Kapitel 3 Was verbergen sie vor mir

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Als die Familie gerade die Wand zum Gleis 9 3/4 passiert hatten, war dieses bereits brechend voll.
 
"Gut Kinder, wir sehen uns später in Hogwarts wieder!", sagte Severus und umarmte seine Jungs noch einmal zum Abschied. "Eure Mama und ich fahren wieder mit der alten Limousine zurück."
 
"Falsch. Ihr fahrt nicht, sondern ihr lasst euch fahren!", verbesserte Draco.
 
Severus rollte mit den Augen. "Ja, du kleiner Klugscheißer!" und gab diesem eine leichte Kopfnuss.
 
Draco und Harry gingen lachend zu Hermine, die vor einem Wagon bereits auf sie wartete und folgten ihr durch den Zug.
 
"Harry!", rief Ron begeistert und umarmte ihn noch bevor dieser die Glastür zum Abteil erreicht hatte. "Schon so lange her, dass du mit uns gefahren bist!"
 
"Stimmt. Das wurde mal wieder höchste Zeit!", bestätigte er grinsend und sah im Augenwinkel eine unbekannte Person zu ihm blicken. Das könnte Horace Slughorn sein. Ob ich ihn ansehen sollte? Ich meine, ich könnte ja so neugierig schauen, weil ich nicht weiss, wer er ist!
 
Kurzer Hand entschied sich der schlanke Teenager einen Blick zu riskieren, worauf sich der etwas dickliche alte Mann mit einem breitem Grinsen von seinem Platz erhob und auf ihn zu ging. "Bei Merlins Bart. Sie sind es wahrhaftig!", rief dieser begeistert. "Sie sind Harry Potter. Es ist eine unglaubliche Ehre Sie kennenzulernen!" und griff nach der Hand des Jungen und schüttelte sie.
 
"Entschuldigen Sie, meinen auffälligen Blicken. Es ist sehr selten, dass Professoren mit uns im Zug zum Schloss fahren. Sie sind doch Professor oder?"
 
Der Mann lachte tief. "In diesen Zeiten ist ein guter Weitblick enorm wichtig. Kein Grund sich zu Entschuldigen!" und klopfte seinem Schüler anerkennend auf die Schulter und sah zu dessen Freunden. "Mein Name ist Horace Slughorn und ich freue mich ab morgen ihr neuer Professor in Zaubertränke zu sein!"
 
"Oh. Hat Professor Snape uns etwa verlassen?", fragte Ron überrascht.
 
Slughorn lachte. "Leider nicht. Er behält die Schüler der unteren Jahrgänge!"
 
"Professor Snape ist mein Vater!", sagte Harry leicht verletzt und Draco nickte. "Meiner auch. Seid diesem Sommer!"
 
Slughorns Augen weiteten sich. Ohje. Ich befürchte, ich habe gerade alles versaut, bevor es überhaupt angefangen -
 
"Das freut mich sehr zu hören mein Junge!", sah der Mann ihn freundlich an. "Ich würde gerne mehr darüber erfahren. Ich muss jedoch noch in die anderen Abteile. Ich bin gerade dabei wieder meinen berühmten Slug-Club zu eröffnen und muss noch einige Einladungen überreichen.", dabei holte er zwei Blätter Pergament hervor. "Hier ist auch eine Einladung für Sie Mr.."
 
"Snape!", kam Harry ihm zur Hilfe.
 
"Mr. Snape. Klar. Wird notiert!", grinste der alte Mann. "Und eine für Sie Miss. Granger!" und reichte Hermine das zweite Pergament.
 
"Vielen Dank Professor. Ich fühle mich sehr geehrt!", sagte das Mädchen überrascht, während sie die Einladung entgegen nahm.
 
"Wunderbar!" kicherte der alte Mann vergnügt und ging das Abteil weiter.
 
"Was für ein komischer Vogel!", sagte Ron, nachdem die Glastür hinter ihm ins Schloss fiel.
 
"Entschuldigt, ich hatte noch keine Gelegenheit euch von dem Plan zu erzählen!", seufzte Harry und klärte die beiden nun auf.
 
Rons Blick war wie erfroren. "Der Mann hatte Verbindung, zu du weisst schon wen?"
 
"Ja. Und er weiss scheinbar mehr, als irgendjemand anderes! Ich befürchte nur, dass ich es vielleicht versaut habe!"
 
"Wie kommst du darauf?", zog Hermine fragend eine Augenbraue hoch.
 
"Wie er reagiert hat, als ich sagte, dass Sev mein Vater ist. Vielleicht hat Albus absichtlich nichts gesagt!"
 
"Vielleicht. Vielleicht, wollte Albus aber auch, dass du es ihm selbst sagst!"
 
"Ok. Das kann auch sein!", bestätigte er ihre Annahme.
 
Während Hermine und Ron mit Draco spielten, versuchte Harry etwas Schlaf zu finden und lehnte dabei seinen Kopf an die Wand des Zuges neben dem Fenster.
 
Wurmschwanz ging an einem langen Tisch entlang, der aus dunklen Holz war und mächtig schwer aussah. Einige Männer in schwarzen Umhängen saßen um ihn herum. Am Kopf saß Voldemort und sah mit erhobenen Kopf seinen Diener erwartend an.
 
"Mein Herr. Wir haben ihn nicht mehr erwischt!"
 
Voldemort packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich. "Sag mir Wurmschwanz. Sag mir nur einen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle umbringen soll? Der einzige Mensch, der von meinem Geheimnis weiss, ist dir entkommen!"
 
"Ich weiss wer ihn hat. Ich weiss, wo er sich befindet. Das.. wo mein Herr so lange nach gesucht hat!"
 
Plötzlich wurde der Junge durch ein Ruckeln am Arm wach.
 
"Harry, du musst aufwachen! Wir sind in ein paar Minuten da!", hörte er Hermine sagen und machte die Augen auf. Sein Blick fiel durch das Fenster nach draußen und bemerkte, dass die Sonne bereits untergegangen war. Zahlreiche Sterne funkelten am Himmel und er konnte dunkle Umrisse vom Schloss erspähen, welches nur durch die vielen beleuchteten Fenster zu erkennen war.
  
"Brennt die Narbe?", riss Hermine ihn mit einer Sorgenfalte aus seinen Gedanken, als sie ihn beobachtete, wie er sich über die Narbe rieb.
 
"Nein. Aber ich glaub, ich hatte gerade eine Verbindung zu ihm!"
 
Plötzlich wurde die Tür aufgeschoben und Neville stand vor ihnen. "Harry, entschuldige, ich hab mich total mit dem neuen Professor verquatscht. Ich wollte eigentlich zu dir und dir herzlichen Glückwunsch sagen!"
 
"Für was?", fragte dieser und setzte sich etwas bequemer auf seinen Platz.
 
"Einmal natürlich nachträglich zum Geburtstag und auch wegen der Adoption!", strahlte sein Mitschüler.
 
"Danke Neville!", lächelte Harry und spürte plötzlich das der Zug dabei war zu bremsen.
 
Neville hielt sich schnell an einen der Handläufe im Korridor fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. "Okay. Ich werde dann mal wieder zurück zu Luna und den anderen. Wir sehen uns später!" und verschwand als der Zug zum halten kam.
 
Als Harry gerade aufstand wurde er von Hermine festgehalten. "Du musst es Severus berichten!"
 
"Ach Hermine, ich bin mir nicht mal sicher. Vielleicht war es auch nur wieder einer meiner Albträume!"

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