"Sag mal waren wir damals auch so aufgedreht", fragte Asahi als sie zu den neuen Erstklässlern hinüber sahen. "Damals, hey das ist erst ein Jahr her", mischte sich Daichi amüsisert ein.
"Das schon, aber mir kommt es viel länger vor", meinte Suga und sah zu den 5 Neulingen hinüber. Alle Namen hatte er sich auf die schnelle nicht merken können, nur das der Junge mit den kurzen Haaren Tanaka hieß und der erstaunlich kleine Nishinoya. Und der etwas unsicher wirkende, Enoshita.
"Ach jetzt tut nicht so überlegen, ist doch gut, die haben eben noch viel Elan, den müssen wir uns nur zu nutzen machen", erklärte Daichi wie immer positiv und warf einen Ball in die Gruppe.
Nishinoya sah ihn kommen und brachte ihn mit einer gekonnten Annahme zurück.
"Mich kannst du nicht überraschen", sagte der Kleine dann gehässig und mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ihr neuer Capitän beendete diese Plenkelei und kündigte das Aufwärmen an.
Nachdem sie ein paar Runden gejoggt waren, gab es Dehnübungen und ein paar Aufschläge.
Alles so wie immer, aber eben mit einigen neuen Gesichtern.
Danach gab es ein Probespiel um die Fähigkeiten der Erstklässler zu testen.
Wohl am lautesten war Tanaka, der bei jedem Sprung schrie als wäre er ein Ninja im Kampf. Doch sosehr das auch jeden zum Lachen brachte, 80 Prozent der Bälle schmetterte er damit direkt ins gegnerische Feld.
Selbst die Drittklässler waren Baff als sie seine Bilanz bemerkten.
Das wäre aber fast untergegangen bei den kleinen Freudentänzchen die er nach jedem Punkt aufführte.
Den musste man definitiv bremsen dachte sich Suga und gleich darauf kam dem auch ihr neuer Capitän nach, da er ihm am Ohr packte und für ein ernstes Wörtchen an den Spielfeldrand schleifte.
Ein amüsiertes Gelächter ging durch ihre Gruppe doch das Spiel ging weiter.
Gerade fing Nishinoya hinter ihm einen von Asahis Bällen ab, was ein erstauntes Raunen auslöste und höchste Anerkennung dem Neuling einbrachte. Zwar war seine Annahme nicht sonderlich gut gezielt gewesen doch es ging ums Prinzip.
Der Ball kam hoch, zu hoch.
Koshi sprang mit voller Kraft ab um ihn noch zu erwischen doch hatte nicht damit gerechnet das er so nah am Netz war.
Plötzlich drückte das Netz gegen sein Gesicht und er verlor all seinen Antrieb.
Die Seile kratzten über seine Haut doch das war nichts im Vergleich zu dem Schmerz der ihn durchzuckte als er mit seinem linken Knöchel zuerst aufkam.
Ein Schmerzenschrei kam über seine Lippen noch bevor der Rest seines Körpers zu Boden sackte.
"Suga"?
"Oh verdammt", stöhnte er und hielt sich seinen pochende Knöchel.
"Bringt Eis schnell", hörte er schon die nächsten Stimmen schreien.
"Kannst du ihn bewegen", sagte plötzlich Daichi hinter ihm.
Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen und für einen Moment dachte er daran, das er sich vielleicht sogar etwas gebrochen hatte.
Doch er kam trotzdem Daichis Frage nach und versuchte ihn zu bewegen.
Es klappte, jedoch nur mit einem weiteren stechenden Schmerz.
Auf einmal wurde etwas kühles gegen sein Knöchel gedrückt, das machte es schonmal besser, doch es tat immer noch höllisch weh.
"Wir sollten ihn ins Krankenzimmer schaffen", schlug der Capitän vor.
"Komm ich helf dir hoch".
Dachi packte ihn unter den Achseln und zog ihn auf die Beine. Naja eher aufs Bein, das andere hielt er in Schonhaltung angewinkelt.
Trotzdem konnte er sich einen gequälten Laut nicht verkneifen.
"Vielleicht sollten wir doch lieber einen Sanitäter oder einen Arzt holen", warf Asahi ein als er auf seinen schnell anschwellenden Knöchel blickte.
"Ja das sieht echt übel aus", meinte Tanaka.
"Wir sollten als erstes seine Eltern anrufen, die können ihn dann zum Arzt fahren. Asahi hol Sugas Tasche, Enoshita hol noch mehr Eisbeutel. Daichi hilf Suga zum Parkplatz hinüber damit sie ihn gleich abholen können", ordnete der Capitän an und ging zu den Notfalllisten um seine Eltern anzurufen.
Die würden einen Schock bekommen, definitiv aber das war ihm gerade ziemlich egal. Er wollte nur das der Schmerz aufhörte.
Suga legte einen Arm um Daichis Schulter, damit er sich besser abstützen konnte. Langsam humpelten sie in Richtung Ausgang.
Daichi packte ihn fest um die Hüften was ihre verschwitzten Körper noch näher aneinander brachte.
"Gehts"?
Suga nickte doch zwei Schritte weiter musste er die Luft zwischen den Zähnen einziehen, weil es so weh tat.
"So kommen wir nie am Parkplatz an", sagte Daichi seufzend.
"Müssen wir aber", stöhnte Suga.
"Aber nicht so".
Kurzerhand griff sein Freund in seine Kniekehlen und mit einem Ruck hob er ihn im Brautstyle hoch.
Das war ihm zwar mehr als peinlich doch es minderte seinen Schmerz allemal.
"Das musst du nicht", meinte er widerwillig und sah ihn unsicher an.
"Aber wir sind wesentlich schneller und du musst dich nicht so quälen", erstickte Daichi seine Widerworte.
Für einen Moment lies Suga es zu das Daichi ihn das Stück trug und irgendwie gefiel es ihm.
Die Nähe seines Freundes beruhigte ihn irgendwie und ihm wurden noch ganz andere Dinge bewusst.
Die Wärme seiner Haut, der Geruch seines T-shirts und der schnelle Herzschlag hinter seinem starken Brustkorb an den er nun gepresst wurde.
Das alles löste ein komisches kribbelndes Gefühl in ihm aus, das ihn ganz schön verwirrte.
Es war nicht so das sie sich noch nie berührt hatten, aber jetzt in diesem Augenblick fühlte sich der Kontakt stärker, ja geradezu intimer an.
War er etwa auf den Kopf gefallen oder warum waren seine Gedanken so wirr? Es war nur Daichi. Sie kannten sich, sie waren befreundet. Das war doch verrückt. Es musste definitiv an seinem Sturz liegen.
"Komm setz dich hierher, dann können wir deinen Knöchel noch etwas kühlen, deine Eltern sind bestimmt schon auf dem Weg".
"Sie haben es ja nicht weit", ächzte Suga als ihn Daichi auf eine Bank niederlies.
Enoshita kam und brachte einen neuen Eisbeutel.
"Danke, das hilft", bedankte er sich und schenkte dem Erstklässler ein etwas gequältes Lächeln.
Eine Weile blieb es still, der jüngere war zurück gegangen und der Rest hatte sich in die Halle zurückgezogen.
Sein Bein fing an zu pochen und ein plötzlich auftretendes taubes Gefühl erfasste seine Zehen.
"Meinst du er ist gebrochen", fragte er und konnte die Angst nicht aus seiner Stimme fernhalten.
"Nein, das glaube ich nicht. So wie du gefallen bist, hätte es sonst einen offenen Bruch gegeben, außerdem sieht dein Bein vollkommen gerade aus", erläuterte Daichi und nahm ihm damit etwas seine Sorgen.
"Es tut aber verdammt weh".
"Glaub ich dir, es schwillt auch ganz schön an, aber das wird schon wieder. Deine Eltern werden mit dir bestimmt gleich in die Notaufnahme fahren und dann werden die Ärzte dir gleich was gegen die Schmerzen geben".
Er nickte und biss sich auf die Lippe um nicht zu wimmern.
"Danke fürs tragen", brachte er dann heraus.
"Keine Ursache das war doch selbstverständlich. Ich hoffe ich hab dir dabei nicht noch mehr wehgetan".
"Nein, gar nicht, es war auf jeden Fall schmerzfreier als laufen und eigentlich sehr angenehm", gab er ehrlich zu und überdachte erst danach seine Worte.
"Ähm, das ähm kam jetzt falsch rüber", fügte er schnell hinzu und aus irgendeinem Grund errötete er.
Was war denn plötzlich los mit ihm? Er war doch sonst nicht so stümperhaft.
"Schon ok ich weiß was du meintest", versicherte ihm der andere, schmunzelte aber leicht.
Ein Auto fuhr durch die Einfahrt und hielt auf sie zu.
"Das müssen sie sein".
Sekunden später wurden sie von zwei hellen Scheinwerfern gestreift und der Wagen kam zum stehen.
Danach ging alles ziemlich schnell und hecktisch.
Der Capitän kam zu ihnen, schilderte seinen bestürzten Eltern kurz die Lage und versuchte sie zu beruhigen. Asahi brachte die Tasche und stellte sie auf den Rücksitz.
Während alle um sie herum hecktisch und panisch wurden, blieb Daichi ruhig und bugsierte sie langsam zum Wagen. Diesmal stützte er ihn wieder.
Er blieb bei ihm, bis er ihn sorgsam auf dem Rücksitz anschnallte.
Koshi kam sich dabei zwar etwas vor wie ein Kind doch seine Gedanken wurden schnell abgelenkt.
Daichi musste sich über ihn beugen, um ihn anzuschnallen und war ihm dabei wieder nahe gekommen.
Koshi konnte seinen heißen Atem auf seiner Haut spüren. Sein Gesicht war ihm jetzt noch viel näher als vorher.
Wenn er den Kopf drehen würde, würden sich ihre Nasenspitzen berühren. Wenn er ihn etwas schief legte, fast ihre Lippen. Als könnte er...
Oh mein Gott über was dachte er denn gerade nach?
Erneut röteten sich seine Wangen und er war gerade verdammt froh darüber das die Dämmerung das verschluckte.
"So geschafft, na dann gute Besserung und schreib mir wenn du was neues weißt", beendete Daichi den engen Kontakt und schloss seine Tür.
Seine Eltern stiegen ebenfalls ein, sie diskutierten laut und aufgeheizt doch Suga bekam es fast nicht mit. Er hatte nur Augen für Daichi der ihn mit seinen braunen Augen ansah. Irgendwie schaffte er es allein durch ihren Augenkontakt ihm ein wenig Gelassenheit zu schenken und die Angst zu nehmen die in ihm hochkochte.
Solange wie möglich verlor er sich in ihnen und sammelte alle Kraft die er kriegen konnte. Doch dann bogen sie um die Ecke und ein kaltes, leeres Gefühl erfasste ihn, das ihn nur noch mehr verwirrte.
Was war das gerade? Ein mitfühlender Blick eines Freundes? Er hätte schwören können das da mehr war.
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Daisuga Freunde, Vertraute, Liebende
FanfictionEine Daisuga lovestory Die Geschichte wie Suga und Daichi ein Paar wurden. Diese Geschichte wurde von vielen herbeigesehnt und jetzt hatte ich Erbarmen mit euch. Die Story hängt ausnahmsweise nicht mit meine anderen Werken zusammen da sie viel fr...