebten Cousin.
„Für uns als Band ist es unglaublich schwer hier oben zu stehen. Es fühlt sich falsch an. Und dennoch haben wir beschlossen Brian zum Abschied einen Song zu singen." Er sah kurz zu Leighanne und Jackie die zaghaft lächelten. Erneut holte er tief Luft, blickte kurz nach oben. „Dieser Song ist für dich, mein Großer", sagte er und die Jungs positionierten sich. Es war sehr still in der Arena und mit Herzrasen warteten die Jungs, dass die Band zu spielen begann.


Nick:
Miss your smile
Miss the moments
We were wild
We will always be
In my heart
Couldn't hold it
When you left you took the melody
It's not our choice
But it still feels wrong
Without your voice it's just not a song
It's just not a song

Alle
Cause you make it real and it gets hard to feel
If you could only come back
Come back
I would give anything
Just want to hear you sing
If you could only come back
Come back
For...one...more...song
For...one...more...song

AJ
You're our friend and you'll always be
And your place
Are forever keep
When I'm down
I look up to the sky so you can lift me up
You can lift me up
It's not our choice
It still feels wrong
But it feels so wrong without you
Without your voice
It's just not a song

Alle:
Cause you make it real and it gets hard to feel
If you could only come back
Come back
I would give anything
Just want to hear you sing
If you could only come back
Come back

Kevin
To fill my heart again
With only music you can
Cause I will never be the same
Without your heart
Without your love
Without your soul
Cause you make it real and it gets hard to feel
If you could only come back
Whoo

Alle
Cause you make it real and it gets hard to feel
Come back
I would give anything
Just want to hear you sing
If you could only come back
Come back
For one more song
Come back
For one more song
Come back
For one more song
Come back
yeah yeah

Nick:
I miss my friend
I miss his melody
Come back
Miss him now
Come back
Miss my friend
Miss his melody

(Song: Boyzone - One more song)

The End

One more SongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt