Quarantine

Q•31/Remedies

Zwei Wochen. Seit zwei Wochen war Jimins Leben nur noch grau und eintönig. Yoongi hatte seit zwei Wochen das Endstadium erreicht und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er durch das Organversagen dahingerafft wird. Jungkook war immer noch nicht der stabilste Patient. Auch wenn es besser war als am Anfang, gab es immer wieder Komplikationen. Jimin ging trotz der ganzen Situation arbeiten, auch wenn Jin ihm immer wieder sagte dass er zu hause bleiben könnte.

Wieder mal saß Jimin bei Yoongi, der tief und fest schlief. Es wurde entschieden ihn in ein künstliches Koma zu versetzen, um ihn besser behandeln zu können wenn die Organe wieder versagten. Jimin erzählte ihm trotzdem von der Arbeit. 

Taehyung trat ein und gesellte sich zu Jimin. Dies tat er jeden Tag in den zwei Wochen. Er holte sich was kleines zu essen und setzte sich zu Jimin und Yoongi und lauschte meistens ebenfalls den Erzählungen von Jimin. "Worum geht's?", fragte Taehyung und sah Jimin an. "Ich erzähle wie immer von der Arbeit."
"Wie war's heute?" Jimin sah schwach lächelnd zu dem jüngeren. "Wie immer eigentlich." Taehyung lachte leise auf. "Das sagst du jedes mal." Jimin lachte ebenfalls leise mit.

"Es gab eine Ruhestörung im Yi-Viertel. Jin wollte keine Streife schicken, da es dort echt übel abgehen kann. Also sind wir hingefahren. Die Mieter der Wohnung waren Drogensüchtig und hatten sich mit ein paar Joints zugeknallt. Als wir dort ankamen waren sie wieder runtergekommen und hatten einen Fressflash, sowas bekommt man einfach wenn man nach einem Joint nicht mehr drauf ist. Sie hatten aber nicht genug da, weshalb wir mit ihnen noch zu McDonalds gefahren sind. Nachdem sie sich vollgefressen haben, sind wir mit ihnen zum Revier. Wir haben alles besprochen und letztendlich mussten sie ein Bußgeld von 420.000 Won zahlen."

Taehyung musste leicht grinsen, ehe ihm etwas einfiel. "Ging es dir gut damit ins Yi-Viertel zu gehen?", fragte er etwas besorgt. "Ja, warum nicht?", sagte Jimin und wandte seinen Blick wieder zu Yoongi. "Wegen dem Vorfall in dem Kiosk."
"Ach das.", gab Jimin gleichgültig von sich. "Ich gehe nicht mehr zu diesem Kiosk aber ansonsten habe ich kein Problem mit diesem Viertel." Der jüngere nickte verstehend, ehe er laut, lange und ausgiebig gähnte. Jimin sah ihn leicht besorgt an. "Tae, geh nach hause und schlaf mal ein bisschen.", sagte Jimin. Taehyung schüttelte den Kopf und wollte was sagen, als Jimin weitersprach. "Doch Taehyung, du gehst jetzt nach hause. Wenn du so müde bist, kannst du dich nicht richtig konzentrieren, also schlaf und forsche dann weiter." Der Student seufzte, nickte dann aber. "Schlaf gut."
"Danke Jimin.", sagte er und verließ den Raum.

Der schwarzhaarige wollte nur noch diese Schicht beenden und dann heim gehen. Also ging er zurück zum Labor und suchte weiter, bis es Abend war. "Ich komme morgen einfach ein bisschen später.", murmelte er als er gerade heim ging. Sein Handy begann zu klingeln und ein wenig genervt nahm er den Anruf an.

"Kim Taehyung, wer da?"
"Guten Abend Mr. Kim. Hier ist Dr. Wang, ich bin für Jeon Jungkook zuständig.", sagte die Stimme am anderen Ende. Taehyung riss die Augen auf und eine Spur Panik machte sich in ihm breit. Aus der monotonen Stimmlage des Arztes konnte der schwarzhaarige nichts schließen. Waren es gute oder schlechte Nachrichten? "H-Hallo Dr. Wang. Warum rufen Sie an?"
"Ich habe gesehen wie viel Mr. Jeon Ihnen bedeutet, deswegen dachte ich mir, ich sage Ihnen bescheid dass ihr Freund stabil ist. Wir haben die Ursache gefunden und das Problem beseitigt.", sagte Dr. Wang und man hörte das Lächeln, welches auf den Lippen des Arztes lag. Taehyung hielt sich eine Hand vor den Mund, um einen Schluchzer zu dämpfen der soeben aufkam. "K-kann ich zu ihm?", fragte Taehyung zittrig und mit Tränen in den Augen. "Natürlich. Wir haben ihn auf die Normalstation verlegt, Zimmer 027."
"Ich danke Ihnen.", sagte Taehyung, bevor er auflegte und zurück zum Krankenhaus rannte.

Er joggte durch die Gänge bis zu Zimmer 027 und klopfte bevor er eintrat. Jungkook lag dort auf dem Bett, seelenruhig. Er war an eine Infusion angeschlossen und an einem Pulsmessgerät, welches leise Pieptöne in regelmäßigen Abständen von sich gab. Der schwarzhaarige ließ sich auf dem Stuhl neben dem Krankenbett nieder und griff nach Jungkooks Hand. Schnell griff er nach seinem Handy und ging auf Jimins Kontakt. So wie er den Rotschopf kannte, saß er immer noch bei Yoongi. Er schrieb Jimin eine Nachricht, dass Jungkook stabil war und wahrscheinlich bald aufwachen würde.