Kapitel III

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Der Gleiter jagte über Pritt Tarush in Richtung des Palastes des Asmodaios. Ein gigantisches Gebäude in Rot, Schwarz und Weiß. Alastor sah acht riesige Türme und eine monströse Kuppel. In Richtung des Palastes wurden die Feuer seltener und die Stadt weißer. Er sah sich seine nähere Umgebung an. Es gab hier noch Feuer, Bodeneinbrüche und Schießereien. Tasteesh schenkte den Tumulten keine Aufmerksamkeit. Plötzlich passierten sie einen Reaktor, oder besser, was von ihm übrig war. Die Turbolaser hatten ihn zerlegt, die Obere Schicht war eingebrochen und die unteren Ebenen brannten. Es hatte auch einige Hab-Blocks erwischt. Es hat bestimmt hunderte, vielleicht auch tausende Tote gegeben. 

"Was ist dort passiert?", fragte Alastor Tasteesh provokant. 

Sie sah ihm direkt in die Augen, als sie antwortete:"Es gab eine Explosion aufgrund eines Lecks, M'lord." 

Er sah sie skeptisch an. Kannte sie die Wahrheit, oder wusste sie es nicht besser? 

Alastor entschied, dass sie die Wahrheit kannte. Sie war zu schlau, um sie nicht zu kennen. 

Nach einer Zeit überflogen sie eine Mauer und das Elend war wie abgeschnitten. Die Gebäude wurden protzig, weiß und die Straßen leerer und ruhiger. Die Idylle der weißen Stadt wurde nur durch vereinzelte Rauchsäulen gestört, wo die Waffen der Bleeding Dawn ihre Arbeit getan haben. Der Gleiter erreichte schließlich den Palast und kam vor einer enormen Treppe zum Stehen. Lord Alastor stieg mit seiner Entourage aus und sah die Treppe hinauf. 

Tasteesh trat zu ihm.

"Darth Asmodaios erwartet Euch im Thronsaal, direkt hinter dem Tor."

"Begleitet Ihr uns nicht?", erkundigte sich Alastor. Beschämt drehte sie den Kopf weg. 

"Ich bin bei Hofe nicht willkommen."

Sie wand sich ab und ließ Alastor und seine Garde alleine. Sir Callach trat zu Lord Alastor und sagte:"Glaubt Ihr der Lord der Lust versucht mit diesen Prachtbauten etwas zu kompensieren?" 

Das ließ Alastor ein Lachen und ein Grinsen entfahren. Lord Alastor hatte kein schönes Lachen oder Grinsen. Seine Zähne waren zwar sauber und ordentlich, allerdings war sein Zahnfleisch schwarz. Er war von der Dunklen Seite der Macht unleugbar gezeichnet. Sein Lachen kam dem Brüllen einer urzeitlichen Bestie gleich. 

Beim Aufstieg zu den Toren ging Alastor nochmal alles durch. Er würde reden. Doch der Ausgang der Verhandlungen stand bereits fest. Der selbsternannte Darth Asmodaios würde sterben. Und alle, die sich nicht ergaben. Lord Alastors Garde waren mächtige Krieger. Die elf waren einer stärker als der andere und sie verbesserten sich stetig. Und doch waren sie eine Einheit. Sie waren bewaffnet mit antiken Slugthrowern, Klingen und Blastern. Die Gemeinsamkeit war eine unterarmlange Klinge aus Beskar, ansonsten hatte jeder seine eigenen Waffen. Rote Umhänge verbargen die grauen mechanischen Rüstungen. Sie waren hier, um zu töten. 

Endlich trat Alastor durch das Flügeltor in den Thronsaal. Während er draußen von strahlendem Weiß geblendet wurde, war es hier drinnen bestenfalls spärlich beleuchtet. Rote bodenlange Banner hingen von den deckenhohen Säulen. Es brannten einige Kohlenbecken und rötliches Licht kam von den wenigen Kronleuchtern an der Decke. Ein roter Teppich mit Darstellungen aus der Geschichte der Sith und des Planeten führte zu einem gigantischen goldenen Thron, der eher einem riesigen Bett glich. Alastors Wachen verteilten sich. Sir Callach blieb vor dem Tor stehen. Die anderen standen zu je fünf links und rechts von ihm. Alastor trat vor den Thron. Zu seiner linken und rechten hatte er hunderte Höflinge und noch mehr Kurtisanen gesehen. Die meisten waren in Akte verstrickt, viele in Orgien von bis zu zehn Teilnehmern. Lord Alastor bemerkte die vielen Twi'lek Sklavinnen. Sie waren, wenn überhaupt, leicht bekleidet. Alastor war einst selbst ein Sklave gewesen. Und er hatte seinen Meister getötet. Eine schwarze Tätowierung auf seiner rechten Gesichtshälfte erinnerte ihn daran und es erfüllte ihn mit Stolz. 

"Lord Alastor, Herr der Schattenwelten und König der Alester", kündigte ihn ein Sprecher an. 

"Lasst ihn vortreten", hörte man vom Thron eine unangenehme Stimme sagen. Sie klang gelangweilt. 

Der Sprecher bedeutete Alastor die Stufen hinauf zu gehen. Schon wieder, dachte sich Lord Alastor. Er ging die goldenen Stufen hinauf, die unerklärlich klebten. Es gab eine Plattform für Bittsteller, fünf Stufen unter dem eigentlichen Thron. Als er sie erreichte, kamen Alastor die Konkubinen des Darth Asmodaios entgegen. Sie mieden es ihn anzusehen, alle waren nackt und es war ein bunter Mix aus Torgutas, Twi'leks und Menschen. Und nicht alle waren Frauen. Asmodaios war wahrlich der Lord der Lust. Alastor blieb stehen. 

"Ich grüße Euch, Alastor", zwischen purpurnen Kissen und Decken erhob sich eine schlanke Gestalt. Der Mann hatte zotteliges blondes Haar, gelbe Augen und, ähnlich wie Tasteesh, blasse Haut. Er hatte Symbole der Leidenschaft und der Sith in seine Haut geschnitten und trug die Herrscher- und Priester-Tattoos von Pritt Tarush. 

"Und ich grüße Euch, Asmodaios." 

"Darth" 

Alastor blinzelte:"Verzeihung?" 

"Nein, es heißt Darth. Darth Asmodaios." 

Der falsche Sith grinste. 

"Ihr sprecht mit einem Lord der Sith." 

Alastor schwieg und fixierte "Darth" Asmodaios. Er kontrollierte seinen Zorn. Gefühle konnten einen verraten. Asmodaios hatte sich verraten. Er fürchtete sich. Dieser Riese in Schwarz hatte seine Stadt beschossen und ließ seine Bürger hungern. Asmodaios verlor die Kontrolle und merkte es. Und da war noch etwas… 

Tasteesh war seine Schwester. Alastor wusste noch nicht, was er mit dieser Information anfangen sollte, sie kam ihm aber wichtig vor. 

"Ihr kleidet euch wie ein Sith, Ihr sprecht wie ein Sith, Ihr verhaltet euch wie ein Sith, Ihr schmückt eure Hallen in den Symbolen der Sith, Ihr kennt die Lehren der Sith, doch versteht Ihr sie nicht", während er sprach ging Alastor die letzten Stufen zum Thron hinauf. Jetzt hockte Asmodaios vor ihm in seinen Kissen. Alastor warf einen dunklen Schatten auf seinen Kontrahenten. Dieser schaffte es nicht seine Angst zu kontrollieren. Das stärkte Alastor nur noch mehr. 

"Ihr seid kein Sith." 

Alastor fing an vor Asmodaios auf und ab zu gehen, während er sprach:"Ich sah die Stadt, die Ihr mir geben werdet. Und fragte mich, wie man sie so zu Grunde richten kann." 

Er fixierte den falschen Sith. 

"Ich…aber...Ihr habt die Stadt bombardiert!"

"Habe ich das? Auch die Weiße Stadt?" 

"Ihr...was?", der Lord der Lust sah entsetzt aus, als er anfing zu verstehen. 

"Sie werden Euch nicht als Herr akzeptieren!", schrie er verzweifelt. 

Im Saal hatte sich das Treiben eingestellt. Die Angst von hunderten stärkte Lord Alastor weiter. Er sprach mit einem raubtierhaften Knurren:"Oh doch, das werden sie." 

Alastor erhob sich über Asmodaios. 

"Ich habe den Rancor, namens Volk gereizt. Ihr konntet sie nicht beschützen. Ich werde sie mit Brot besänftigen." 

"Nicht wenn ich Euch jetzt töte!", schrie Asmodaios schrill und riss dabei ein Schwert von unter den Kissen hervor. Während er schrie konnte man seine gelben scharfen Zähne sehen und das ungesund rote Zahnfleisch, sowie die schwarze Zunge. Die Dunkle Seite verlangt immer einen Preis. 

Schnell und elegant holte Alastor sein Lichtschwert hervor und aktivierte es. Eine anderthalb Meter lange glühend rote Klinge entzündete sich. Mit ihr streckte er Asmodaios nieder. Alastor trennte ihn von der linken Schulter zu seiner rechten Hüfte auf und der falsche Sith zerfiel in zwei Teile. Hinter Alastor waren panische Schreie und Betteln zu hören, als seine Garde anfing alle Anwesenden abzuschlachten. Vor den Toren war das Krepieren von Turbolaser-Schüssen zu hören. Alastor wand sich zum Sprecher und den Konkubinen um. Sie starrten ihn mit aufgerissenen Augen an. Heute würde es keine Gnade geben. Alastor machte sich auf, seine eigene Melodie zur Symphonie des Todes beizutragen. Der Lord der Lust und sein Andenken starben heute. 

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