Kapitel 10

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- Zitred?
Stammelte ich, als plötzlich Zitred auf meinem Bett sass.
- Caty. Du tapferes Mädchen! Komm her.
Sagte sie und umarmte mich. Ich liess mich gehen und erzählte ihr die ganze Wahrheit.
- Das ist sehr tapfer von dir.
Meinte sie tröstend. Ich schniefte und lächelte sie an.
- Aber du hast keine Zeit, Trauer oder Wut zu empfinden! Deine Kräfte müssen ausgebildet werden. Greg hat dir schon gezeigt, dass du alle Elemente beherrschst. Ein toller Vorteil, Serodot gegenüber.
- Was ist Serodot überhaupt?
- Das weiss niemand genau. Man weiss nur, dass er schwarze Magie praktiziert.
- Das heisst?
- Frag mich nicht! Schwarze Magie ist verboten, und darf nicht angewendet werden.
Meinte Zitred ernst. Sie sah weg, als würde sie nicht gerne darüber reden. Ihr blaues Kleid schimmerte in allen Farben. Ihre Haare waren zu einem Dutt aufgesteckt, doch ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Ich mit meinem schnell gemachtem Zopf und dem knielangen Kleid sah daneben recht doof aus.
Sie stand auf und ging an Deck. Ich folgte ihr, doch das Schiff schien verlassen. Niemand war zu sehen.
- Wo sind denn alle?
- Ich habe sie schlafen lassen, dann werden wir nicht gestört.
Meinte sie und fuhr weiter. Sie sagte dass, als sei es ganz normal, Menschen nach seinem Willen zu manipulieren, dass sie einen gerade in Ruhe liessen. Ob Luke wohl sehlenruhig schlief? Klappe Unterbewusstsein! Es war aus mit ihm, ich konnte es mir nicht erlauben eine Dramaqueen zu spielen, nur weil ich ein paar Probleme mit ihm gehabt hatte.
- Du hattest schon Erfahrungen mit Feuer und Wasser. Heute lernst du die Luft kennen.
Sagte sie plötzlich.
- Tut mir leid, aber was hat das mit einer Drachenmeisterin zu tun?
Unterbrach ich sie.
- Was bringen all die Elemente? Haben Drachenmeister denn nichts mit Drachen zu tun?
Fuhr ich weiter.
- Bei den Drachen kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich kann dich zu welchen führen, doch Drachenmeisterin, ist eine Art dass nur ihr beherrscht. Da musst du selber Erfahrungen haben, ich kann dir beim besten Willen nicht helfen. Die Elemente sind immer nützlich zu gebrauchen. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja..
- Aber wieso kannst du mir nicht helfen.
Unterbrach ich sie schon wieder.
- Es ist nicht ausgesprochen höflich, seine Lehrerin andauernd zu unterbrechen. Nachher kannst du Fragen stellen, nun üben wir die Praxis.
Ich nickte und liess sie weitermachen. Sie war ziemlich stur, also würde es nichts bringen sie weiter zu bearbeiten.
- Also Luft. Luft ist überall um dich herum. Schliesse nun deine Augen und spüre jeden Atemzug, jeden Windstoss, jede Briese.
Ich sah sie fragend an, doch sie nickte mir nur zu und wiederwillig schloss ich meine Augen und konzentrierte mich.
Ich fing an mich auf jeden Windhauch zu konzentrieren. Plötzlich fing ich an, alles um mich herum wahrzunehmen. Jedes einzelne Molekül in der Luft war zu spüren. Als ich einatmete, spürte ich die Luft in meinem Organismus. In der Luft schwirrten Insekten und alles bewegte sich. Eine kleine Brise wehte mich an. Plötzlich verstärkte sie sich. Ich fühlte in sie hinein und gab ihr Kraft. Immer stärker wehte sie, fast ein Wind war nun zu spüren. Ich gab mehr Energie und eine Art Orkan schleuderte mich nach hinten. In hohem Bogen schleuderte ich über das Schiff und landete auf dem Wasser. Ich wollte nicht ins kalte Wasser fallen. Ich wollte nicht nass werden. Plötzlich hielt ich meinen Sturz an. Ich schwebte einige Zentimeter über dem Wasser.
- Sieh mal ich fliege!
Schrie ich zu Zitred. Doofe Idee, denn ich verlor die Konzentration und fiel ins kalte Wasser hinein. Doch ich erhob mich wieder blitzschnell in die Luft und versuchte zu Zitred zu fliegen.
- Was soll ich tun? Ich verliere die Kontrolle! ZITREEEEDD!
Schrie ich. Zum Glück landete ich auf dem Schiff. Leider etwas unbequem, doch ich hatte nur ein paar Kratzer.
- Du hast deine Magie nicht unter Kontrolle.
Meinte sie mahnend.
Na darauf bin ich nicht gekommen!
- Das trainieren wir.
Fuhr sie fort und zwang mich für den Rest der Stunde in der Luft auf und ab zu schweben. Ich konnte es eigentlich recht gut, doch sie meinte, es müsse perfekt sein. Mit der Zeit merkte ich, wie zaubern mir viel abverlangte. Heute Morgen hatte ich ein Portal geöffnet und war in der Luft herumgeschleudert worden. Jetzt noch so eine blöde Übung zu machen liess mich an meine Grenzen gehen. Am Schluss de Stunde war ich total erschöpft und sie liess mich gehen. In meiner Kabine angekommen, liess ich mich keuchend in mein Bett fallen und schlief ein.

Gefangen im Käfig des AdlersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt