Quarantine

Q•4/Scars

Die beiden saßen eine Weile in der Bar und tranken Bier. Spät am Abend machten sie sich auf den Heimweg, ein wenig angetrunken. "Wie kommst du eigentlich nach hause?", fragte Yoongi. "Also eigentlich, würde ich gerne fahren, aber ich glaube das ist keine gute Idee.", gab der jüngere von sich. Sein Gegenüber lachte kurz und stimmte zu. "Wo wohnst du?", fragte er und sah den rothaarigen an. "Im Wang-Viertel." Geschockt weitete Yoongi seine Augen. "Park, das ist eine halbe Stunde zu Fuß von hier entfernt. Du kommst mit zu mir.", entschied der minthaarige und zog den jüngeren mit sich mit.

"Das geht doch nicht Yoongi. Ich geh zu mir."
"Du kommst mit mir mit. Du musst durch das Yi-Viertel und ich lasse dich nicht zu so einer Uhrzeit, alleine durch dieses Viertel laufen. Auch wenn du ein Polizist bist.", sagte Yoongi etwas streng. Jimin ließ nach und lächelte seinem Partner zu, während er neben ihm herlief. Er fand es süß wie der ältere sich Gedanken um ihn machte. "Wo wohnst du eigentlich?", fragte Jimin neugierig. "Nur zwei Straßen weiter.", antwortete Yoongi.

Den Rest des Weges liefen sie schweigend. Vor dem Wohnhaus blieben sie stehen, Yoongi schloss auf und lief die Treppen hoch. Er schloss die Wohnungstür im ersten Stock auf und trat ein. "Stell die Schuhe einfach da ab. Die Jacke kannst du hier aufhängen.", sagte Yoongi, zog Jacke und Schuhe aus und lief ins Wohnzimmer. Dort zog er das Sofa aus, holte ein paar Kissen und eine Decke und schmiss diese auf das Sofa.

"Das Schlafzimmer ist die zweite Tür rechts.", sagte Yoongi und zeigte in den Gang. "Und warum sagst du mir das?", fragte der jüngere verwirrt. "Wie, warum? Du schläfst im Bett, ich nehme das Sofa." Jimin schüttelte den Kopf. "Das ist deine Wohnung Yoongi, ich nehme das Sofa." Yoongi stellte sich aufrecht hin und stellte sich vor Jimin. Er musterte ihn. "Du wirst wahrscheinlich eh nicht-", begann der ältere, stockte jedoch. Sein Blick lag auf Jimins Gesicht. Auf einer Narbe neben seinem rechten Auge, um genau zu sein und sie war nicht gerade unauffällig.

Yoongi hob seine Hand und legte sie vorsichtig an das Gesicht des jüngeren, streichte mit dem Daumen sanft über die Narbe. "Warum ist mir die nicht aufgefallen?", murmelte er vor sich hin. "Was ist da passiert?", fragte er deutlicher. "Ein Überfall auf einen Kiosk im Yi-Viertel. Mein Vater brauchte neue Zigaretten, ich war gerade dort und bin in den Laden rein. Als ich zur Kasse gehen wollte, stand dort ein Mann mit Messer. Ich wollte der jungen Frau helfen, hatte jedoch nichts dabei. Trotzdem habe ich mich in einen Kampf gestürzt, er hat mich mit dem Messer am Auge erwischt, es ist aber alles gut ausgegangen.", erzählte Jimin, die Hand des älteren verließ den Platz an der Wange des jüngeren jedoch nicht.

Der ältere zog einen Mundwinkel in die Höhe. "Legst du dich gerne mit Leuten an?"
"Ja, manchmal mache ich das wirklich gerne.", lachte Jimin. "Park, nimm das Bett." Der jüngere schmollte kurz, ging auf das Sofa zu und ließ sich darauf fallen. "Ich nehme das Sofa.", sagte er. Yoongi seufzte ergeben und fragte: "Nagut, brauchst du noch was? Schlafsachen kriegst du von mir."

Jimin überlegte kurz. "Darf ich vielleicht duschen gehen?", fragte er und ein Rosa Ton schlich sich auf seine Wangen. Aww wie süß!, dachte Yoongi, schüttelte leicht den Kopf um den Gedanken los zu werden. "Klar, ich geb dir noch ein paar Sachen.", sagte der ältere und verschwand in seinem Zimmer. Er zog ein schwarzes lockeres Shirt aus seinem Schrank, schwarze Shorts und eine Boxer. 

Als er aus dem Schlafzimmer kam, wartete sein Partner schon davor. Yoongi drückte ihm die Sachen in die Hand und deutete auf die Tür neber dem Schlafzimmer. "Da ist das Bad. Shampoo und Duschgel stehen in der Dusche." Jimin lächelte dankend, bedankte sich und verschwand im Badezimmer. Auf einer Kommode lagen ein paar Handtücher, von denen nahm sich der rothaarige eines. Er zog sich aus und stieg unter die Dusche.

Das Wasser fiel auf seine Haut, lief über die Narben die sich über seinen Rücken und seine Hüften zogen. Jimin seufzte wohlig auf und wusch sich und seine Haare. Nachdem er fertig war, duschte er sich nochmal kalt ab. Es entspannte ihn, unter kaltem Wasser zu stehen. Netter Nebeneffekt, er frierte nicht wenn er aus der Dusche trat. Er band sich ein Handtuch um die Hüften und trocknete sich die Haare. Als er sich im Spiegel betrachtete, fiel sein Blick direkt auf die Narbe an seinem Auge. Jimin hasste diese Narbe schon immer. Sie war vier Zentimeter lang und fiel auf. Jetzt fragte auch der rothaarige sich, warum Yoongi sie erst jetzt bemerkt hatte.