Kapitel 14 - Truly Living

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"The first rule of truly living is to do the thing you're most afraid of." - Rebekah Mikaelon

Es dämmerte bereits als ich anfing, mich auf den Abend im Grill vorzubereiten. Und meine Vorbereitung sah folgendermaßen aus: Beks und ich saßen uns gegenüber auf den Couchen im Salon. Zwischen uns, auf dem Tisch, standen alle möglichen Flaschen. Sherry, Gin, Wodka, Prosecco. Eben alles, was sich in diesem Haus finden lassen konnte, um die 'bescheidene' Laune von Klaus zu ertragen.

"Hoffentlich kriegt er sich bald ein, sonst geh ich ohne ihn.", murmelte ich, als ich mein Glas an meine Lippen setzte und einen Schluck trank. Mittlerweile wusste ich schon gar nicht mehr, was ich überhaupt trank, denn alles schmeckte nur noch gleich.

"Ich glaube, dann gibt's hier Tote.", antwortete mir Bekah und nahm ebenfalls einen Schluck von ihrem Prosecco. Sie tippte auf ihrem Handy herum, während ich einfach nur aus dem Fenster starrte und die untergehende Sonne betrachtete.

Ich war langsam richtig genervt. Wenn Klaus keine Lust hatte, sich mit Damon in einem Raum aufzuhalten, geschweige denn in der selben Stadt, dann frage ich mich, warum er dann überhaupt mitgefahren ist. Ich wäre mit Rebekah oder auch alleine ganz gut klar gekommen. Genervt erhob ich mich von der Couch, leerte mein Glas und befüllte es erneut, um es dann Klaus zu bringen. Vielleicht brachte ihn das ja wieder auf den Teppich.

Mit dem Glas in der Hand ging ich die große Treppe hinauf und folgte dem Gang in Richtung seines Zimmers. Die Tür war nur angelehnt und ich wollte gerade klopfen, als ich seine Stimme hörte.

"Hayley, wir sind bald wieder da und dann hole ich sie ab. ... Sie ist unsere Tochter, natürlich weiß sie das. ... Mach dir nicht so viele Gedanken. ...", seine Stimme war leise, ruhig und ich konnte einfach nicht glauben, was ich da gerade gehört hatte. Meine Hände zitterten und genauso leise wie ich gekommen war, schlich ich zurück, wobei ich an Elijah vorbei ging.

"Melinda?", fragte er und sah mir verwirrt hinterher, als ich wortlos an ihm vorbei die Treppen herunter ging. Gerade als ich mich auf dem Weg zum Grill machen wollte, klingelte es an der Tür und ich staunte nicht schlecht, als ich sah, wer den Besuch darstellte. Damon und Stefan standen vor mir und sahen beide nicht sonderlich begeistert aus. Jedoch schien Damon trotzdem froh zu sein mich zu sehen.

"Was macht ihr hier? Ich wollte gerade los zum Grill.", erklärte ich verwirrt und ließ sie durch. Rebekah, die immernoch auf der couch saß, blickte von ihrem Handy hoch und sah mich fragend an. Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich habe sie eingeladen, weil ich es besser fand, wenn wir uns hier in gemütlicher Runde zusammen einen Drink genehmigen.", hörte ich Nik, der hinter mir die Treppe herunter kam, sagen. Ich sagte nichts, drehte mich zu Beks und sah sie an.

"Wie ich sehe habt ihr ordentlich getrunken.", lachte Damon und deutete auf die Flaschen vor Bekah. Diese musterte ihn nur kurz und stand dann auf.

"Anderweitig war die schlechte Stimmung hier nicht zu ertragen.", murmelten sie und ich gleichzeitig und ich folgte ihr in den Salon. Dort stand ein runder Tisch auf dem Früchte, Gläser und ein paar Flaschen standen. Damon setzte sich neben mich und sah mich grinsend an.

"Was ist denn?", fragte ich genervt und stützte meinen Kopf auf meine Faust.

"Nicht so gereizt, schöne Frau. Du hast mich um etwas gebeten, als du das letzte mal hier warst. Und ich kann dir mit Freude verkünden, dass ich erfolgreich war.", grinste Damon und schob mir eine kleine Schachtel herüber. Ich sah ihn ungläubig an, weil ich überhaupt nicht realisieren konnte, dass er ihn wirklich gefunden hatte. Vorsichtig öffnete ich die Schachtel und streifte den schmalen Ring über.

"Damon, du bist ein Genie. Vielen Dank.", sagte ich und lächelte.

Dieser Ring war wie ein heiliges Artefakt für mich. Ein Familienerbstück und gleichzeitig ein Tageslichtring. Er bedeutete mir alles, war aber mehrer Jahrhunderte nicht auffindbar. Ich hatte alles Damon erzählt und er meinte, dass er ihn finden würde. Er hatte nicht zu viel versprochen.

Jedoch konnte auch das meine Laune nicht besonders heben. Klaus hatte ein Kind. Das war... echt schockierend. Ich hatte nie damit gerechnet, das Hybriden sich Fortpflanzen können, aber eigentlich hätte es mir klar sein müssen. Ich fühlte mich dumm und extrem unwohl. Erst jetzt merkte ich, in was für eine Familie ich eigentlich hinein geraten war und ich wollte hier so schnell wie möglich wieder weg.

"Mel!!!", rief Beks und fuchtelte mit einer Hand vor meinem Gesicht rum. ich sah schnell auf und merkte erst jetzt, dass ich die ganze Zeit nur auf den Tisch gestarrt hatte. Bekah hielt mir ein Glas unter die Nase und sofort reagierte mein Körper. Ich spürte, wie sich diese verdammten Reiszähne verlängerten. Blut.

"Bekah, das ist... ich... also... ich bin kurz an der frischen Luft.", sagte ich gequetscht, stand auf und ging in den Garten. Ich musste mir das Würgen verkneifen, weil ich es spürte. Ich spürte den Hunger, spürte, dass ich das Blut brauchte und doch konnte ich nicht. Es war die reinste Folter. Die Adern in meinem Körper rieben wie Schleifpapier aneinander. Es war egal, ob ich trinken wollte oder nicht, denn etwas in mir weigerte sich. Und ich verstand meinen Körper einfach nicht mehr. Vor nicht allzu langer Zeit, konnte ich Menschenmassen komplett aussaugen ohne mit der Wimper zu zucken und jetzt krieg ich schon bei einem Glas das kotzen.

"Das kommt von deinem Selbsthass.", meinte Stefan, der sich neben mich gestellt hatte und in den mit Sternen bedeckten Himmel schaute.

"Besiege deinen Selbsthass, lerne dein Leben zu akzeptieren und du wirst merken, dass sich das trinken von Blut viel leichter gestaltet.", fuhr er fort und sah mich lächelnd an.

Ich mochte Stefan. er war der ruhigere, überlegte Bruder von Beiden und einfach eine tolle Person.

Hallo ihr da draußen!
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Hab es heute endlich mal wieder geschafft.  Schon wenn man morgens mal aufwacht und sagen kann: "Wow!  Ich habe heute mal nichts zu tun! Yay! "

Na ja.  Ich freue mich jedenfalls über eure kommis,  die sind einfach so süß! *-*
Schönen Abend euch noch!  :))

Shades (Klaus Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt