Kapitel IX

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Sie ging mit ihm, alleine. Tasteesh ging hinter Kolchos, umringt von seinen Droiden Wachen. Als sich der Trubel im Hangar gelegt hatte, war sie intensiv gefilzt worden. Sie war zwar unbewaffnet gewesen, dennoch hatte sie Verständnis für Kolchos´ Verhalten. Er war ein Mann mit vielen Feinden. Das Innere des Schiffes war weitaus weniger glamourös als  man vermuten würde. Die Korridore hatten weiße Wände und Decken, der Boden war matt und grau. Tasteesh verstand nicht, warum sie laufen mussten, sie passierten dutzende Turbolifts. Sie fragte nicht. Es kam ihr unklug vor. Was würde er nun sagen? Oder tun? Er hatte ihr versprochen zu helfen. Vor hunderten Zeugen.
Sie erreichten ein unscheinbares Panzerschott. Doch dann trat der alte Mann an eine Konsole, einen biometrischen Scanner, wie Tasteesh erkannte und das Schott gab den Blick auf einen größeren Raum frei. Er war, sehr zu Tasteeshs Überraschung, eher Schlicht.
Ein großer roter Teppich lag auf schwarzen Marmor. In sechs beleuchteten Nischen in den Wänden standen merkwürdige Skulpturen, abgesehen von einer in der ein altmodisches Gemälde einer Frau auf einer schönen Staffelei stand. Am anderen Ende des Raumes gab es eine weitere, einfache Tür. Die Droiden kamen nicht hinein. Sie war mit Kolchos alleine.
Der nächste Raum war noch einfacher als der Eingang. Ein, mit dem Boden verankerter, Arbeitstisch mit Stuhl und einem Sessel für einen Besucher, zwei Schränke und eine kleine Bar. Eine weitere Tür hinten in der Ecke führte wahrscheinlich in ein Schlafgemach oder Bad. Kolchos trat an die Bar.
“Einen Drink, M’Lady?”, fragte er mit einem ehrlichen, freundlichen Lächeln auf den dicken Lippen.
“Sehr gerne. Darf ich Platz nehmen, M’Lord?”, auch sie versuchte ein Lächeln aufzubringen, doch Tasteesh hatte nicht das Gefühl, dass es ihr gut gelang.
“Ich bitte Euch darum. Macht es Euch bequem.”
Er stellte ein gut gefülltes Glas Wein vor ihr auf den Tisch, bevor er sich selbst in seinen Arbeitsstuhl fallen ließ. Er hatte sich der Meisten seiner formalen Gewänder entledigt und trug lediglich noch seine schneeweiße Uniform.
“Also…”, Kolchos machte eine Pause und plötzlich grinste er sie fast teuflisch an, “Asmodaios ist also tot. Na endlich. Ich hatte diesem Wicht kaum mehr als drei Monate an der Macht zugesprochen. Aber sechs Jahre? Ich hoffte, Ihr würdet ihn eher töten, M’Lady.”
Tasteesh war überrumpelt worden. Wie konnte dieser schmerbäuchige Bastard es wagen, so über ihren toten Bruder zu sprechen?
“Ich...wusste nicht, dass...dass Ihr ihn so gehasst habt…”, stammelte sie wenig eloquent, ehrlich geschockt über die amüsierte Abscheu des Lords.
“Ich hasste ihn nicht mehr, als ich die anderen Lords hasse.”, Kolchos zuckte mit gleichgültiger Miene die Schultern, bevor er fortfuhr: “Allerdings war er schon ziemlich nervig, mit seiner Sith-Masche.” Nachdenklich tippte er mit dem Finger gegen seine Schläfe.
“Sagen Sie, haben Sie den Quatsch geglaubt, M’Lady”
Tasteesh versteifte sich und nahm einen großen Schluck ihres Weins, süß, ein seltener Jahrgang, nicht aus dem Kriegsraum.
“Sie müssen wissen, M’Lord, er war nicht immer so...fanatisch.”
“Ihr weicht meiner Frage aus, bei allem Respekt.”
Das tat sie. Sie hatte Asmodaios nicht als Sith gesehen, jedoch war er zugegeben sehr überzeugend gewesen und bestrebt.
“Er war verführt von der dunklen Seite der Macht. Ich erwarte nicht, dass Ihr das versteht, bei allem Respekt.”
Jetzt funkelte er sie an. Keine Drohung, ein Versprechen, dass wenn sie ihn noch einmal unterschätzen sollte, es ihr leid tun würde.
“Ich verstehe die Macht doch sehr gut. Ich habe, meiner bescheidenen Meinung nach, zu viel mit Nutzern der Macht, besonders der dunklen Seite zu tun. Und ich bin froh, dass ihr alle gleich tickt.”, er nahm einen selbstgefälligen Schluck seines Weins.
“Wenn dem so ist, warum stecht Ihr sie dann nicht aus? Warum erlaubt Ihr Alastor zu tun was er will? Ihr seid der Einzige der ihn alleine schlagen könnte.”
Tasteesh war aufgebracht. Sie musste sich zusammennehmen, denn sie brauchte Kolchos als Verbündeten. Doch Kolchos Antwort schockte sie zutiefst.
“Meine Liebe, ich habe Alastor erschaffen. Warum sollte ich meine mächtigste Waffe zerstören?”

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 09, 2021 ⏰

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