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Marks Hände schwitzten als er das Wohnzimmer ansteuerte indem seine Eltern auf der Couch saßen und ihren Kaffee tranken. Sie hatten noch einige Minuten bis sie zur Arbeit mussten und deshalb nutzte Mark Die Zeit, um mit ihnen zu reden.

,,Mum, Dad?"

Sofort drehten die beiden sich um und sahen Mark verwirrt an. ,,Mark, warum bist du schon wach?" Fragte sein Vater verwirrt, da sie es gewohnt waren, dass Mark am Wochenende eher mittags aufstand.

,,I-ich muss mit euch reden" seufzte Mark aufgeregt und setzte sich gegenüber von seinen Eltern, weswegen seine Mutter sofort ernst wurde. ,,Was ist los? Hast du deine Mathe Arbeit rausbekommen?"

,,Ja, das auch..."

,,Und?"

,,4"

,,Immerhin" zuckten die beiden mit den Schultern und sahen Mark etwas stolz an. Sie wussten, dass Mark seine Probleme mit Mathe hatte und im Gegensatz was er letztes Jahr alles für Noten geschrieben hatte, war eine 4 mehr als nur gut. Auch wenn Mark es sich als Ziel gesetzt hatte, auf einer drei zu kommen.

,,Aber das ist auch gar nicht das Thema" fing Mark an und wischte seine Hand an seiner Hose ab, da diese unnormal schwitzte. So aufgeregt hatte er sich schon lange nicht mehr erlebt. Er hatte leider auch keine Ahnung wie seine Eltern zu sowas standen. Zwar wusste er, dass sie Mark niemals verstoßen würden, aber vielleicht würde es die Beziehung zu ihnen ruinieren.

,,Mark, was ist los?" So langsam wurde seine Mutter ziemlich misstrauisch, während sein Vater stumm blieb und Aufmerksam wartete bis Mark weiter sprach.

,,I-ihr kennt j-ja Johnny?"

Beide nickten synchron.

,,U-und e-eh...ich weiß nicht wie ich das jetzt sagen soll" Mark unterbrach sich selbst und schlug sich seine Hände ins Gesicht. Warum fiel ihm das so schwer? Seine Eltern liebten ihn und er musste ihnen doch nur sagen das er mit Johnny zusammen ist und auf Jungs steht. Warum hatte er nur solche Angst?

Seine Eltern sahen sich stumm an, ehe sie aufstanden und sich jeweils links und rechts neben Mark auf die Couch setzten. Sein Vater klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. ,,Na spann uns nicht länger auf die Folter. Egal was für ein Problem du hast, wir Regeln das schon"

,,Naja, es ist eigentlich kein Problem...I-ich muss euch nur was gestehen" seufzte Mark und sah seine Eltern flehend an. ,,A-aber ich hab vor eurer Reaktion Angst"

,,Hast du jemanden geschwängert?" Fragte sein Vater sofort, woraufhin Mark und seine Mutter gleichzeitig ihre Augen aufrissen und synchron zu motzen begannen. ,,Sag mal, bist du verrückt!?"

Unschuldig hob sein Vater seine Hände. ,,Wow, sorry?"

Seine Mutter strich sich nur durch ihre Haare, während Mark nervös mit seinen Fingern spielte. ,,I-ich hab niemanden geschwängert und das wird glaube ich auch nicht passieren"

,,Wie meinst du das?" Seine Mutter hob misstrauisch eine Augenbraue, was Mark noch mehr verunsicherte. ,,Oh...I-ich...ähm..."

,,Mark sag uns einfach was du angestellt hast" forderte sein Vater, woraufhin Mark nickte seine Augen schloss und einfach zu sprechen begann.

,,Ich steh auf Jungs und bin mit Johnny zusammen"

Stille. Mark kniff seine Augen fest zusammen und traute sich nicht diese zu öffnen. Er hatte Angst in die wohl möglich enttäuschten Gesichter seiner Eltern zu blicken, da diese so still waren. Man hörte sie nicht einmal atmen und Mark wusste nicht einmal, ob sie überhaupt noch neben ihn saßen.

,,Ja okay passt doch" lachte seine Mutter plötzlich.

,,Dann müssen wir uns zumindest keine Sorgen machen, dass du jemanden ausversehen schwängerst" sagte sein Vater und Mark hörte wie seine Mutter ihm einen Klaps auf den Hinterkopf gab.

Mark öffnete unglaubwürdig seine Augen und blickte zu seiner Mutter die ihn anlächelte und dann zu seinem Vater, der sein monotones Gesicht wie immer auf hatte, aber seinen Daumen hob.

,,I-ihr seid nicht sauer?" Fragte Mark geschockt und als seine Eltern ihren Kopf schüttelten, fiel ihm ein Stein vom Herzen. Er fühlte sich so viel leichter als vorher und es war fast schon so, als wären all seine Sorgen weg.

,,Dachtest du ernsthaft wir würden sauer werden?" Fragte seine Mutter und Mark nickte beschämt. ,,Ja, es tut mir leid"

Sein Vater lächelte und strich Mark durch die Haare. ,,Eltern die nicht akzeptieren können, dass ihr Kind eine andere Orientierung als "gewöhnlich" haben könnte, sollten keine Kinder bekommen. Wir akzeptieren dich sowie du bist. Egal was du bist oder was du liebst"

Marks Augen wurden feucht, doch er konnte es noch irgendwie unterdrücken. Die Worte seines Vaters hatten ihn beruhigt und Mut gegeben. Er hatte ja so recht...

,,Danke" flüsterte Mark, woraufhin seine Eltern nickten und ihn von beiden Seiten umarmten. Mark erwiderte herzlichst und hoffte das Johnny mit seinen Eltern auch so viel Glück hatte.

,,Aber du solltest es deinen Großeltern nicht unbedingt sagen. Du weißt ja wie sie sind..." meinte seine Mutter nach ihrer langen Umarmung, woraufhin Mark nickte. Er liebte seine Großeltern aber diese waren streng religiös und dazu auch noch ziemlich homophob. Sie würden es niemals akzeptieren und womöglich so weit gehen und Mark nicht mehr als Familienmitglied sehen.

,,Und wie lange läuft das schon zwischen dir und Johnny?" Wollte seine Mutter wissen.

,,Ahh eigentlich schon ziemlich lange...aber wirklich zusammen sind wir erst seit einigen Monaten"

Seine Eltern nickten glücklich. ,,Wir wünschen dir ganz viel Glück in der Beziehung. Johnny ist ein guter Junge und wir wissen, dass du in guten Händen bist"

,,Danke"

Johnmark || 𝗗𝗲𝗰𝗶𝘀𝗶𝗼𝗻 ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt