Snow White (Taekook/Vkook)

Prolog

Man könnte meinen das Leben als Prinz wäre einfach. Man bekommt alles was man will, viele Kleider, viele Festessen, Geschenke und einen riesigen Haufen Liebe und Aufmerksamkeit. Allerdings ist das nicht so.

Ich spreche aus Erfahrung. Zumindest nicht, wenn deine beiden Elternteile gestorben sind, deine Mutter kurz vor ihrem Tod einen Pedophilen geheiratet hat, dich wegen einer Tradition niemand außerhalb des Schlossgeländes lässt und das gesamte Königreich seit deiner Geburt denkt, du wärst eine Prinzessin. Wer kennt's nicht? Um ehrlich zu sein weiß ich selbst nicht wieso alle denken ich wäre ein Mädchen. Es wurde nur bekanntgegeben dass ein Kind geboren wurde, und irgendwer hat wahrscheinlich das Gerücht verbreitet, es wäre eine Prinzessin.

Und das Gesetz schreibt vor, dass das Geschlecht des Nachkommens bis zur Hochzeit vor allen unadligen Untertanen geheim gehalten werden muss, also hat niemand etwas dagegen gesagt. Macht keinen Sinn, ich weiß. Ist aber leider Tradition. Mir wurde vieles beigebracht, wie Reiten, Schwerkampf, Jagen, Tischetikette und noch mehr Zeug das "adlig" ist. Doch mir macht nichts davon Spaß. Alles ist so... langweilig... Was wahrscheinlich daran lag, dass ich sehr alleine war.

Laut Tradition darf der Thronfolger bis zu seinem 23 Geburtstag, an dem er heiraten muss, nicht einmal außerhalb der Schlossmauern spazieren gehen, geschweige denn sich mit Freunden zu treffen, da das nAtÜrLiCh ViEl Zu gEfÄhRliCh wäre. Was auch der Grund dafür war, das ich relativ wenige Freunde hatte. Nur mit meinem etwas älteren Fechtlehrer, Jackson Wang, den ich nur zweimal in der Woche sehen durfte, war ich eng befreundet.

Er war vor einigen Jahren als Wache aus China in unser Königreich gekommen, um als mein Leibwächter zu fungieren. Er sollte mich nur vor Attentätern beschützen, nichts weiter. Doch wir wurden gute Freunde und ich beschloss Kampfunterricht bei ihm zu nehmen. Er war ohne Zweifel der beste Degenkämfer im gesamten Königreich, wohingegen meine Kampftechnik wirklich miserabel war.

Manchmal tat mir Jackson wirklich leid. Er gab wirklich sein bestes, aber Kämpfen war einfach nicht meine Stärke. Stattdessen malte ich gerne, las viel, ritt auch wirklich gut. Und ich mochte das Sticken. Alles relativ "unmännlich", aber das ist mir egal. Ich bin Prinz Kim Taehyung aus dem Westkönigreich Hangsong (항송).