Kapitel 7 - Hanging on a cigarette

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"Trust doesn't just happen. Trust is earned."

(Elena Gilbert - The Vampire Diaries - Staffel 1)

Ich hatte einen langen und erholsamen Schlaf gehabt und nun stand ich in meiner kleinen, gemütlichen Küche und kochte mir Kaffee. Die Lilie strahlte in einer Kristallvase auf dem Wohnzimmertisch. Jedes Mal, wenn ich sie an sah, musste ich lächeln. Klaus war eigentlich gar nicht so böse und schlecht, wie andere es immer anklingen ließen. Doch, konnte das funktionieren? Eine Freundschaft zu ihm aufzubauen? 

Er war definitv tödlich, aber nur, wenn man sich gegen ihn stellte. Das hatte ich eigentlich nicht vor. Also schien es für mich plausibel ihm eine Chance zu geben. Es klopfte und Rebekah's Stimme erklang hinter der Tür: "Guten Morgen Mel! Darf ich reinkommen?" 

"Klar, ist offen!", rief ich und widmete mich wieder meiner Kaffeetasse. Die Tür wurde geöffnet und Rebekah sah wie immer atemberaubend schön aus. Sie trug eine kurze Jeans-Hotpant, beige Highheels und ein weißes Top. Ihre Haare waren zu einem einfachen Zopf zusammen gebunden. 

"Willst du auch einen Kaffee?", fragte ich und lächelte sie an. Als sie nickte, holte ich eine neue Tasse aus dem Schrank und goss ihr die schwarze Brühe ein. Ich stellte die Tasse vor ihr hin und holte noch Milch und Zucker. 

Als ich mich ebenfalls auf die Couch setzte, sah sie mich an und grinste: "Hab gehört, dass du gestern mit Nik unterwegs warst?" Rebekah war schlimmer als jeder Stalker. Wenn irgendetwas, für sie interessantes passierte, wusste sie es definitiv zuerst.

"Ja, wir waren spazieren. Ich habe ihn ins Wasser geschmissen und dann mussten wir hier her, weil er trockene Klamotten brauchte. Ich überlege, ob man mit ihm nicht doch eine Freundschaft aufbauen könnte.", legte ich ihr meine Gedanken offen und musterte sie. Sie verrührte gerade die Milch in ihrem Kaffee und der Löffel klimperte.

Sie hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als sie mir antwortete: "Es würde mich ungemein freuen, wenn du ihm diese Chance geben würdest.  Nik ist schwierig, keine Frage, aber er kann auch nett, freundlich, liebevoll und aufmerksam sein. Und die Personen in seinem Leben, die er gerne hat, beschützt er." Sie nahm meine Hand und schaute mich ernst an: "Zeig ihm, was es heißt zu leben. Ich hab ihn noch nie so ausgeglichen gesehen, wie gestern. Du tust ihm gut und ich danke dir dafür."

Ich fühlte mich sehr geschmeichelt und bestätigt in dem, was ich gestern mit Klaus gemacht hatte. Es war richtig, ihm einmal diese Seite vom Leben zu zeigen. Ich war selber nie jemand, der wirklich lebte. Ich existierte und konnte mich selber nicht aktzeptieren, aber ich konnte anderen ein wenig Licht geben. Und wenn es das war, wozu ich bestimmt war, dann wollte ich auch Klaus sein Licht wieder geben. "Rebekah, ich habe da eine Frage. Und ich weiß, es ist viel verlangt, aber würdest du mit mir nach Montreal fahren? Heute?", fragte ich sie und blickte auf den Tisch. Es war eine große Bitte, aber ich musste dort hin und Klaus würde nicht bereit dazu sein, mir zu gestatten, die Stadt zu verlassen.

Bekah musterte mich mit großen Augen. Ungläubig. "Du weißt, dass Klaus das nicht gut heißen wird. Besser: Er wird ausrasten, wenn er das erfährt. Warum willst du da heute hin?", rief sie aufgebracht und stützte frustriert ihren Kopf auf einer Hand ab.

"Morgen ist der Todestag meiner Eltern und ich war jedes Jahr dort. Bitte Rebekah, es ist mir sehr wichtig. Außerdem muss Klaus ja nichts davon erfahren.", meinte ich unschuldig und schaute sie aus großen Rehaugen an, in der Hoffnung, sie würde nachgeben.

Und das tat sie: "Na schön, aber nur weil ich sehe, wie wichtig dir das ist. Pack ein paar Sachen ein. Wir fahren in einer halben Stunde los. Vor Freude sprang ich ihr um den Hals und rannte dann schnell ins Schlafzimmer. Haarbürste, Shampoo, Duschgel, Zahnbürste, Zahnpasta, Schminke und ein paar Wechselklamotten. Das musste reichen. Und dann ging es auch schon los.

Shades (Klaus Mikaelson FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt