Kapitel 11 - Justify myself

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"Those who live hate me more than ever. Always and forever. " (Klaus Mikaleson)

Erschöpft schlug ich meine Augen auf. Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, doch fühlte ich mich kein Stück erholt. In den Raum schien nur ganz spärlich Licht hinein. Dunkle Vorhänge vor den Fenstern ließen nur einen Spalt breit Helligkeit in das Zimmer. Als meine Augen sich an das schwache Licht gewöhnt hatten, stellte ich erschrocken fest, dass ich mich nicht in meinem Schlafzimmer befand und sah mich irritiert im Raum um.

"Du bist wach.", stellte Niklaus fest und ich beobachtete, wie er sich von einem Sessel in der Ecke erhob. Er sah ein wenig angespannt aus, aber ich konnte mich auch täuschen. Mit leisen, eleganten Schritten durchquerte er den Raum und setzte sich an die Bettkante: "Wie geht es dir?"

"Ich denke gut. Wie lange war ich weg?", antwortete ich ihm und schaute zum Fenster. Ich fragte mich wirklich, wie viel Zeit vergangen war und vorallem wollte ich wissen, was in der Zeit passiert war.

"Drei Tage. Bist du sicher, dass es dir gut geht?", fragte Klaus mich ein zweites Mal, stemmte seine Hand neben meinem Kopf ins Kissen und beugte sich zu mir herunter: "Melinda, du schienst starke Schmerzen gehabt zu haben. Es sah wirklich furchtbar aus und das während du geschlafen hast!" Er schien aufgebracht darüber.

"Klaus, mir geht es gut, wirklich, ich bin nur ein wenig erschöpft. Hab ich irgendwas verpasst, wo ich geschlafen habe?", fragte ich ihn neugierig. 

Frustriert setzte er sich zurück: "Du bist drei Tage bewusstlos und fragtst dann, ob etwas passiert ist. Du bist ziemlich wenig an dir selbst interessiert. Und ich darf jetzt den Berichterstatter spielen." Er nahm das völlig falsch auf! So hatte ich das nicht gemeint. Genervt stand ich auf und musste festellen, dass das nicht mein Oberteil war, das ich trug. Es war ein weinrotes Hemd, dass mir etwas zu groß war und darum bis zur Mitte der Oberschenkel reichte. Ich spürte, dass er mich beobachtete und wusste ohne zu ihm zu schauen, dass er wieder dieses lüsterne Grinsen auf den Lippen hatte. Langsam drehte ich mich um und sah ihn finster an.

"Wer hat mir das hier angezogen?", fragte ich nicht gerade begeistert.

"Keine Sorge, Liebes. Rebekah hat es dir angezogen. Ich muss sagen, mein Hemd steht dir ausgezeichnet. Es schmeichelt dir.", antwortete er mir leise.

"Und selbst wenn ich es dir angezogen hätte, wäre das für dich so schlimm? Ich vergreife mich doch nicht an wehrlosen Frauen!", rief Nik dann gespielt empört und hob abwehrend die Hände.

Ich musste lächeln: "Wie konnte ich nur annehmen du wärst so einer?" Er grinste, stand auf und ging zu einem Schrank auf der anderen Seite des Zimmers.

"Du kannst froh sein, dass du hier, in meinem Zimmer, schlafen durftest!", sagte er, zog sich seine Jacke aus und hing sie in den Schrank. Danach entledigte er sich seines Shirts und legte sich dann auf das Bett, indem ich vor ein paar Minuten noch gelegen hatte.

"Wieso habt ihr mich nicht einfach ins Apartment gebracht?", fragte ich ihn provozierend und zog leicht schmunzelnd eine Augenbraue hoch. Ich ging auf das Bett zu und blieb am Fußende stehen. Meine Augen begannen seinen Körper abzuscannen, bis sie schließlich Klaus' amüsierten Blick trafen. Ich nahm meine Unterlippe zwischen die Zähne und blickte auf seine Tattoowierungen.

"Wieso hätte ich das tun sollen? Wenn du verfolgt wirst, wissen sie auch wo du momentan wohnst. Ich und auch dein Bruder wollten dich nicht der Gefahr aussetzten. Hier können wir dich wenigstens im Auge behalten.", antwortete er mir immernoch grinsend. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und wandte mich dann seinem Badezimmer zu. Als ich die Badezimmertür schloss, zog ich mich aus und stellte mich erstmal unter die Dusche. Das heiße Wasser prasselte auf meine verspannten Nackenmuskeln und erlösten mich wenigstens ein bisschen von meinen dunklen Gedanken. Was wenn sie mich doch fanden? Sie würden nicht nur mich töten, sondern auch Klaus und Rebekah. Zum Anderen waren da diese ganzen Erinnerungsbrocken. Kurze Ausschnitte aus meinem Leben in Montreal, wenige Abschnitte mit meinem Bruder und andere Fetzen von Erinnerungen, die ich einfach nicht einordnen konnte. Ich schüttelte den Kopf um diese trübsinnigen Gedanken zu vertreiben. Ich hatte keine Lust mehr im Konflikt mit mir selbst zu stehen und mich rechtfertigen zu müssen. Ein wenig schlapp stieg ich aus der Dusche und suchte nach einem Handtuch, doch zu meinem Bedauern hatte ich keins mitgenommen. 

"Klaus!?", rief ich und hoffte, dass er nicht gleich hier ins Bad rein spaziert käme. Ich hörte das leise Knirschen seines Bettes.

"Was gibt es, Liebes?", fragte er dicht vor der Tür und ich verschwand zurück in die Dusche, falls er wirklich auf die Idee kommen könnte herein zu kommen. 

"Ich...ähm... ich hab kein Handtuch. Kannst du mir eins rein reichen?", fragte ich ihn und wartete auf eine Antwort, stattdessen hörte ich ihn lachen, dann eine Schranktür öffnen. Die Tür wurde einen kleinen Spalt geöffnet und er reichte mir ein Handtuch hinein. Schnell nahm ich es ihm ab, wickelte mich darin ein und murmelte ein leises "Danke". Dann wandte ich mich zum Spiegel, betrachtete mich darin. Eine ganze Weile stand ich einfach nur davor, sah mir in die Augen und auch wieder nicht. Als würde ich ins Leere starren. 

"Du stehst seit fast einer Stunde hier drin. Was ist los?", fragte Klaus dicht neben mir und ich erschrak. Ich war so vertieft in meinen Gedanken, dass ich ihn nicht einmal im Spiegel gesehen hatte. Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah in diese unglaublich schönen Augen. Gedankenverloren senkte ich meinen Blick auf seinen Brsutkorb, der sich wegen seinen gleichmäßigen Atemzügen langsam hob und wieder senkte. Er hatte immernoch kein Shirt angezogen und ich betrachtete seinen leicht trainierten Körper, seine Tattoowierungen, die Adern an seinem Hals und seinen Armen. Und dann spürte ich sie, meine Fänge, wie sie sich langsam den Weg zwischen meinen Lippen entlang bahnten. Erschrocken hob ich die Hand vor meinen Mund und drehte mich von ihm weg, doch Nik legte eine Hand an meine Hüfte und drehte mich wieder zu sich um. Sein Blick war ernst, hypnotisierend und elektrisierend. 

"Irgendetwas fasziniert mich an dir.  Du bist einfach... anders.", murmelte Nik leise,  seine Stimme war rauchig.  Mir lief ein Schauer über den Rücken. Er hatte seinen Blick gesengt, schaute mir von oben tief in die Augen. Etwas undefinierbares lag in seinem Blick.  Ich spürte seinen beschleunigten Atem auf meiner Haut und dort wo die Luft mein Gesicht streifte, begann es zu kribbeln.  Seine Lippen kamen meinen näher und ich konnte einfach nicht aufhören in diese unglaublichen Augen zu sehen, war wie gelähmt.  Sie ließen mich alles drum herum vergessen. 

Hey meine Lieblingsleser!

Ich habe es endlich geschafft euch heute noch ein Kapitel zu schreiben. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse,  aber die Wochen vor dem Halbjahreszeugnis sind echt heavy. 
Vielen Dank, dass ihr mir trotzdem treu geblieben seid. 
Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen. Ich freue mich über eure Kommentare! 

Schönen Abend euch!  :*

Shades (Klaus Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt