Kapitel 3: Ab in's öde Nichts!

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Nachdem jeder aus dem Tunnel herausgezogen wurde, führte Spike sie durch die Gegend. Anfangs lief er im Zickzack und beharrte darauf, dass sie es ihm nachmachten. Sie wollte lieber nicht wissen, was im Boden war, damit er so lief. Erst als die Lichter der Wachtürme schon fast nicht mehr zu sehen waren, durften sie sich wieder entspannen. Hoffentlich würden sie endlich eine Pause machen, sonst würde sie zusammenbrechen. Die schlaflosen Nächte machten sich bemerkbar. „Noch ein wenig laufen, dann sind wir da.", ermutigte Spike sie. Jeder schwankte schon und träumte davon, endlich schlafen zu gehen. Ständig rieb sie sich die Augen und konzentrierte sich lieber auf die Umgebung, um sich von den Schlafgedanken abzulenken. Viel gab es aber nicht zu sehen, nur eine öde Landschaft, die ein paar grosse Felsen und vereinzelt Sträucher hatte. „Sind wir endlich da?", jammerte Dennis. „Gleich." Spike führte sie zu den Felsen. Ein paar von ihnen hatten Vorsprünge, die ein schützendes Dach bildeten. „Es ist schon das vierte Lager in einer Woche. Die Suchtruppen arbeiten hart daran, uns zu finden. Aber zum Glück haben wir euch jetzt und brauchen es morgen dann nicht mehr.", erklärte er. Das Lager bestand eigentlich nur aus Kleidern und Decken, die in drei Haufen auf dem Boden lagen und wahrscheinlich Bette darstellen sollten, und drei grossen Taschen. Zwei von denen waren schon besetzt. „Ja... Mehr haben wir leider nicht, ihr könnt-„ „Schon gut.", unterbrach Clovis ihn, „Wir sind es gewohnt auf hartem Boden zu schlafen. Eine weitere Nacht macht keinen Unterschied mehr." „Sicher?" Alle nickten zustimmend. Im Gegensatz zum Betonboden war die Erde hier regelrecht weich, dazu waren sie so müde, da war es kein Problem, hier einzuschlafen. Sie legte sich zu Dennis, der schon zusammengeklappt und auf dem Rücken eingeschlafen war. Durch ihn hatte sie noch eine Wärmequelle, denn die Luft war alles andere als angenehm warm.

Nach wenigen Minuten war sie eingeschlafen und wachte erst auf, als die Sonne am höchsten stand. Ein Hungergefühl machte sich in ihr breit, doch sie hielt sich einfach den Bauch und ignorierte die Schmerzen. Dennis schlief immer noch und hatte sich während dem Schlafen auf den Bauch gedreht, so dass ein Arm auf ihrem Bauch lag. Vorsichtig legte sie ihn beiseite und stand auf. Nichole und die, welche in den anderen „Betten" geschlafen hatten, waren nicht da, nur Clovis und Spike besprachen etwas zusammen. „Was diskutiert ihr da?", fragte sie und gesellte sich zu ihnen. „Ich hab nur erzählt, wie wir aus der Schule entkommen sind.", erklärte Spike. „Und wie?" „Durch Rennen. Ich bin mit einem anderen Team geflohen. Dave, den ihr ja kennengelernt habt, hat währenddessen vorgegeben, ihre Denkweise zu bewundern und wurde aufgenommen. So haben wir Informationen erhalten, auch dass ihr dort gefangen seid. Zum Glück wurdet ihr nicht fortgebracht." „Wie meinst du das?" „Na, das Gefängnis in der Basis ist nicht wirklich gross. Ein Grossteil der Gefangenen wurde an andere Orte gebracht. Auch wissen wir, dass noch nicht alle Menschen tot sind, allein in Nordamerika gibt es noch viele Gruppen, die sich verstecken." Es waren noch nicht alle Menschen tot? Dann mussten sie diese Gruppen unbedingt suchen gehen. Bestimmt wollte Dennis das auch.

Nichole tauchte plötzlich hinter ihnen wieder auf und setzte sich zu ihnen. „Lina richtet aus, dass die Suchtruppen in der Nähe sind. Sie warten beim vorherigen Lager auf dich, du sollst alles aufräumen." „Das Lager brauchen wir eh nicht mehr." Spike stand auf und sammelte die Kleider und Decken. „Wisst ihr schon, wohin ihr gehen wollt?", fragte Clovis. „Ja, wir machen uns auf den Weg Richtung New York, also gehen wir nach Osten." „Was machen wir?", fragte Nichole Clovis, der nur mit den Schultern zuckte. „Ich geh schnell Dennis wecken, sonst schläft er den ganzen Tag durch.", meinte Scarlet und stand noch etwas wackelig auf den Beinen. Dennis hatte sich noch gar nicht bewegt und lag in der gleichen Position noch da. Sie packte ihn an der Schulter und schüttelte ihn durch, bis er mit einem Grunz-Geräusch aufwachte. „Ist es schon Morgen?" „Mittag.", korrigierte sie ihn, „Und jetzt steh auf, wir besprechen gerade, wie es weiter geht. Spike sagt, es gäbe noch ein paar Gruppen von Menschen, die überlebt haben." Sofort war er hellwach und setzte sich aufrecht hin. „Wo?" „Das hat er noch nicht gesagt, aber allein in Nordamerika gibt es viele." „Dann müssen wir sie suchen!" „Ich dachte mir schon, dass du das sagst." Er wollte aufstehen, machte aber ein schmerzverzerrtes Gesicht und fiel wieder auf den Boden. Sie half ihm auf die Beine und kehrte zu den anderen zurück.

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