Kapitel II

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"M'lord, es ist alles vorbereitet, wir warten nur noch auf die genaue Nachricht", meldete sich Captain Baltasar, als Lord Alastor auf die Brücke trat. Captain Baltasar war ein älterer Mensch und war wohl einst ein Bär von einem Mann gewesen. Doch darauf deutete nur noch seine Größe und eine gewisse Restmuskulatur hin. Die schwarze Uniform mit den roten Kapitänsabzeichen stand ihm gut. Auch die goldene Ehrengarde-Spange, zwei gekreuzte, flammende Schwerter, machten sich gut an seinem Rever. An seinem Gürtel trug er einen dekorierten Handblaster und einen Vibrosäbel aus Beskar. Er gehörte zur Elite und er wusste es und alle anderen sollten es auch wissen. 

"Der Komm-Kanal ist offen. Wir stehen in Kontakt mit einem Lieutenant Brackarr, oder so. Er wird alles weitergeben an einen Marschall, was gesagt wird", erklärte der zuständige Funkoffizier. 

"Gut. Das sind meine Forderungen. Wir übernehmen die Systeme des Lords Asmodaios und er begeht den Ehrentod."diktierte Alastor. Der Offizier gabe alles wörtlich weiter. Aus dem Headset des Kommunikators war Gelächter zu hören. Der Offizier wand sich mit einem gequälten Gesicht an Lord Alastor und sagte:"Die Forderungen wurden abgelehnt."

Alastor drehte sich zum Kapitän und nickte. Baltasar schlug die Hacken zusammen und nickte stramm. Dann wand er sich an seinen ersten Offizier:"Alle Mann auf Gefechtsstation! Geschütze bemannen! Steuermann, drehen Sie das Schiff und bringen Sie uns auf Feuerposition! Feuerleitung, Stadt ins Visier nehmen! Zielen Sie auf Verteidigungseinrichtungen, Kasernen und Energieversorgung!" 

Einige Befehle wurden wiederholt und plötzlich erwachte das Schiff zum Leben. In den Gängen rannte die Besatzung auf ihre Positionen, der Steuermann befehligte seien Konsolen und die Bleeding Dawn drehte sich. Eine dunkelrote Kampfbeleuchtung ging an. Nach nur fünf Minuten meldete sich der erste Offizier wieder:"Alles vorbereitet. Wir sind auf Position, die Ziele sind anvisiert. Wir warten auf ihren Befehl, Sir." 

"Ausgezeichnet!", Baltasar drehte sich zu Lord Alastor und wartete auf den Befehl. 

"Eröffnen Sie das Feuer, Captain!", befahl Alastor. 

"Feuer frei!" 

"Feuer frei!" 

Einen Atemzug später erwachten die acht mittleren Zwillingsturbolaser und drei der vier schweren Turbolaser der Bleeding Dawn zum Leben. Zuerst nur die Zielschüsse, damit die Schützen wussten, wie sie feuern mussten. Doch dann brüllten die Batterien im Dauerakkord los. Von den Frontfenstern der Brücke hatte Alstor eine wunderbare Aussicht auf den tödlichen Regen. Sein Blick folgte den Strahlen Richtung Planetenoberfläche, wo die Schüsse in der Stadt detonierten. Was er sehen konnte, waren präzise Treffer. Wenn er eine größere Flotte dabei gehabt hätte, wäre das Bombardement effektiver gewesen, allerdings wäre er dann zu auffällig erschienen. 

Der Kommunikationsoffizier meldete sich:"Sie fordern, dass der Beschuss eingestellt wird und sind bereit, mit Ihnen persönlich zu sprechen, M'lord." 

Alastor hatte mit solch einer Reaktion gerechnet. "Feuer einstellen", befahl er. Der Befehl wurde weitergegeben und langsam erstarb der Strom an Turbolaser-Schüssen Richtung Oberfläche. 

"Machen Sie mein Shuttle klar, Captain. Und geben Sie Commander Fillauge Bescheid, er soll die Kommandos mitnehmen. Und informieren Sie natürlich auch Sir Callach mit der Ehrengarde.", befahl Lord Alastor Captain Baltasar. 

"Jawohl, M'lord." 

Kurze Zeit später steuerte sein Shuttle durch den Rauch über der Stadt. Lord Alastor sah aus dem Fenster und betrachtete die Szenerie. Die Stadt war gigantisch. In beide Richtungen erstreckte sie sich bis zum Horizont. Was aus dem Orbit ausgesehen hatte wie Weiß, war in Wahrheit grau. Pritt Tarush war eine alte Stadt, die sich über mehrere Ebenen erstreckte, wie man an einigen Einbrüchen sehen konnte. Die Stadt war lebendig. Selbst aus der Höhe konnte Alastor gefüllte Straßen sehen, Marktplätze, die vor Bürgern überquellten. Und die Hungeraufstände. Sie waren an den Lichtspektakeln von Blasterfeuer und Explosionen zu erkennen. Hungernde hatten ein schlimmes Leben. Sie verlieren ihre Kraft und betteln und flehen. Doch Asmodaios hatte ihnen statt Brot Blasterbolzen gegeben. Die beenden zwar das Leiden, stillen jedoch nicht den Hunger, der weiter um sich griff. Nicht einmal die Counts haben von seiner Aktion gewusst. Er hatte Parphes bereits in der Tasche. Die Agrarwelt des Lords der Lust. Sein Admiral William Strack hatte die Verbindung zwischen Parphes und K'al Tarush gekappt und Marschall Traxus eroberte Parphes still und heimlich. In seiner Dekadenz und Ignoranz hatte Asmodaios nicht reagiert. Das war sein Untergang. Oder würde es zumindest werden. 

"M'lord, wir landen", kündigte Sir Ceallach an. Er war ein mächtiger Quarren, mit einer gewissen Präsenz in der Macht. Er nutzte sie jedoch nicht aktiv, doch sie stand ihm bei. Alastor gab mit einem Nicken zu verstehen, dass er verstanden hatte. Er wand sich nun an Commander Fillauge. 

"Wir können nicht damit rechnen, dass der Feind uns zufrieden lässt, sobald ich das Schiff verlassen habe. Euer Befehl lautet, das Dock einzunehmen und bis zu meiner Rückkehr zu halten, habt Ihr verstanden?", instruierte Alastor den kleinen, kräftigen Mann. Dieser gab mit seinem kräftigen Organ ein ''Zu Befehl, Hoheit!", zurück. Alastor hatte volles Vertrauen in Fillauge und dessen 189 Männer. Nicht alle waren Menschen, jedoch die Meisten. Alastor würde mit seiner elfköpfigen Garde vor Lord Asmodaios treten. Was dann geschah, hing von seinem Verhandlungspartner ab. Alastor hatte alles in der Hand, nur nicht den Heimvorteil. 

Lord Alastor trat an eine schön dekorierte schwarze Box. Er öffnete die Truhe und ließ seinen Blick auf den Inhalt fallen. Dort lag, gebettet auf weichen roten Samt, sein liebstes Sammlungsstück. Es war etwa 45 Zentimeter lang und sechs Zentimeter im Durchmesser. Gold, Rubine und silbrig poliertes Beskar drehten sich in Ranken vom unteren Ende zur Spitze, wo sich eine Krone aus Beskar aufsetzte. Es war eine antike Waffe. Gebaut von einem edlen Sith vor tausenden von Jahren. Es war ein Lichtschwert. Und heute würde es wieder Blut kosten. 

Das Shuttle setzte sanft auf den Boden auf, die Landung war kaum zu spüren. 

Flankiert von seinen treuen Wächtern schritt Lord Alastor die Landungsrampe hinunter, auf den Botschafter Asmodaios zu. Wohl eher Botschafterin, stellte Alastor fest, als er näher kam. Sie war sogar verglichen mit dem verblichenen Belial klein. Sie hatte schneeweiße Haut, die mit roten Tätowierungen überzogen war. Sie trug ein passend rotes Seidengewand, dass fließend in die Tätowierungen überging und nur das nötigste versteckte. Besonders fielen Lord Alastor jedoch ihre Augen auf. Sie waren gelb wie seine und sehr aufmerksam. Sie fixierte ihn, während er die Gangway hinunter kam und hielt den Augenkontakt selbst bei ihrer Verneigung. 

"Ich bin Lady Tasteesh, M'lord. Der große Darth Asmodaios, Lord des Lebens, Herr der Freien schickt mich, um Euch, Lord Alastor, zu ihm zu bringen", begrüßte sie ihn. Sie ging voraus zu einem Gleiter und stieg ein. Nach einem unauffälligem Wink zu Commander Fillauge folgte Lord Alastor ihr. Es lief wie vorhergesehen. 

SPACE of WAR: a Star Wars fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt