Kapitel 4 Der Elderstab

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"Meine Vermutung war doch ganz richtig!", sagte Severus als er mit Harry und Draco in die Privaträume kam.
 
Harry trommelte immer noch wie wild auf dessen Rücken ein, während Draco sich auf das Sofa setzte.
 
Severus rückte unter dessen einen Stuhl am Esstisch zurecht und setzte Harry auf ihn. Dieser verschränkte seine Arme vor der Brust und sah finster zu Boden.
 
Der Mann atmete einmal tief durch, während er seinen Sohn ansah. Der Vater wusste, dass dieses Gespräch jetzt ganz viel Fingerspitzengefühl abverlangte. Und so aufgebracht er selbst war, musste dieser jetzt Ruhe bewahren.
 
Narzissa ging zu Draco, der etwas überfordert der Situation beiwohnte und nahm diesen in den Arm.
 
"Es ist alles gut!", hörte Harry sie flüstern, was die Wut in ihm ans Äußerste trieb.
 
"Nichts ist gut. Ihr verbergt wichtige Dinge vor mir!", schrie er aufgebracht.
 
"Severus, du musst es ihm sagen!", sagte Narzissa erschrocken über dessen Wut.
 
"Das braucht er nicht mehr. Ich hab es längst herausgefunden!", baffte er sie an. "Wieso habt ihr mich eigentlich adoptiert, wenn ihr mir doch nicht vertraut? Ihr sagt, ihr liebt mich. Vertraut man da nicht einander?"
 
"Stop Harry!", rief Severus nun wütend. "Unsere Liebe hat damit absolut nichts zu tun!"
 
"Hat sie doch! Ich dachte du vertraust mir? Du sagst mir immer wieder, ich hätte euch schon so viel bewiesen. Habe ich nicht langsam mal euer GANZES Vertrauen verdient? Wieso? Wieso verbergt ihr ständig etwas vor mir?" und wieder glitzerte es in Harrys Augen.
 
Severus seufzte. "Ich vertraue dir Harry!"
 
"Nein. Sonst hättest du es mir erzählt!"
 
"Ich habe Anweisungen, an die ich mich halten muss!", versuchte er zu erklären. "Doch-", wollte er gerade weiter erzählen, da fiel ihm Harry wieder ins Wort.
 
"Als ob es nur die Anweisungen wären!", schnaubte er.
 
"Doch, Harry!", begann er wieder. "Doch sind mir die Anweisungen herzlich egal, wenn ich Angst haben muss, dass sich mein Sohn in Gefahr bringt!"
 
Harry sah verwundert zu seinem Vater auf. "Du würdest dich meinetwegen Dumbledors Anweisungen widersetzen?"
 
"Wenn du dich wegen Albus unnötigen Geheimnissen in Gefahr begibst, ja. Da zögere ich keinen Moment und das habe ich ihm gestern auch gesagt!"
 
"Echt?", fragte er noch einmal. Er konnte es nicht glauben, was er da gerade aus dem Mund seines Vater hörte.
 
"Ja Harry. Und wenn mich Albus rauswirft. Es ist mir egal. DU Harry bist mir wichtiger als irgendein Geheimnis dieser Welt. Wenn ich dich durch sie verlieren würde, würde ich meines Lebens nicht mehr froh werden!"
 
"Du hast noch Narzissa und Draco!", ließ Harry den Blick senken.
 
"Ja und?“, antwortete er auf dessen Aussage. „Du bist genauso wichtig!“, versicherte der Vater und kniete sich vor dem Jungen nieder, um ihm in die Augen schauen zu können . „DU Harry bist mein Sohn und ich werde bis zum letzten Atemzug für dich kämpfen! Nicht weil du der Held der Nation bist. Nein. Weil DU Harry, MEIN Sohn bist! Ich hasse den Gedanken, dass du eines Tages allein gegen diesen Bastard kämpfen musst und gerade deshalb werde ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass du diesen Kampf überlebst!“
 
Severus sah in das erstaunte Gesicht des Jungen, als ob dieser zum ersten mal hörte, wie viel er ihm bedeutete. „Beim Merlin, Harry!“, seufzte er. „Ich habe dich unglaublich lieb. Du hast mein Leben in kurzer Zeit völlig auf den Kopf gestellt. Aber du hast es umso bereichert. Du bist so unfassbar stark und gleichzeitig so unglaublich zerbrechlich. Dennoch hast du mir nicht nur durch deine ganzen Kämpfe bewiesen, dass du UNSER vertrauen verdient hast. Sondern hast du dich während unserer Beziehung enorm entwickelt. Du bist ruhiger geworden. Klar, neigst du immer noch etwas dazu Erwachsenen zu misstrauen, aber das ist schon deutlich besser geworden und gerade deshalb unterstütze ich Albus da nicht weiter drin. Es droht unsere Bindung zu zerstören und das würde mich zerstören."
 
In Harrys Augen sah man deutliche Tränenspuren. Ich..ich habe dich auch unglaublich lieb, Papa!", konnte Harry noch gerade herausbringen, bevor dieser die Stimme verlor und bitterlich weinte.
 
Severus zögerte keine Sekunde und nahm den aufgelösten Jungen in den Arm. "Das weiss ich Harry!", flüsterte er und strich ihm über den Rücken.
 
Harry schlang seine Arme um Severus und drückte diesen so fest an sich, als ob sein Leben davon abhinge.
 
"Ich lasse nicht zu, dass irgendwelche Anweisungen uns trennen. Es tut mir leid Harry!"
 
"Mir muss es leid tun!", sagte er in Severus Brust. "Ich habe deine Liebe zu mir angezweifelt und je dichter ich der Wahrheit kam, umso wütender wurde ich!"
 
"Harry. Du zweifelst, weil du es von damals nicht anders gewohnt bist. Aber ich möchte, dass du diese Zweifel ablegen kannst. Dieser Familie kannst du vertrauen! Du hast mich überhaupt erst dazu gebracht, dass ich vertrauen kann! Albus war überhaupt nicht froh darüber, dass ich den anderen von der Prophezeiung erzählt habe. Aber das ist mir herzlich egal. Du hast Recht. WIR sind EINE Familie und wenn man der Familie nicht trauen kann, wem dann?"
 
"Ich hasse mich!"
 
"Sag das nicht! Du bist ein so wunderbarer Junge. Du trägst so unfassbar viel Liebe in dir und du bewegst die Menschen. Und überhaupt. Du darfst dich lieben!"
 
"Warum hasst du mich nicht?"
 
"Das könnte ich niemals Harry! Nichts, aber auch gar nichts, kann meine Liebe zu dir zerstören! Wer dich hasst Harry, der kennt dich nicht! Der weis nicht, was für ein wundervolles Herz du hast! Der weis nicht ansatzweise wie wertvoll du bist! Ich danke Merlin immer noch dafür, dass ICH es bin, der sich DEIN Vater nennen darf. Das ICH es bin, der DICH in den Arm halten darf und sagen darf: Ich hab DICH lieb mein Sohn. So etwas kostbares gerade im Arm halten zu dürfen und zu trösten! Merlin. Ich will mit NIEMANDEM tauschen!"
 
Narzissa hatte Tränen in den Augen. Wieder einmal zeigte er ihr, dass sie den richtigen Mann gefunden hatte. Ein Mann so voller Liebe, dass es einem schier die Gänsehaut über den Körper trieb.
 
"Papa verzeihst du mir?"
 
"Was?", fragte Severus irritiert.
 
"Das ich die ganze Zeit so komisch zu dir war?"
 
Severus löste sich aus der Umarmung, um Harry direkt in die Augen zu sehen. "Ich bin dir nicht böse Harry. Ich ahnte, dass es dich immer noch beschäftigt. Ich kenne dich mittlerweile sehr gut!", zwinkerte er.
 
"Wirst du mir nicht den Hintern versohlen, weil ich so böse war?"
 
"Du warst nicht böse. Du warst verletzt. Und nein, ich werde dir nicht den Hintern versohlen. Es sei denn du möchtest es, um dich besser zu fühlen!"
 
"Nein!", sagte Harry sofort.
 
"Das dachte ich mir. Und das ist auch wirklich nicht nötig!", versicherte Severus ihm und strahlte.
 
Harry wollte gerade seinen Ärmel nehmen, um seine Nase sauber zu wischen, da kam auch schon Severus Hand mit einem Stofftaschentuch hervor und der Junge schnäuzte ins Taschentuch, während es sich noch in der Hand seines Vaters befand.
 
"Jetzt riecht es sich in Hogwarts gleich wieder viel besser!", sagte er lächelnd. "Und bitte erzählt uns jetzt mal, was für schlaue Jungs wir haben!"
 
Harry schaute Draco an. "Kannst du? Ich..Ich!", stockte er und erneut brach seine Stimme.
 
Draco nickte und erzählte ihnen, wie er zuerst auf den Zauberstabladen Ollivanders aufmerksam wurde und wie sie alle fleißig nach der Antwort in der Bibliothek suchten, während Harry Hausaufgaben machte.
 
"Also hattest du doch schon die Hausaufgaben fertig?", unterbrach Severus kurz den Jungen.
 
"Tut mir leid. Ich, ich konnte nicht so tun, als sei alles in Ordnung. Aber ich wusste nicht wie ich dir sagen sollte, dass ich mich von dir-"
 
"Ist schon in Ordnung!", beruhigte ihn Severus. "Wie ging es weiter?", sah er nun wieder Draco gespannt an und dieser erzählte ihnen, dass er auf einmal plötzlich die Geschichte von den drei Brüdern im Kopf hatte. Er erinnerte sich, dass es da um einen Zauberstab ging. Dass er jedoch, bis vorhin glaubte, es sei nur ein Märchen, wie jedes adere. Ihm Harry erklärte, warum der Stab für Voldemort so wichtig wäre und dessen jetziger für ihn unbrauchbar ist. "Naja und dann kamst du!", beendete er.
 
"Wir haben zwei unglaublich schlaue Jungs!", bemerkte Severus, worauf Narzissa voller Stolz nickte.
 
"Papa. Er scheint aber zu wissen, wer ihn hat und wo er ist!"
 
"Ja Harry. Sieht so aus!", antwortete Severus.
 
"Soll niemand wissen, wer ihn hat? Damit derjenige in Sicherheit ist?"
 
"Es ist so, dass die wenigsten von diesem Zauberstab wissen. Deshalb wurde Ollivander auch als verrückt erklärt. Das Ministerium weiss, dass es ihn gibt und sie wissen, wo er sich befindet. Sie wollen nicht, dass die gesamte Zaubererwelt über seine Existenz erfährt. Zudem. Albus und ich vertrauen dir. Nur durch deine Verbindung zu Voldemort, wäre es nicht ratsam, dass du weisst, wer ihn hat."
 
"Ok. Das verstehe ich! Kannst du mir dann wenigstens verraten, ob er sich in guten und sicheren Händen befindet?"
 
"Ja Harry. Das kann ich dir versichern!", lächelte dieser. "Er wird ihn nicht bekommen!"
 
"Danke Papa! Das beruhigt mich enorm!", was sein Vater mit einem Kuss auf seine Stirn besiegelte.
 
"Wollt ihr hier bleiben oder sollen wir euch noch in die Häuser bringen?", fragte Narzissa.
 
"Hier!", sagte Harry und Draco strahlte über dessen Antwort und schrie. "Jaaa hier!"
 
Severus grinste, während Narzissa erleichtert über Draco Stirn strich.
 
"Mit oder ohne Windeln?", fragte die Mutter an Harry gerichte. Sie konnte sich zu gut an die zerrissene Windel auf dem Schlafzimmerboden erinnern.
 
"Darf ich mit?", fragte Harry.
 
"Klar. Sonst hätte ich nicht gefragt!", lächelte Narzissa. Harry rannte plötzlich zu ihr und legte seine Arme fest um ihre Taille.
 
"Mama. Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so angebafft habe!"
 
"Ist schon gut mein Sohn. Ich bin dir auch nicht böse!" und gab ihm einen Kuss auf seinen wilden Haarschopf. "So. Jetzt müssen wir euch aber fürs Bett fertig machen, sonst hast DU mein Lieber, wieder vieeeeel zu wenig Schlaf!", machte sie nun unmissverständlich klar. Somit stand sie auf und nahm Harry auf ihre Arme.
 
Draco streckte daraufhin die Hände zu seinem Vater, der ihn lächelnd auf seine Arme nahm und sie gingen gemeinsam ins Schlafzimmer.
 
Diesmal konnte sich Harry deutlich besser in seine neue Welt fallen lassen. Er genoss die liebevolle Zuwendung seiner Mutter, während er an seinem Schnuller nuckelte. Er spürte wie sorgfältig sie ihn eincremte und anschließend noch puderte. Als die Windel verschlossen war und er wieder die Knöpfe des Bodys klicken hörte, staunte Narzissa nicht schlecht, als sie bemerkte dass Harry bereits eingeschlafen war.
 
"Er schläft!", flüsterte sie Severus zu, der gerade Draco den Strampler anzog.
 
"Kein Wunder bei der Nacht!", antwortete er flüsternd und hob Draco hoch.
 
"Bei uns?", fragte Narzissa leise.
 
"Jaaa!", rief Severus flüsternd.
 
Sie legten sich mit den Kindern auf dem Bauch zusammen ins Bett.
 
"Gute Nacht Liebling!", flüsterte der Mann zufrieden und gab seiner Frau ein Kuss. Kurz darauf, knipste Narzissa das Licht der Nachttischlampe aus und man hörte die Spieluhr der Jungs, die leise die Hogwarts-Melodie ertönen ließ, während Merlin und Drachen im gedämmten Licht an der Decke im Kreis tanzten.
 
Zufrieden machten die Erwachsenen die Augen zu und genossen die Nähe ihrer Kinder.
 
Oooo
 
 
Nach dem Unterricht trafen sich die Freunde wieder vor der Bibliothek und setzten sich an einen Tisch.
 
„Lasst uns nach den Hausaufgaben bitte wieder in die Kammer gehen!“, flüsterte Harry, während er sein Buch aufschlug. „Hier sind zu viele Leute!“, erklärte er worauf die anderen nickten.
Als ihre Hausaufgaben erledigt waren, machten sich die Freunde auf den Weg zur Kammer, was sich gar nicht so leicht herausstellen sollte, da sich einige Schüler ebenfalls im Korridor befanden.
 
„Wartet hier. Ich gehe kurz in den Turm!“, sagte Harry etwas genervt und lief davon.
 
Während Hermine, Draco und Ron warteten, tauchten plötzlich Fred und George auf.
 
„Ähm. Draco!“
 
„Ja, Fred?“
 
„Wir wollten uns bei dir entschuldigen!“, sagten die Zwillinge zusammen. „Es war nicht ok von uns!“, fügte George hinzu.
 
Draco lächelte. „Ist schon in Ordnung. Ich hab euch damals echt mies behandelt! Jetzt sind wir ja quasi quitt!“, zwinkerte er.
 
Fred und George lächelten. „Danke!“ und verließen den Korridor.
 
Kurz darauf kam Harry um die Ecke und winkte die Gruppe zu sich.
 
„Wir Jungs können nicht einfach so ins Mädchenklo, daher hab ich den Umhang besorgt!“, erklärte er seinen kurzen Ausflug. „Hermine, geh du vor. Ich komme mit den Jungs unter dem Umhang hinter dir her!“
 
„Alles klar!“, antwortete sie und Harry blickte sich kurz um, um sicher zu gehen dass die Luft rein war und breitete den Umhang über sich, Ron und Draco aus.
 
Draco war fasziniert, als sie ungesehen an den Schülern vorbeigingen und kurz darauf sicher im Mädchenklo ankamen.
 
Harry verstaute den Umhang zurück in seinen Rucksack und hörte plötzlich etwas aus einer den Toiletten.
 
„Sieht man euch jetzt öfters hier?“, fragte plötzlich die maulende Myrthe hinter ihnen.
 
„Vielleicht!“, grinste Harry und öffnete den ersten Eingang der Kammer, der sich unter den Waschbecken befand und rutschte voran die Kanalisation runter.
 
Einige Minuten später setzten sie sich wieder auf den Boden in der Kammer zusammen.
 
„Nun sagt schon!“, sagte Hermine nun ungeduldig. „Was verheimlichen sie?“
 
Harry nickte seinem Bruder zu, worauf dieser das Buch hervor holte und ihnen die Geschichte noch einmal vorlas.
 
„Es geht um den Elderstab. Voldemort braucht ihn um mich umzubringen!“, klärte Harry nun auch Hermine und Ron auf.
 
„Aber warum nicht mit seinem?“, fragte nun auch Ron und Harry erklärte es ihm, wie zuvor Draco.
 
„Aber wer hat ihn?“, fragte Hermine.
 
„Papa erklärte mir, dass ich es nicht wissen darf wegen meiner Verbindung zu Voldemort. Aber er hat mir versichert, dass er in Sicherheit ist!“, beantwortete Harry ihre Frage.
 
„Ah deshalb die Heimlichtuerei!“, verstand nun Hermine.
 
„Ja, das mit der Verbindung verstehe ich. Aber sie hätten mir ja zumindest von dem Zauberstab erzählen können!“, sagte Harry immer noch etwas gekränkt.
 
„Harry, wenn das Ministerium schon nicht will, dass die Zaubererwelt davon etwas weiss, dann wird das schon seine Gründe haben!“, mahnte Hermine. „Ich kann auch irgendwo deinen Vater verstehen. Hätte er dir von Anfang an von dem Stab erzählt, hätte er seine Anstellung riskiert und die Eltern müssen nun mal die Familie ernähren!“
 
„Ja ich weiss!“, antwortete er.
 
„Aber gut, dass wir das Rätsel ja jetztgelöst haben!“, sagte sie erleichtert und erinnerte sich an den vorherigen Tag. „Und doch habe ich mit euch beiden Jungs noch eine Rechnung offen!“, sagte sie nun streng.
 
Harry und Draco sahen sich an.
 
„Wieso dass denn?“, fragte Draco irritiert.
 
„Erst macht ihr mich und Ron total neugierig und wir helfen euch. Vor allem dir Harry, das Rätsel zu lösen und dann lasst ihr uns die Drecksarbeit allein erledigen!“, machte sie über deren Benehmen gestern aufmerksam.
 
„Entschuldige Mine!“, sagte Harry daraufhin kleinlaut. „Ich wollte einfach nur schnell-“
 
„Das reicht mir nicht und eine Ausrede gibt es schon gar nicht!“, sagte sie verärgert. "Als Wiedergutmachung werdet ihr beiden euch jetzt eine halbe Stunde in die Ecke stellen, denn so lange haben Ron und ich gebraucht, die Bücher ohne euch in die Regale zurückzustellen!"
 
Draco sah seinen Bruder an: "In anbetracht der Tatsache wäre das wirklich fair."

Harry nickte und so standen sie beide auf und stellten sich mit etwas Abstand voneinander mit Blick Richtung Salazar Slytherin in die Kammer.
 
"Ist das nicht übertrieben Mine?", flüsterte Ron fragend. "So schlimm empfand ich das jetzt auch nicht!"

"Darf ich dich dran erinnern, wie du mich gestern vollgejammert hast, über die zusätzliche Arbeit?"

Ron zuckte auf ihre Aussage mit den Schultern und verstummte.
 
„Ich hoffe das kommt nicht wieder vor!", durchbrach Hermine die Stille.
 
„Nie wieder!“, versprachen beide im Chor.
 
„In Ordnung!“, lächelte sie. „Müsst ihr nach Hause oder wollt ihr mit uns in der großen Halle was spielen?“, fragte sie nun.
 
„Wir sind eigentlich wieder bei Mum. Papa ist beim Orden heute!“, beantwortete Harry ihre Frage. „Aber ihr könnt sicher mit.“
 
„Wir bringen euch jetzt einfach mal zu eurer Mum und dann sehen wir weiter!“, verkündete Hermine.
 
Schweigend verließen sie die Kammer und krochen wieder aus dem Eingang in die Schlossmauern. Nachdem der Eingang zur Kammer wieder verschlossen war, verschwanden die Jungs mit Ron wieder unter den Umhang und verließen vor Hermine das Mädchenklo.
 
„Besucht mich bald mal wieder!“, rief die maulende Myrthe hinter ihnen her, noch bevor Hermine die Tür ins Schloss zog.
 
 
 
Oooooo
 
 
 
Narzissa lag auf dem Sofa und las ein Buch, als sie ein Klopfen an der Tür vernahm. „Ja bitte!“, antwortete sie auf das Klopfen und legte das Buch auf den Beistelltisch.
 
Kurz darauf sprang die Tür auf und sie sah ihre Kinder auf sich zu rennen. „Da seid ihr ja!“, begrüßte sie die beiden mit einer Umarmung. „Wie ich sehe, habt ihr Besuch mitgebracht!“, sagte sie und sah Hermine und Ron vor der Tür. „Hallo, kommt ruhig rein!“
 
„Hallo Zissa. Wir dachten, wir bringen dir mal deine Kinder sicher nach Hause!“, lächelte Hermine und zog Ron am Arm hinter sich in die Räumlichkeiten.
 
„Hallo Narzissa!“, begrüßte dieser sie auch.
 
„Das ist sehr fürsorglich von euch!“, antwortete die Mutter auf Hermines Aussage. „Wir haben heute nichts großes geplant, da Severus außer Haus ist. Aber wir könnten gemeinsam was spielen!“, schlug sie vor.
 
„Sehr gerne!“, sagte Ron und ließ sich auf dem Sofa neben den Jungs nieder.
 
„Prima. Aber erst mache ich die Jungs fertig. Die brauchen sicher eine frische Windel!“, lächelte Narzissa und verschwand mit den beiden ins Schlafzimmer.
 
„Mens ärgererere nicht!“, rief Harry begeistert.
 
„In Ordnung!“, lachte die Mutter. „Dann holt mal das Spiel aus dem Schrank. Ich besorge uns mal Getränke.
 
Lächelnd ging daraufhin die Teenagerin wieder mit ihrer Professorin zurück zu den anderen in das Wohnzimmer, die sich bereits am Esstisch um das Spiel versammelt hatten.
 
Narzissa reichte ihren beiden Söhnen ihre Schnabeltassen und goss sich etwas Kürbissaft in ihren Krug, um diesen kurz darauf an Hermine zu reichen, die sich und Ron etwas in ihre Krüge füllte.
 
Nach ein paar Partien, schaute Narzissa auf die Uhr. „Ich befürchte euer Papa kommt erst um Mitternacht nach Hause!“, sagte sie und überlegte. „Ich mach euch kurz fürs Bett fertig und dann bringe ich Ron und Hermine kurz in den Gryffindorturm.“
 
„Wir können auch alleine!“, schlug Ron vor.
 
„Nein!“, lehnte sie ab. „Es ist schon nach Ausgangssperre und ich habe auch für euch Verantwortung!“, erklärte sie ihr Handeln und stand auf. „Wartet hier, das dauert nicht lange!“, befahl die Professorin, während sie die Stühle ihrer Jungs nach hinten zog und nahm diese kurze Zeit später an die Hand.
 
„Siehst du. Narzissa hat total normal reagiert!“, sagte Ron, als diese gerade den Raum mit seinen Freunden verließ.
 
„Merlin sei Dank, ja!“, sagte sie selig. „Ich hab schon das schlimmste befürchtet!“
 
„Narzissa und Severus sind eh anders als sonstige Eltern. Sie sind echt cool!“, sagte er und grinste.
 
„Tja. Spezielle Kinder, brauchen spezielle Eltern!“, lachte sie.
 
Ein paar Minuten später kam Narzissa wieder ins Wohnzimmer.
 
„Können die beiden auch wirklich alleine bleiben?“, fragte Hermine unsicher.
 
Narzissa nickte und zeigte das Babyphone in ihrer Hand, welches sie kurz darauf in ihrer Hosentasche verschwinden ließ. „Dann lasst uns mal schnell los!“, flüsterte sie und sie verließen kurz darauf die Räumlichkeiten.

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