Leighanne konnte sich nur schwer beruhigen und Baylee und Kevin stützen sie den Weg nach oben. Umgehend wurden alle in einen Konferenzraum gebracht. Die Vorhänge hatte man zugezogen. Dr. Gregson, einige Assistenzärzte und der Chefarzt betraten den Raum. Dr. Gregson war der erste der auf Leighanne zuging. „Mrs. Littrell mein Beileid. Es tut mir sehr leid." Leighanne schniefte und nickte leicht. Er reichte Baylee und Kevin die Hand. „Mein Beileid." „Danke, Dr. Gregson", kam es mit brüchiger Stimme von Kevin. Nun sprach auch der Chefarzt sein Beileid aus und bat alle sich zu setzen. Er erklärte was passiert war, doch Leighanne konnte dem kaum folgen. „Mrs. Littrell, wir möchten gerne eine Obduktion vornehmen, um unseren Verdacht bestätigen oder widerlegen zu können. Sind Sie damit einverstanden?" Leighanne schniefte ins Taschentuch und sah Ihn verweint an. „Ich ... ich weiß nicht." Sie sah zu Kevin. „Wie sicher sind Sie in Ihrem Verdacht wegen dem Schlaganfall?" Dr. Gregson nickte leicht. „Ich bin mir zu 90% sicher." Kevin sah Leighanne an. „Dann möchten wir es nicht. Wir vertrauen Ihrem Urteil." Leighanne sah auf und lächelte leicht. „Wir wollen Ihn so in Erinnerung behalten." Dr. Gregson nickte leicht und schob Ihr ein Formular hin. „Dann bitte ich Sie uns das zu unterschreiben." Leighanne nahm den Stift und unterschrieb das Formular. „Dürfen wir Ihn noch mal sehen?", fragte sie schließlich. „Natürlich. Ich bringe Sie zu Ihm."
Fest klammerte sich Leighanne an Baylee. Sie wollte sich endlich beruhigen. Sie wollte stark sein für Ihren Sohn. Dr. Gregson führte sie in einen Vorraum der Pathologie. Es war dunkler als auf der Station und deutlich kühler. „Dr. Bell wird Ihn gleich hereinbringen", sagte er mitfühlend. „Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mich jederzeit anrufen oder auch vorbei kommen." Leighanne nickte dankbar und schon ging eine weitere Tür auf. Dr. Bell stellt sich vor und erklärte Ihr, dass er Ihn gleich hereinfahren würde. Sie sah Ihn leicht panisch an. „Sie müssen keine Angst haben. Er sieht aus wie immer", sagte er tröstend.
Er ging wieder heraus und kam wenige Minuten später zurück. Mit einem Kollegen schob er Brian in den Raum. Er war bis zum Hals bedeckt. Leighanne hielt den Atem an und die Hand wanderte automatisch an den Mund. Sie biss sich heftig auf die Lippen, um ein Schreien zu unterdrücken. Er war wirklich tot. Dr. Bell schloss die Tür und ließ sie mit Ihm alleine. Zaghaft griff Leighanne nach seiner Hand. Sie war kalt. Sie begann zu weinen und lehnte über Ihm. „Das ist so unfair", schluchzte sie. „Du warst noch nicht bereit." Baylee legte den Arm um seine Mutter und strich Brian sanft über den Kopf. „Ich liebe dich, Dad", sagte er leise und lehnte seinen Kopf an Leighanne. Kevin stand abseits und starrte auf Brian. Es war unbegreiflich, dass er tot war. Es war doch gerade erst ein paar Stunden her, dass er mit Ihm gelacht hatte. Es fühlte sich so unwirklich an. Wie ein schlechter Scherz. Und er würde gleich lachend vom Tisch hüpfen und sich freuen, dass sie Ihm auf dem Leim gegangen waren. Doch das würde nicht passieren. Er würde nie wieder mit Ihnen lachen. Nie wieder mit Ihm singen und auf der Bühne stehen. Er kämpfte gegen das Verlangen laut aufzuschreien. Ohne eine Wort zu sagen, verließ er den Raum und eilte aus dem Krankenhaus. In einer Ecke unweit des Parkplatzes brach alles aus Ihm heraus. Er ging in die Knie, vergrub sein Gesicht zwischen seinen Händen und begann bitterlich zu weinen.
Nick irrte abwesend durch die Stadt. Das musste alles ein schlimmer Irrtum sein. Er war nicht einfach tot. Ein Schlaganfall, unmöglich. Brian war gerade ein mal 44 Jahre alt. Nick schüttelte leicht den Kopf und hielt den Wagen vor einem Szene-Lokal. Er stieg aus dem Wagen und zog ein Cappy auf. Schnell verschwand er in dem Lokal und jetzt sich in die hinterste Ecke an die Bar. „Wodka", murmelte er nur und blickte stur auf die Theke. Kaum war der Schnaps in seinem Glas, deutet Nick an, dass die Flasche stehen bleiben sollte. „Wie Sie meinen Sir", sagte der Barkeeper. Nick leerte sein Glas in einem Zug und goss sich das Glas wieder voll. Dies wiederholte er in Rekordzeit und ehe der Barkeeper etwas sagen konnte, war die Flasche leer. Der Barkeeper wusste genau wen er da vor sich hatte. Er ging kurz neben die Theke und nahm sein Handy. „Hey, Alex. Hier ist Martin. Du solltest vielleicht mal nach deinem Freund Nick schauen. Er ist hier in der Bar." AJ versprach vorbei zu schauen und Martin ging zurück hinter die Theke. „Noch eine", zischte Nick Ihm entgegen. Martin holte eine weiter Flasche hervor und stellte diese zu Ihm. „Sind Sie sicher, Sir?" Nick hob den Blick und funkelte Ihn an. „Geben Sie mir die Flasche. Ich bin alt genug und weiß was ich tue." Martin stellte die Flasche ab und hoffte, dass AJ schnell auftauchen würde. Eine halbe Stunde später betrat AJ die Bar und ging an die Theke. Er setzte sich still neben Nick und nickte Martin zu. „Hey Kumpel", sagte er zu Nick. „Lass mich", knurrte Nick. „Was ist denn los, dass du dich hier verschanzt und dieses widerliche Zeug in dich hineinschüttest?" Nick dreht sich zu AJ. „Er ist tot, AJ. Einfach tot." AJ runzelte die Stirn. „Was? Wer ist tot?" Nick leerte wieder das Glas vor sich. „Rok ist tot." AJ schüttelte den Kopf. „Was redest du denn da für einen Quatsch. Wenn das so wäre, hätte Kevin ja wohl angerufen. Du bist betrunken. Los komm. Ich bring dich nach Hause." Er griff nach Nicks Arm, doch dieser wehrte sich sich. „Lass mich in Ruhe", motzte Nick weiter. „Es hat alles keinen Sinn mehr", jammerte er weiter und griff nach der Flasche. „Höre jetzt auf so stur zu sein. Du kommst jetzt mit." Nicks Stimmung wandelte sich zu Trauer. Die Augen füllten sich mit Tränen. „Er ist tot, AJ. Ich habe Ihn umgebracht." AJ musterte Ihn. „Was sagst du denn da?", fragte er leise. Nick schluckte schwer. „Er hatte einen Schlaganfall. Sagt der Arzt. Er konnte nichts machen", sagte Nick leise und die Tränen kullerten seine Wangen herab. AJ verschlug es die Sprache. Er hockte sich auf den Stuhl neben Nick und fuhr sich durchs Haar. „Warum habt Ihr nicht angerufen?", fragte er nach einer Weile schließlich. Nick leerte das Glas erneut. „Weil ich es nicht glauben will." AJ begann nervös an seinen Nägeln zu kauen. „Das kann nicht wahr sein", sagte er und schielte auf Nick Glas. Das Verlangen jetzt einfach ein Schluck zu nehmen war unbeschreiblich groß. Es wäre sehr einfach den Schmerz den er empfand einfach zu betäuben. Sein Freund war einfach nicht mehr da. Und er hatte keine Chance gehabt noch einmal
Mit Ihm zu sprechen. Wieder sah er auf die Flasche. „Untersteh dich", murmelte Nick. „Du tust es auch", verteidigte AJ seinen Drang. Nick stellte das Glas ab. „Sorry. Bringst du mich nach Hause?" AJ nickte leicht und Nick bezahlte seine Rechnung. AJ legte den Arm um Ihn, da er ordentlich schwankte. Als er Nick ins Auto verfrachtet hatte, wählte er Kevins Nummer. „AJ", presste Kevin mit gebrochener Stimme hervor. „Kev. Ist es wahr?", fragte er leise und begann zu hoffen, dass Nick einfach nur zu viel getrunken hatte. „Ja. Er ist tot." AJ lehnte sich an den Wagen und senkte den Kopf. „Ich ... ich wollte dich anrufen, aber...", kam es schniefend. „Schon ok. Es tut mir Leid für Eure Familie. Wie geht es Leigh?" Kevin räusperte sich. „Sie ist total fertig. Kristen und ich haben sie zu uns geholt. Sie sollte nicht alleine zu Hause sein." AJ kickte einen kleinen Stein weg. „Ich ... ich melde mich in ein paar Tagen nochmal. Ich bringe Nick nach Hause." „Du hast Ihn gefunden? Gut. Er soll keinen Blödsinn machen." „Das hat er schon. Aber jetzt werde ich Ihn zu Lauren bringen." „Danke, dass du für Ihn da bist." AJ schluckte schwer. „Kev? Können ... können wir Ihn nochmal sehen?", fragte er mutig, gar nicht sicher ob er die Antwort hören wollte. „Nur noch heute. Morgen wird er abgeholt. Wir haben eben mit dem Bestatter gesprochen." „Oh ... okay. Ich ... muss Howie anrufen. Bis bald." Er starrte noch einen Moment auf sein Handy und stieg in den Wagen. Nick lehnte mit dem
Kopf an der Scheibe und war eingeschlafen. Ein leichtes Lächeln legte sich bei diesem Anblick auf AJs Lippen und er startete den Wagen.
Eine Weile später hatte AJ Nick nach Hause gebracht. Auf dem Weg nach Hause hatte er Howie gebeten zu Ihm zu kommen. Wie überbrachte man einem seiner besten Freunde, seinem Bruder die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen? Besonders wenn man es selber noch nicht begriffen hatte. In seiner Einfahrt sah er bereits Howies Wagen stehen. Hatte er tatsächlich so lange gebraucht? Er holte tief Luft und betrat langsam das Haus. Er hörte Rochelle und Howie sprechen und auch seine Mädchen wie sie fröhlich spielten und sangen. Er schloss die Tür und senkte den Blick. Er spürte die Welle der Trauer in Ihm hochkommen. Langsam schritt er ins Wohnzimmer. „Da bist du ja. Was ist denn los?", fragte Howie Ihn zur Begrüßung.
Rochelle sah Ihren Mann fragend an. „Ist was passiert? Du siehst so blass aus." AJ zog sie in seine Arme. Er schloss die Augen und holte tief Luft. „Ich muss Euch was sagen." Er ließ Rochelle nicht los und setzte sich schließlich auf die Couch. „Du machst mir Angst", sagte Howie skeptisch besorgt. „Ich wünschte ich träume. Aber es ist wahr." „Was ist wahr? Sprich doch nicht so in Rätseln." Howie setzte sich Ihm gegenüber. „Brian... er hatte einen Schlaganfall. Kurz nachdem er wach geworden ist." Howies Augen weiteten sich leicht. „Ist es sehr schlimm? Wird er wieder gesund?" Nun traten die Tränen in AJs Augen. „Nein. Er wird nicht mehr gesund. Er ... er ist tot." Howie starrte Ihn mit offenem Mund an und auch Rochelle hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. „Das ist nicht wahr. AJ, dass kann nicht sein. Du musst dich irren. Man stirbt heute nicht mehr an einem Schlaganfall", stammelte er aufgeregt und war in die Höhe geschellt. „Doch Howie. Es ist wahr. Kevin hat es bestätigt." Howie sackte wieder auf die Couch und eine Weile war es sehr still im Hause McLean. „Wir können Ihn nochmal sehen. Wenn wir wollen. Aber nur noch heute. Er wird morgen schon abgeholt", sagte AJ schließlich. Rochelle wischte sich stumm die Tränen aus den Augen. „Ich ... ich weiß nicht. Das ... das ist komisch", sagte Howie nachdenklich. AJ stand auf. „Ich fahre. Ich muss Ihn sehen. Ich will mich verabschieden." Howie schluckte und nickte leicht. „Ok. Ich begleite dich. Ich rufe nur kurz Leigh an." AJ nickte und griff nach Rochelles Hand. Sie stand auf und strich Ihr sanft über die Wange. „Ich liebe dich", sagte er, aus Angst es Ihr vielleicht nie wieder sagen zu können. Es gab keine Garantie für ein langes Leben. Brians Tod war das Beste Beispiel.

DU LIEST GERADE
One more Song
FanfictionSeine Diagnose verändert alles. Wird er damit zurecht kommen oder wird die Band daran zerbrechen?