Isabel hat den Auftrag angenommen. Vladko kommt ihr, mit seinen 1.90 wie ein Türsteher vor statt als Inhaber eines Lebensmittelladens. Er hat eine Glatze und auffällige Tattoos an den Armen, aber am meisten Sorgen bereitet ihr, sein aggressiver Blick, der stets auf ihr haftet.
Am nächsten Tag zögerte er kurz, als Isabel die Kamera installieren wollte, willigte aber schnell ein.
Die nächsten Tage passierte nichts. Es gab nichts Außergewöhnliches in dem kleinen Lebensmittelgeschäft.
Als sie ein paar Tage später die Lieferung mit Vladko kontrollierte, stimmte alles. Es fehlte kein Fleisch.
Isabel hat extra ihre Brille aufgesetzt, nicht weil sie dringend eine brauchte, sie wollte nur strenger wirken. Auch ihre Haare hat sie nach hinten zusammengebunden.
Etwas enttäuscht, keine neuen Ergebnisse erhalten zu haben, tummelt sie durch den engen Laden und denkt über ihr weiteres Vorgehen nach. Ihr kommt der Gedanke, dass sie alle Lieferscheine überprüfen möchte, auch wenn sie befürchtet, dass Vladko sie nur zögerlich herausgeben würde. So einen unkooperativen Klienten hatte sie schon lange nicht mehr.
Sie steht vor dem Kühlregal, an der gerade ein junger Mann das gelieferte Fleisch für die Kundschaft bereitstellt.
Er blickt zu Isabel, die immer noch in Gedanken ist, macht dann aber weiter.
Täglich steigen die Temperaturen in diesem Hochsommer. Heute hat Isabel nur kurze Shorts und eine knappe weiße Bluse angezogen, sodass viele Männer einen zweiten oder sogar dritten Blick wagten. Doch das ist ihr egal.
„Kann ich Ihnen helfen?", fragt der junge Mann, ebenfalls mit osteuropäischem Akzent.
„Nein, alles gut. Ich denke nur nach", antwortet Isabel.
„Sie arbeiten für Vladko Boric, dem Inhaber, stimmts?"
Sie wirft ihm einen intensiven Blick zu. „Ja, er hat uns beauftragt. Weißt du etwas darüber?", fragt sie, ohne Hoffnung zu haben, neue Informationen zu bekommen.
„Ich bin nur die Aushilfe. Marek ist mein Name. Vor drei Wochen hat sich Vladko mit einem anderen Mann gestritten, hier im Geschäft. Danach drohte der andere, dass es ihm noch leidtun werde."
Ihre kritischen Augen stechen ihn förmlich an. „Ach ja? Und du meinst, das hat etwas mit dem Fleisch zu tun?"
Marek nickt. „Könnte sein, der andere ist auch Inhaber eines Geschäftes. Sozusagen Konkurrenten."
„Ich werde das überprüfen", sagt sie überrascht. „Davon hat er mir nichts gesagt."
„Sein Sohn und ich gehen auf die gleiche Schule. Nächste Woche ist Abschlussfeier. Darum gibt sein Sohn Bekir morgen Abend eine Party. Wenn du was erfahren willst, komm doch auch!"
Sie runzelt die Stirn. „Ich? Das ist eine Party für Schüler. Ich bin 25. Außerdem bin ich nicht eingeladen."
„Du kannst mit mir kommen", schlägt Marek vor. „Bekir ist sehr gesprächig, wenn er getrunken hat."
„Ich weiß nicht", sagt Isabel zögernd. Sein Sohn Bekir muss nichts über das verschwundene Fleisch wissen, falls das wirklich einen Zusammenhang haben sollte, doch ihre Möglichkeiten sind begrenzt.
„Also, was ist?", hakt Marek nach.
„Also bin ich deine Begleiterin?", fragt sie skeptisch. Isabel hasst es, wenn sie etwas unversucht lassen muss. Hier etwas zu erfahren würde schwierig werden, aber sie hat schon einen Plan.
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Detektivin Isabel
Romance"Achtung, enthält Sexszenen" Als Isabel einen neuen harmlosen Auftrag annimmt, hätte sie nicht mal im Traum daran gedacht, dass der sie in das Rotlichtmilieu von Düsseldorf führen würde. Bald lernt sie den Zuhälter Carsten kennen. Schnell gerät ihr...