Teil 11 Isabel hat viel zu tun

538 1 0
                                    

Isabel packt ihre Handtasche von Nebensitz und steuert dem Eingang entgegen, wo der neue Klient wohnt. Bei dem Block schaut sie auf die vielen Namen an den Briefkästen.

‚Christian Mangolt ist sein Name?'

Sie klingelt und wartet, bis die Tür sich öffnet.

Kurze Zeit später lässt der neue Klient sie in die Wohnung.

„Guten Tag. Sie sind Frau Martes von der Detektei Brant?", fragt der etwa dreißigjährige Mann, der sie freundlich hereinbittet.

„Genau", bestätigt Isabel und betritt die Wohnung. „Sie müssen Herr Mangolt sein?"

„Ja, aber nenne mich Christian."

„Freut mich. Ich bin Isabel", stellt sie sich vor und schaut sich in der Wohnung um. Klein und schlicht eingerichtet. Nichts Erstklassiges.

„Setz dich doch. Kann ich etwas zu trinken anbieten?"

„Ein Glas Wasser gerne", sagt Isabel mit einem Lächeln im Gesicht.

Sie setzt sich auf das Sofa und schaut ihn prüfend an. Christian hat eine normale Figur, schwarze kurze Haare. Seine Nase ist etwas zu lang geraten.

Er stellt ihr das Wasser auf den Tisch und setzt sich neben sie.

„Danke. Wie kann ich helfen?"

„Nun ja, ehrlich gesagt gibt es zwei Aufträge. Der erste Auftrag geht es um mein Buch, dass ich geschrieben habe. Beim zweiten Auftrag handelt es sich um meine Freundin."

„Zwei Aufträge?", fragt sie verwundert.

„Ja. Geht das in Ordnung?"

„Das schon, kostet aber dementsprechend!", erklärt sie ihm bestimmt.

„Ok. Ich habe ein Buch geschrieben und es an einen Verlag eingereicht. Nach drei Monaten bekam ich eine Meldung, dass mein Buch nicht dem entspricht, was sie sich vorgestellt haben."

„Und?", hakt sie nach.

Christian macht eine kurze Verschnaufpause und seufzt. „Jetzt hat ebendieser Verlag ein Buch veröffentlicht, mit einem bekannten Autor, mit fast genau derselben Geschichte. Nur die Namen sind anders und kleine Handlungsstränge wurden abgeändert. Sonst ist es genau mein Buch."

„Ich hatte auch mal vor, ein Buch zu schreiben. Das Problem ist hierbei, dass dein Buch nicht geschützt ist, solange es nicht veröffentlicht ist. Das heißt; selbst wenn es sich dabei um ein Plagiat handelt, wird es schwierig werden, dagegen rechtlich vorzugehen. Auch wenn es moralisch verwerflich ist."

Er atmet tief durch. Anscheinend belastet ihn das sehr, was sie auch nachvollziehen kann. „Würdest du dem trotzdem nachgehen?"

„Kann ich machen, aber erhoffe dir dabei nicht zu viel. Hast du das gesamte Manuskript eingereicht?"

Sein Nicken bestätigt ihre Vermutung. „Kannst du mir noch eine Leseprobe von deinem Manuskript schicken und mir mitteilen, um welches Buch es sich dabei handelt?"

„Mache ich. Wie ist deine E-Mail?"

Aus ihrer Handtasche fischt sie eine Visitenkarte und überreicht es ihm. „Einfach alles senden. Dann kümmere ich mich darum."

„Fantastisch. Also nun zum zweiten Auftrag. Wie schon erwähnt, geht es um meine Freundin Leonie. Seit einiger Zeit verhält sie sich seltsam. Sie hat plötzlich eine Menge Geld, aber früher hatte sie damit dauernd Schwierigkeiten. Ein Arbeitskollege von mir sah sie vor einer Woche am Bahnhof mit einem fremden Mann und sie hatten sich geküsst."

Detektivin IsabelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt